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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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habe ich getan. Viele Male habe ich durch den Skazenach gesehen, viele Male. Weiter und weiter zurück mußte ich gehen. Ich habe den Exodus von Morgenröte mit angesehen, die großen Schiffe, die Krieger in Ketten, wie wilde Tiere schnaubend. Ich sah die verängstigten Klesh. Ich sah auch, wie die ersten Klesh-Rassen gezüchtet wurden und wie immer mehr hinzukamen. Manchen Rassen war ein Nutzen zugedacht, bei anderen bestimmten ästhetische Gesichtspunkte die Zucht, wieder andere entstanden aus einer Laune der Züchter heraus. Das kam besonders am Ende sehr häufig vor. Ich habe beobachtet, wie die Krieger ihre ersten Gefangenen machten, wie sie Morgenröte fanden …“
    „Ihr Verbrechen geschah noch vor den Ereignissen auf Morgenröte?“
    „Ja, vorher noch. In einem Zeitraum, in dem sie als Verbannte durch das Weltall streiften. Sie waren Verlorene und vor sich selbst auf der Flucht. Sie landeten auf vielen Planeten, immer auf der Suche nach einer Welt, die zu ihrem Temperament paßte.“
    „Sag mir, was für ein Verbrechen es war!“
    „Mein Leben hängt an einem Faden, und mein Wissen ist dieser Faden. Sobald du es weißt, wirst du mich ihnen ausliefern … Doch, das wirst du. Bei mir laufen die Linien aus der Vergangenheit zusammen, denen Flerdistar folgt. Ich habe die alte Geschichte wieder zum Leben erweckt. Wir benötigten etwas, an das wir glauben konnten, auch wenn es in Wahrheit ein makabrer Scherz war: unsere heilige Frau von Monsalvat.“
    „Die Heilige Zermille? Ich hörte, wie sie angerufen wurde.“
    „Ich habe die Heilige Zermille erfunden. Ich, Cretus. Ich kann dir davon erzählen, wenn du es dir nicht selbst zusammenreimen willst.“
    „Ich würde vorziehen, daß du mir davon erzählst. Du könntest mir auch sagen, was mit den Mädchen geschehen ist. Wieso hat sich niemand darüber aufgeregt? Ich wollte danach fragen, aber alle außer mir schienen Bescheid zu wissen.“
    „Ich hatte gedacht, dich hätte es ebenfalls nicht überrascht. Sie waren also plötzlich verschwunden. Das geschieht hier sehr oft. Es ist nicht gerade alltäglich, aber es passiert oft genug. Das kam schon häufig vor, als ich noch ein kleiner Junge war und von nichts eine Ahnung hatte.
    Natürlich kann man auch ein gewöhnliches Verbrechen vermuten, daran hast du vielleicht gedacht. Wir wollen die Verdächtigen durchgehen: Morgin, Tenguft und ich scheiden aus, denn wir sind Eingeborene und hatten kein Motiv. Flerdistar und du, ihr wart anderweitig beschäftigt. Da bleiben nur noch dieser unglückliche Bursche, den wir nicht mehr verhören können, und Clellendol übrig. Clellendol ist so verwirrt, daß er nichts dazu sagen kann. Er ist ein ausgebildeter Verbrecher, und unter seinen Augen wird ein Verbrechen verübt, ohne daß er es bemerkt … Für mich ist das alles sehr klar, denn ich habe meine Erfahrungen. Du kannst gar nicht darauf kommen, denn du weißt ja nicht, worauf du achten mußt. Nimm zum Beispiel das Mädchen mit den kastanienbraunen Haaren: ganz eindeutig eine Medge aus Urige. Und die andere? Eine Ellar aus Holastri, das ist eine kleine Insel an der Südspitze von Glordune.“
    „Das ist doch keine klare Antwort. Ich verstehe allmählich nichts mehr.“
    „Du kennst eben Aceldama nicht.“
    „Waren die Mädchen Erscheinungen, die von der unbekannten Wesenheit produziert wurden?“
    „Nein, es kann keine dreidimensionale Sinnestäuschung schaffen, die über eine längere Zeit Bestand hat. Nein, die beiden sind, waren oder werden Menschen aus Fleisch und Blut sein. Nein, es übernimmt einfach für einige Zeit die Kontrolle über sie. Das kostet dieses Ding einige Anstrengung. Wenn es sich nun entspannt, dann verliert es diese Kontrolle, und im gleichen Augenblick sind die … äh … Kontrollierten wieder genau an der Stelle, wo sie waren, als sie unter den Einfluß gerieten.“
    „Das ist doch alles sehr unlogisch! Wenn es so etwas vermag, dann kann es doch einfach jedermann von jedem Ort hierherholen, quer durch den Raum. “
    „Nein, das stimmt nicht. Über eine weite Entfernung kann es seine Fähigkeiten nicht so gezielt einsetzen. Außerdem könntest du es spüren, wenn es das bei dir versuchte, und auf diese Distanz könntest du dich ihm erfolgreich zur Wehr setzen.“
    „ Was ist mit Flerdistar, Clellendol und den Spsomi? Wie hat es die dazu gebracht, das zu tun, was es wollte?“
    „Es hat sie hierhergelockt, auf eine sehr geschickte, indirekte Weise. Es hat nämlich dafür gesorgt, daß

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