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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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persönlichen Frieden gemacht zu haben.
    Ein Teil der Befehlshierarchie war er nicht. Zumindest nicht offiziell und auch wenn er die Privilegien eines Offiziers besaß, solange er seinen Dienst an Bord verrichtete, so war er doch letztlich nicht an die Befehle seiner Vorgesetzen gebunden. Den Einsatz von Waffen beispielsweise lehnte Bruder Patrick komplett ab. Auch auf Außenmissionen trug er niemals Handfeuerwaffen und was den Einsatz der Gauss-Geschütze an Bord der STERNENFAUST anging, so war er dafür nicht zuständig.
    »Wir nehmen gleich Kontakt mit der Verwaltung des Arashlan auf, welche in diesem System die Oberhoheit ausübt«, erklärte Commander Leslie. »Ich möchte, dass Sie das Kommunikationsverhalten der anderen Seite analysieren. Gegebenenfalls können Sie auch eingreifen, falls ich grobe Fehler machen sollte, die Ihrer Meinung nach die Mission gefährden.«
    »Dazu müsste ich ehrlicherweise erst einmal wissen, was überhaupt die Mission ist, Captain.«
    »Es geht darum, den Frieden zu erhalten.«
    Bruder Patrick lächelte hintergründig. »Das haben im Allgemeinen alle Eroberer gesagt.«
    »In unserem Fall ist die Wahrscheinlichkeit von Eroberungen relativ gering, Bruder Patrick!«, erwiderte Leslie.
    »Wir erhalten ein Willkommensprotokoll der Starr-Station auf dem Mond Barasamdan III A«, meldete Sara Majevsky. »Sie trägt übrigens die Bezeichnung ›Bastion des Arashlan‹.«
    »Was den militärischen Zweck unterstreicht!«, meldete sich Waffenoffizier Lieutenant Chip Barus zu Wort. »Wenn ich mir die Daten über Barasamdan so ansehe, dann sieht das für mich nicht so aus, als würden die Starr ernsthaft erwägen, das System zu besiedeln. Auf den äußeren Planeten gibt es noch nicht einmal Stationen.«
    »Nach allem, was wir wissen, sind die Starr im Vergleich zu ihren J'ebeem-Nachbarn nicht sehr zahlreich«, erklärte Bruder Patrick. »Von daher ist wohl mit einer Kolonisierung durch Massen von Starr in nächster Zeit nicht zu rechnen. Ich denke, Lieutenant Barus liegt mit seiner Vermutung richtig: Die strategische Lage des Systems ist der entscheidende Faktor gewesen, um sich hier festzusetzen.«
    Leslie wandte sich an Majevsky.
    »Senden Sie eine Grußbotschaft zurück, Lieutenant.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Und bitten Sie um direkten Kontakt.«
     
     
    Wenig später wurde direkter Funkkontakt zur Bastion des Arashlan hergestellt. Auf dem Panorama-Schirm der STERNENFAUST erschien die Gestalt eines ungefähr ein Meter sechzig großen Sauroiden. Er trug eine Hose und ein tunikaartiges Gewand, das mit einer Vielzahl von Orden behängt war.
    Die Arme ließ dieses Gewand frei.
    Es wurde durch einen Umhang komplettiert. Der Starr hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    Er öffnete sein Maul und für einen Moment waren seine beiden Zungen zu sehen. Die Riechzunge kam etwas weiter hervor.
    Ein Reflex aus einer Zeit, als die Vorfahren der Starr wohl auf diese Weise Notiz voneinander genommen hatten. Leider konnte man den Geruch eines Individuums nicht per Funk übertragen.
    »Ich grüße Sie«, sagte der Starr. »Mein Name ist Tamrrrad. Ich führe das Kommando auf der Bastion des Arashlan sowie im gesamten Barasamdan-System.«
    »Seien Sie gegrüßt, Kommandant Tamrrrad«, erwiderte Commander Leslie.
    Eigentlich hatte Leslie einen anderen Kommandanten erwartet. Aber da bei den Starr sämtliche Ämter nur auf Zeit und durch Wahlen vergeben wurden, konnte sich die Besetzung einzelner Funktionen mitunter sehr schnell ändern. Kein anderes Volk, das die Menschheit bisher kennen gelernt hatte, verfügte über eine derart gut funktionierende Technik zur Fernübertragung von Signalen. So konnte sich jeder Starr ständig an den zahllosen Abstimmungen beteiligen, sofern er in der Lage war, die entsprechende Technik zu bedienen und damit seinen Willen unmissverständlich kundzutun.
    Eine radikale Form von Basisdemokratie, die die Starr manchmal etwas herablassend auf jene blicken ließ, die ihrer Meinung nach ihr politisches Leben in Systemen geordnet hatten, die autoritär und undemokratisch waren.
    Die sich selbst als demokratisch ansehenden Solaren Welten gehörten dazu. Für einen Starr stellte die dort geübte Praxis von Wahlen und ein repräsentativ zusammengesetztes Gremium wie der Hohe Rat keine wirkliche Volksherrschaft dar.
    Zumindest nicht so, wie ein Starr diese verstand.
    »Ich bin Commander Richard J. Leslie, Captain des Leichten Kreuzers STERNENFAUST im Dienst des Star Corps of Space

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