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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Spsomi?“
    „Es kam ein Raumschiff. Das war ihres. Sie bereisen die Sterne, aber sie verstehen auch etwas von der Jagd. Sie sind in Ombur geblieben. Mir wurde gesagt, ich solle das kleine Wesen behandeln, als ob es ein Mensch wäre. Es spricht nicht.“
    „Sollten wir es nicht zurücklassen? Ich fürchte den Korsor genau wie du, aber mehr fürchte ich mich vor etwas, das einen Korsor aufhalten kann.“
    „Das kann ich nicht tun. Auch weiß ich nicht, ob es gut wäre, ihn hierzulassen.“
    Der Vfzyekhr erschien in der Türöffnung, sah sich noch einmal kurz um und lief dann zu ihnen hinüber. Er stellte sich neben Cretus-Meure und ergriff ihn bei der Hand wie ein Kind. Cretus hob ihn mühelos hoch, setzte ihn auf seiner Hüfte seitlich ab und stützte ihn mit dem Arm. Er sah zu ihm hinab und sagte: „Wir verdanken dir viel, kleines Ding.“ Der Vfzyekhr sagte nichts und klammerte sich fest. Cretus schloß die Festungspforte von außen.
    „Ich frage mich, was er mit dem Korsor angestellt hat“, murmelte er.
    Tenguft antwortete:
    „Es war nichts zu hören, kein Laut, kein Schmerzensschrei. Vielleicht jagt der Korsor nun eine andere Beute, denn wenn er einmal auf Jagd geht, dann bringt er sie immer zu einem Ende. Wie sie ihn einfangen konnten, übersteigt meine Vorstellungskraft, aber ich …“ Sie unterbrach sich mitten im Satz und sah Cretus irritiert an. Etwas stimmte nicht mit ihm.
    Cretus-Meure war die letzten Stufen hinuntergestolpert und sah sich erstaunt und benommen nach allen Seiten um. Der Vfzyekhr begann zu strampeln, befreite sich aus dem Griff, der ihn hielt, und sprang auf den Boden. Dann lief er ein paar Schritte zur Seite in die Dunkelheit. Er interessierte sich offensichtlich nicht mehr für die Person, die Cretus der Schreiber gewesen und die nun wieder Meure Schasny war.
    Die anderen gingen weiter hinaus in das Dunkel, das von einer erleuchteten Veranda der Dzoz Cucany ein wenig erhellt wurde. Tenguft ergriff Meure beim Ellenbogen, beugte sich hinab und sah ihm in die Augen, die ausdruckslos ins Leere starrten. Leise sagte sie: „Wer bist du …?“
    „Meure, glaube ich“, stammelte er unsicher, „ich habe geschlafen, oder ich war nicht bei mir … oder irgendwo. Ich weiß es nicht. Wie kommt es, daß wir draußen sind?“
    Sie erzählte ihm alles von Anfang an: „Es war etwas im Essen, das uns betäubt hat. Ich schlief ein, und als ich erwachte, gehorchte mein Körper meinem Willen nicht. Dann bist du zurückgekehrt, aber du warst es doch nicht. Ein anderer blickte aus deinen Augen, und er nannte sich Cretus, jener, den sie ins Leben zurückholen wollten. Er hat zu mir von Dingen gesprochen, von denen ich wußte, daß du sie nicht kennen konntest. Da hatte ich Gewißheit, daß du es nicht warst, mit dem ich sprach. Wir haben dann die anderen aufgeweckt, und er führte uns durch den Fels zu einer Pforte. So konnten wir entkommen. Jetzt müssen wir schnell von hier fort, bevor sie bemerkt haben, was geschehen ist, und den Korsor wieder auf uns ansetzen.“
    „Was ist ein Korsor?“
    „Ja, erinnerst du dich denn nicht daran? Auch nicht daran, wie der Spsom-Sklave ihn aufgehalten hat?“
    „Nein. Das heißt, da ist etwas, aber ich bekomme es nicht zu fassen. Es ist wie ein Traum, an den ich mich nicht erinnern kann.“
    „Du mußt dich daran erinnern. Du mußt es versuchen. Cretus konnte deinem Gedächtnis Erfahrungen entnehmen. Es stimmt, es fiel ihm offensichtlich nicht leicht, aber er las in deiner Erinnerung, wie wir durch die Festung in die Gästekammer hinabgestiegen sind.“
    „Ich fühle wirklich etwas, aber ich dringe nicht bis dahin durch. Ich habe sogar einmal mit ihm gesprochen, daran erinnere ich mich. Aber jetzt fühle ich ihn nicht so wie damals, als ich mit ihm sprach. Es ist als würde … etwas mit ihm nicht stimmen. Ich spüre seine Gegenwart, aber davor liegen dichte Schleier, durch die ich nicht hindurchsehen kann.“
    Tenguft trug noch immer das Messer in der Faust. Jetzt ergriff sie es bei der Klinge und gab es Meure. „Hier, du sollst es tragen.“
    „Warum?“
    „Als wir noch bei meinem Stamm waren, habe ich das Orakel befragt. Ich hatte eine sehr deutliche Vision, der ich folgen muß. Alles, was ich zu tun hatte, wohin mein Weg mich führen würde, wurde mir gezeigt. So habe ich es gesehen, und so muß ich handeln.“
    „Kannst du dich einer Vision nicht widersetzen?“
    „Du bist ein Außenweltler und gehörst nicht zu meinem Volk; darum verstehe ich

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