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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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diese Mischung zur Explosion bringen?“
    „Ja, und es soll hier geschehen. Aber das muß ich verhindern. Es ist mir zwar gleichgültig, wenn die Außenweltler einander bekämpfen, aber ein solcher Krieg würde auch für die Klesh das sichere Ende bedeuten.“
    „Auch bliebe der Kampf nicht auf Monsalvat begrenzt. Deshalb muß auch ich ihn verhindern!“
    „Ja, das mußt du auch, wenn dir an deiner Heimat etwas liegt. Was anderswo geschieht, interessiert es nur insoweit, als es Monsalvat betrifft.“
    „In der ganzen Geschichte hat es noch keinen großen interstellaren Krieg gegeben. Ein paar kleine Konflikte zwar, aber nichts, was das Leben eines ganzen Planeten oder einer Rasse bedroht hätte.“
    „Dann haben wir ja ein gemeinsames Interesse, und du wirst mir helfen, dieses Ding zu erledigen?“
    „Uns bleibt ohnehin keine andere Wahl, denn es wird nicht zulassen, daß du Monsalvat verläßt, und auch die Ler werden es verhindern. Ich fürchte mich selbst vor dem, das du tun könntest, dort draußen, wenn es dir gelänge, von Monsalvat zu entkommen.“
    „Du willst mich also hier gefangenhalten? Aus diesem Grunde willst du freiwillig auf dieser tödlichen Welt bleiben? Dann wirst du meine Hilfe aber bitter nötig haben, um hier zu überleben. Bis jetzt standest du unter dem Schutz dieser fremden Macht, aber was sie anstrebte, ist nun erreicht, und ich glaube kaum, daß sie dich weiter so beschützen wird, wie sie es bisher getan hat. Seit wir aus Cucany heraus sind, ist alles sehr glattgelaufen. Laß dich davon nicht täuschen.“
    „Du hast mir nicht gesagt, welches für dich die größte Verlockung war, als du noch über diesen Kontinent herrschtest!“
    „Wozu mußt du wissen, ob es eine solche gab? … Und was damals noch alles geschah? Ich werde es dir nicht sagen. Diese Zeiten sind endgültig vorbei.“
    Cretus zog sich überraschend zurück, ohne seinen Gedankengang zu beenden. Seine Gegenwart verblaßte, bald war er nicht mehr zu spüren. Seit sie aus der Festung geflohen waren, hatte sich Meure nicht mehr so frei gefühlt. Vielleicht schirmte sich Cretus so gut ab, weil er nachdenken wollte; Meure jedenfalls empfand eine tiefe Erleichterung. Aber es war ihm auch klar, daß er sich nie mehr von Cretus würde befreien können. Wie sollte man den Vorgang umkehren, der sie verbunden hatte? Würden sie es je lernen, miteinander auszukommen? Er sah keinen Ausweg.

 
10
     
    „Es ist schwer zu erklären und noch schwerer zu verstehen, daß die Wahrheit in der innersten Kammer der Seele wohnt und nicht ausgesprochen werden darf, weder durch Worte noch durch Schweigen. Auch alle Versuche, sie zu umschreiben, entstellen sie, da unsere Sprache durch subjektive Erfahrung geprägt ist. So gerät die Wahrheit zur Karikatur, wenn wir ihr mit unseren Ausdrucksmitteln beizukommen versuchen. Nun wird aber der Wirklichkeitsgrad aller Dinge durch die ihnen innewohnende Wahrheit bestimmt, und es ist kein philosophisches Paradoxon, sondern eine Lehre der Erfahrung, wenn wir erkennen, daß wir der äußeren Erscheinung gerade dann besonders mißtrauen müssen, wenn diese uns besonders ‚wahr’ erscheint.“
    A.C.
     
    Während des langen inneren Dialoges mit Cretus hatte Meure kaum darauf geachtet, was um ihn herum geschah. Es war ohnehin nicht der Mühe wert. Die Zeit auf dem Fluß verstrich in schleppender Einförmigkeit, und die Beziehungen der Gruppenmitglieder zueinander waren endgültig festgelegt.
    Aber inzwischen war jemand still und unauffällig neben ihn an die Bordwand der Barke getreten: Ingraine Deffy, das Mädchen, das ebenfalls mit der Ffstretsha gekommen war.
    Meure hatte Spaß an Mädchen, ohne daß er sie besitzen wollte. Aber er konnte sich leicht vorstellen, daß die schlanke Ingraine sehr leicht Besitzansprüche erwecken konnte. Aus der Ferne betrachtet war sie einfach ein hübsches Mädchen, nicht einmal besonders auffällig. Wenn man ihr jedoch dicht gegenüberstand, war sie von einer atemberaubenden, fast übermenschlichen Schönheit. Die Eleganz ihres schmalgliedrigen Körpers wirkte zerbrechlich kostbar, und ihre Haut war durchscheinend zart. Die ebenmäßigen Gesichtszüge waren wie von der Hand eines Meisters gestaltet. Sie waren vollendet. Die Ereignisse seit der Notlandung hatten in der fast kindlichen Feinheit dieses Gesichts kaum Spuren hinterlassen.
    Meure war kein schneller Straßen-Casanova (so schätzte er Cretus ein), aber auch kein unerfahrener Dorfjunge. Er war gewitzt genug,

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