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Stupid Crazy Love Story

Stupid Crazy Love Story

Titel: Stupid Crazy Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacy Kramer , Valerie Thomas
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dich?«
    Â»Ja. Ich war mit Dad Pizza essen.«
    Â»Mit Dad?«, frage ich erstaunt, obwohl ich weniger überrascht bin, als ich es noch vor zwei Tagen gewesen wäre. Inzwischen weiß ich ja, dass mehr in ihm steckt, als es den Anschein hat.
    Da taucht Direktor Alvarez neben mir auf. »Kylie, vielleicht könntest du dieses kleine Familientreffen ein andermal fortführen. Hier sind fünfhundert Leute, die darauf warten, dass es endlich losgeht.«
    Â»Oh ja«, sage ich.
    Alvarez reicht mir Hut und Talar. »Das wirst du wohl brauchen.«
    Â»Danke.« Ich werfe mir die Sachen über und gebe Jake meinen Rucksack, nachdem ich meinen Laptop herausgenommen habe. Dann folge ich Alvarez zur Bühne.
    Das ist es jetzt also. Meine Rede. Einer der wichtigsten Momente meines Lebens. Mist.
    Ich werde den Text einfach so schnell ich kann, herunterlesen und dann von der Bühne verschwinden. Eine Rede, ein Tag, wen interessiert’s? Eine Rede, ein Tag, wen interessiert’s? Das ist mein Mantra auf dem Weg zur Bühne, mit dem ich all die negative Energie, die sich auf mich legt, vertreibe.
    Da kommt Will auf mich zugelaufen und geht ein Stück neben mir her.
    Â»Und, alles klar?«, fragt er.
    Â»Kein Kommentar.«
    Â»Ach, komm schon. Du wirst alle umhauen.«
    Â»Kein Kommentar«, wiederhole ich, denn ich weiß wirklich nicht, was ich sonst sagen soll. Ich bin ihm ja sehr dankbar dafür, dass er mich aufbauen will, aber ich will ihm lieber nicht sagen, wie aussichtslos die ganze Angelegenheit ist.
    Als Alvarez, Will und ich bei der Bühne ankommen, greift Will nach meinen Händen.
    Â»Ich will niemanden umbringen, aber wenn sich mir jemand in den Weg stellt …«
    Â»â€¦ dann räume ich ihn eben beiseite«, beende ich das Zitat aus Reservoir Dogs.
    Â»Na los, rauf mit dir«, sagt Will und umarmt mich. »Du siehst wahnsinnig sexy aus. Und du hast die letzte Nacht mit Max Langston verbracht. Vergiss das nicht.«
    Â»Okay, ich versuch’s.« Ich würde liebend gern Wills Einstellung mit meinem eigenen schwindenden Selbstvertrauen tauschen.
    Während Alvarez und ich die Bühne betreten, laufen Lily und Charlie in Hut und Talar daran vorbei zu ihren Sitzen. Max folgt hinter ihnen. Er hält kurz inne und sieht mich an. In diesem einen Augenblick, diesem einen kurzen Moment begreife ich, dass ihm letzte Nacht doch etwas bedeutet hat. Was, weiß ich allerdings nicht so genau, und ich habe auch gar keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn Alvarez führt mich schon zum Rednerpult.
    Jetzt ist es also so weit. Hier bin ich. Auf der Bühne. Ganz alleine. Hunderte von Menschen sehen mich gespannt an. Warten, vergeblich …
    Ich lege meinen Rechner aufs Pult, klappe ihn auf und blicke auf meine Rede. Ich hole tief Luft, streiche mir die Locken hinter die Ohren, befeuchte meine Lippen, schließe und öffne die Augen, einmal, zweimal. Ich schinde Zeit.
    Die Leute werden langsam unruhig. Unaufmerksam. Na los, versuche ich, mich selbst anzufeuern. Lies es. Lies vor, was du geschrieben hast. Es ist doch egal. Eine Rede, ein Tag. Vollkommen unwichtig. Ich sehe in die Menge. Lacey Garson beugt sich gerade zu Sonia Smithson und flüstert ihr etwas zu, woraufhin Sonia die Augen verdreht und lacht. Okay, ich kann hier nicht einfach weiter so herumstehen. Ich muss etwas tun.
    Â»Golda Meir sagte einmal: ›Erschaffe die Art von Selbst, mit dem du dein ganzes Leben glücklich leben wirst. Mach das Beste aus dir, indem du die winzigen inneren Funken der Möglichkeiten entfachst und in Flammen des Erfolgs verwandelst.‹ Liebe Absolventinnen und Absolventen, heute ist der Tag, an dem wir unser Selbst erschaffen. Die Entscheidungen, die wir von nun an treffen, werden Einfluss auf den Rest unseres Lebens haben. Die Fackel wird von Generation zu Generation weitergereicht …«
    Meine Stimme lässt langsam nach. Ich merke, wie wenig überzeugt ich von dem bin, was ich da von mir gebe. Ich will das alles gar nicht sagen. Es ist vielleicht nur ein einziger Tag in meinem ganzen Leben – und allen anderen ist es wahrscheinlich total egal, worüber ich rede –, aber ich muss etwas sagen, das mir wirklich etwas bedeutet. Oder es wenigstens versuchen. Was soll das Ganze hier sonst?
    Ich sehe vom Bildschirm auf und wie durch ein Wunder begegnet mein Blick in der riesigen Menschenmenge ausgerechnet Max. Er sieht mich direkt

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