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Stummer Zorn

Stummer Zorn

Titel: Stummer Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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los, als wit zu Boden gingen. Mit den Händen packte ich sein jeweils gegenüberliegendes Handgelenk, und selbst der Schmerz des Sturzes konnte meinen Griff nicht brechen. Im Fallen sah ich eine Gestalt, die auf der anderen Seite der Küche am Kühlschrank zusammengesunken war. Ich dachte: „Er hat Barbara getötet. Ich bringe ihn um ..." Dann erkannte ich, daß Theo versuchte, nach hinten nach mir zu stechen und ich nichts dagegen tun konnte, weil ich unter ihm eingeklemmt war.
    Ich biß fester zu, mein Mund füllte sich mit Salz, und er schrie, versuchte aber weiter, auf mich einzustechen. Aus dem Augenwinkel sah ich Mimi, die einen Bogen schlug und fragte mich, wie lange es wohl dauern würde, bis es ihm endlich gelang, mich zu verletzen. Dann landeten ein Zusatzgewicht und ein Blitz aus lohfarbenem Fell auf Theos Brust. Er schrie lauter, und Attila raste in wilder Panik auf die offene Hintertür zu. Mimi nutzte die Gelegenheit, um sich auf Theos Messerarm zu werfen. Ich hörte sie Grunzen, als sie auf den Boden prallte, lockerte meinen Biß, um Luft zu holen, und schlug dann schnell wieder die Zähne in seinen Hals.
    Über Theos Schulter sah ich Barbara sich regen - sie war also nicht tot sich benommen umsehen und auf unseren raufenden Menschenknäuel zukriechen. Ich wollte schreien, sie solle sich bewaffnen, aber da ich den Mund voll hatte, ging das nicht, und es zeigte sich, daß Barbara eine bessere Lösung hatte als ein Messer.
    Sie kroch auf Theos Körper und hielt ihm die Nase zu, dann legte sie ihm die andere Hand auf den Mund. Ich hörte sie zischen, als er sie biß, spürte, wie er sich wand, um sich zu befreien, aber ich ließ weder mit den Armen noch mit den Zähnen los, auch wenn der Druck seines Körpers auf meinem - den ich ja schon gespürt hatte - und von Barbaras Leib, der quer über meinen verschränkten Armen lag, mir Schwindel verursachten. Barbara, dachte ich flüchtig, wir waren die ganze Zeit auf der richtigen Spur. Ich habe zu früh aufgegeben.
    In der Verschnaufpause, die Barbara ihr verschafft hatte, richtete Mimi sich halb auf und kniete sich auf Theos Messeratm, und nach wenigen Sekunden mußte er das Messer loslassen. Ich sah Mimis danach tasten, als es übers Linoleum rutschte.
    Theo wehrte sich jetzt nicht mehr so heftig. Barbara sorgte dafür, daß er keine Luft bekam. Er war dem Tode nah, und er mußte es spüren.
    Wir hätten ihn sterben lassen, glaube ich, und sei es nur aus Angst, er könne wieder angreifen, wenn eine von uns losließ. Aber in dem Moment kam Cully herein und fand mitten auf dem Küchenboden einen Knäuel aus Leibern vor, der aus drei Frauen und einem Monster bestand, und unter dem Frühstückstisch lag auf dem Rücken der Thanksgiving-Truthahn.
    Ich sah es nicht, aber inzwischen lief Theo blau an. Ich hörte merkwürdige Geräusche, aber ich war nicht sicher, wer sie erzeugte. Das Gewicht zweier Körper sorgte dafür, daß ich bestenfalls halb bei Bewußtsein war. Ich konnte nur verzweifelt beten, daß die Situation sich bald auflösen würde, und Theos Körper und Hals nicht loslassen. Ich merkte erst, daß Cully da war, als ich ihn sagen hörte: „Mimi! Mimi! Du kannst da jetzt runterkommen."
    Das drang nicht zu mir durch. Ich fand, es sei noch nicht sicher, unseren Angriff abzublasen. Mit aller mir verbliebenen Kraft packte ich fester zu.
    „Barbara, er stirbt", hörte ich Cully leise sagen. „Laß los."
    „Nein", sagte eine Stimme, die ich kaum als Barbaras erkannte.
    „Mimi, ruf die Polizei, wenn du kannst." Aber ich hörte Mimi schon am Telefon, ehe er seinen Satz beendet hatte.
    „Barbara", versuchte Cully es mit drängender Stimme erneut. „Nickie wird zerquetscht."
    „Oh", sagte Barbara benommen, und endlich spürte ich, wie sie ihr Gewicht verlagerte. „Hurensohn", knurrte sie, und ich wußte nicht, ob sie Theo oder Cully meinte.
    „Nickie, alles in Ordnung?" fragte Cully in einem sehr vorsichtigen Tonfall, der mich total irritierte.
    Ich mußte die Zähne aus Theos häßlichem Hals lösen, um zu antworten. „Eines sage ich dir", sagte ich mit böser, bebender Stimme, „ich lasse erst los, wenn die Polizei hier ist."
    „Nickie. Er ist bewußtlos. Vielleicht ist er sogar tot."
    „Gut."
    Mimis Gesicht erschien in meinem eingeschränkten Gesichtsfeld. Ihre Wange war blutverschmiert. „Er ist wirklich kampfunfähig, Nick", informierte sie mich ausdruckslos. „Ich glaube, du kannst jetzt wirklich aufstehen."
    Ich traute Mimis Urteil mehr

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