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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Inneren zu spüren. »Ich verlange nichts weiter als das hier von dir«, konterte sie grimmig. »Warum hältst du nicht einfach den Mund und gibst es mir?«
    Und das tat er. Mit jedem tiefen, harten Stoß brachte er sie auf wundervolle Weise näher an den Ort, an dem sie sein wollte. Mit jedem Stoß wurde sie feuchter, erregter, hungriger nach dem nächsten, verzehrte sie sich mehr nach den züngelnden Flammen und der unerträglichen Süße, die sich unaufhaltsam intensivierte. Der ultimative Genuss.
    Das Bett knarrte und ächzte. Vals Atem ging heftig und keuchend. Tam rang nach Luft. Leise Geräusche vor der diffusen Kulisse des peitschenden Regens draußen. Ferner Donner, Wind, der durch die Büsche toste, die würzige, nach Regen duftende kühle Brise, die durch die offene Tür hereinwehte. Ihre ineinander verschlungenen Körper bewegten sich voll Leidenschaft, erschufen zusammen einen feurigen Kern der Sinnesempfindung.
    Explosionsartig entfalteten sich ihre Empfindungen zu voller Blüte. Schier endlos pulsierte die versengende Süße durch sie hindurch. Tam schwebte durch diese grenzenlosen, von Anmut erfüllten Gefilde.
    Val brauchte etwas länger. Er vergrub die Hände in ihrem Haar und das Gesicht an ihrer Schulter, dann riss der Orgasmus ihn wie ein wilder Strom mit sich. Seine Hüften zuckten hart gegen ihren Körper.
    Hinterher lagen sie sich erschöpft und schweißbedeckt in den Armen. Ihre verschmolzenen Körper erzeugten eine sinnliche Hitze, die sie trotz der Kühle des Zimmers wärmend einhüllte. Der Tag war vollständig der Nacht gewichen. Schwerelos wie Wolken ruhten sie sich aus, in dem bläulichen Zwielicht einer Parallelwelt, jenseits von all dem Schmerz, der Verwirrung und Gefahr.
    Tam wünschte, sie könnten für immer so bleiben. Sie wollte diesen fragilen Kokon des Friedens niemals zerstören – doch sie musste es tun. Also drehte sie Vals Gesicht zu sich um und hob sein Kinn an, damit er ihr in die Augen sah. Es gab etwas, das er wissen musste.
    »Ich hatte keinen Sex mit ihm«, erklärte sie. »Ich hätte es getan, das stimmt, aber es kam nicht so weit. Du weißt das, oder?«
    Val nickte. »Ja. Ich weiß das.«
    »Er hätte es sowieso nicht durchziehen können. Nicht ohne Publikum. Darauf fährt er ab.«
    »Ich weiß. Hegel hat es mir gesagt.«
    »Er hat sich das bei Kurt abgeschaut«, fuhr sie fort. »Kurt stand darauf, also hat Georg es übernommen. Kurt war ein Gott für ihn. Ich glaube, in Wirklichkeit wollte Georg, nun ja … Kurt. Und auf diese Weise versuchte er … ihm näherzukommen.«
    Val zuckte zusammen und zog sich aus ihrem Körper zurück. »Bitte. Keine weiteren Details. Ich ertrage das nicht.«
    Aus irgendeinem Grund versetzte sie das in Rage. »Wieso? Kannst du nicht damit umgehen, Val? Ekelst du dich vor mir?«
    Sein Kopf schoss zu ihr herum. »Sei still«, befahl er grimmig.
    Sein barscher Ton erschreckte sie. Sie kauerte sich zusammen und schlang die Arme um die Knie. »Na schön«, sagte sie tonlos. »Dann reden wir eben nicht.«
    Val fasste nach ihren Schultern und rüttelte sie einmal kurz und hart.
    »Ich kann den Gedanken, dass dir jemand wehtut, nicht ertragen«, erwiderte er. »Nicht heute, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. Findest du das so verflucht beleidigend, Tamar?« Seine Augen bohrten sich in ihre und forderten sie heraus, Einwände zu erheben.
    Entwaffnet starrte sie ihn an. »Hm.« Sie räusperte sich und sagte das Erste, das ihr in den Sinn kam. »Val? Könntest du diese Handschellen abnehmen? Sie irritieren mich. Es ist so ähnlich, als würdest du mit einer offenen Fliege um deinen Hals herumlaufen.«
    Mit einem frustrierten Brummen stand er auf und tastete in der Dunkelheit umher, um seine achtlos weggeworfene Jacke zu durchsuchen. Er zog ein schmales Kästchen aus der Tasche, kleiner als eine Zigarettenschachtel, das mit winzigen Werkzeugen bestückt war.
    Er kam zurück und knipste das flackernde Neonlicht neben dem Bett an, dann machte er sich mit hochkonzentrierter Miene daran, den Schließmechanismus zu knacken.
    Tam schob sich näher an ihn heran und streichelte mit den Fingerspitzen über seinen muskulösen Oberschenkel. Es dauerte nur eine Minute, bis er die Handfessel geöffnet hatte, sich nach vorn beugte und eine der Handschellen um den schmiedeeisernen Bogen, der das bemalte Kopfende überspannte, zuschnappen ließ.
    »Es sieht abartig aus, wie sie da unter der Madonna Addolorata baumelt«, meinte Tam. »Irgendwie

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