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Stupid Crazy Love Story

Stupid Crazy Love Story

Titel: Stupid Crazy Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacy Kramer , Valerie Thomas
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will schon hinausspringen, als Lily nach meiner Hand greift und mich zurückhält.
    Â»Was ist?«, frage ich.
    Â»Warte kurz.« Lily nimmt ihren Lippenstift aus der Tasche und trägt mir mit der Konzentration einer Visagistin etwas Farbe auf Lippen und Wangen auf. Dann fährt sie mir mit den Händen durch die Haare und lockert sie auf. Sie nimmt sogar noch Handcreme, um meine Locken etwas zu glätten.
    Â»Okay. Los«, sagt Lily. »Du kannst es.«
    Â»Okay, danke …«, antworte ich. Vor lauter Verwunderung fällt mir nichts weiter ein.
    Ich klettere aus dem Polizeiwagen. Vor mir steht mein gesamter Abschlussjahrgang mit Freunden und Familien und starrt mich an. Scheiße. Was für ein Auftritt. Nicht gerade, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hatte eigentlich gehofft, ich könnte mich klammheimlich auf die Bühne stehlen und mir so schnell wie möglich einen Weg durch meine armselige Rede bahnen. Aber das kann ich mir wohl abschminken.
    Max, Charlie, Lily, Will und Juan kommen nach mir aus dem Transporter gestolpert. Vollkommen regungslos stehen wir da. Eine Mischung aus Ehrfurcht und Schrecken ist wahrscheinlich das, womit unsere Reaktion am ehesten beschrieben werden kann. Wir glotzen das Publikum an, das Publikum glotzt uns an. Ich versuche, Jake, Mom und Dad in der Menge auszumachen, kann sie aber nicht entdecken.
    Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was die jetzt alle denken. Ich trage ein mexikanisches Hochzeitskleid, Will hat seinen Carhartt-Overall an und Max, Lily und Charlie geben dem Begriff »zwanglose Festkleidung« in ihren Shorts, Jeans und T-Shirts eine ganz neue Bedeutung. Lily muss am Boden zerstört sein, dass sie sich nicht mehr umziehen konnte. Sie hat sonst für jeden Anlass das perfekte Outfit. Das, was sie jetzt trägt, ist weit davon entfernt, angemessen für eine Abschlussfeier zu sein. Außerdem sind wir gerade aus einem Polizeiwagen gestiegen, mit dem üblicherweise Häftlinge durch die Gegend kutschiert werden.
    Direktor Alvarez marschiert auf uns zu. Unglücklich ist gar kein Ausdruck dafür, wie er guckt.
    Â»Ist etwas passiert, Officer? Gibt es ein Problem?«, fragt er Officer Spattini, der offenbar keine Lust hat, große Reden zu schwingen. Während der ganzen Fahrt hat er schon nichts gesagt, aber dafür hat er wirklich richtig Gas gegeben und uns in Rekordzeit hierher gebracht. Er ist ganz klar ein Mann der Tat, nicht der Worte.
    Alvarez ist nicht nur irritiert, er sieht auch ganz schön sauer aus. Verwirrt. Beunruhigt. Und noch ein paar andere Dinge, die ich nicht in Worte fassen kann. Das ist irgendwie gar nicht gut.
    Â»Nein, es gibt kein Problem. Die Kids brauchten nur ein bisschen Hilfe, rechtzeitig hierherzukommen«, antwortet Officer Spattini. Dann wendet er sich an uns. »Alles Gute. Und herzlichen Glückwunsch.«
    Wir bedanken uns aufrichtig. Dann springt Officer Spattini wieder zurück in den Transporter und fährt davon. Und wir bleiben mit Alvarez zurück.
    Â»Wäre jemand so freundlich, mir das zu erklären?«, fragt er.
    Ich suche nach einer Erklärung, einer Entschuldigung, denn das ist es, was ich immer tue. Ich bin das brave Mädchen, das sich an die Regeln hält, die Musterschülerin. Ich bin drauf und dran, mich demütig vor Alvarez und unserem gesamten Jahrgang zu entschuldigen, um den Schaden irgendwie zu begrenzen, als jemand nach mir ruft.
    Als ich mich umdrehe, entdecke ich Jake inmitten all der Gesichter. Er steht mit beiden Armen winkend auf einem Stuhl und ruft immer wieder meinen Namen. Allein ihn zu sehen und seine Stimme zu hören, macht mich unglaublich glücklich. Mom und Dad stehen neben ihm. Auch sie winken mir zu. Sie müssen ganz schön sauer sein, obwohl sie es nicht zeigen, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Vergiss Alvarez, denke ich mir. Scheiß drauf, ich habe es satt, immer das brave Mädchen zu sein. Ich laufe auf Jake zu.
    Gleichzeitig springt er vom Stuhl, rennt mir entgegen und prallt mit solcher Wucht gegen mich, dass er uns fast zu Boden reißt.
    Â»Kylie, du bist hier«, sagt er.
    Â»Natürlich bin ich hier, Jakie. Dachtest du, ich lasse meine Abschlussfeier sausen?«
    Â»Du bist sechzehn Minuten zu spät.«
    Â»Ich weiß. Ich wäre auch lieber pünktlich gekommen.«
    Â»Ich habe dich vermisst, Kylie.«
    Â»Und ich habe dich vermisst, Jakie. War gestern Abend okay für

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