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Sturm auf den Hexenstern

Sturm auf den Hexenstern

Titel: Sturm auf den Hexenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Seite. Amazonen schrien und rannten in Panik durcheinander. Ranky aber führte wieder ihre Schläge und schrie:
    »Er hat eine einzige verwundbare Stelle! Hörst du, Mann? Du mußt sie… Dhogur taucht!«
    Für kurze Augenblicke nur waren der Drache und Mythor wieder zu sehen. Mythor klammerte sich nach wie vor um das Horn, doch hing sein Körper nun am Drachenschädel herab. Die aufspitzenden Wasser drohten ihn wegzuspülen wie ein welkes Blatt. Und Ranky behielt recht. Dhogur, der in blinder Raserei das Meer aufgepeitscht hatte und den Gegner noch immer auf sich spürte, tauchte unter, und mit seinem Schädel versank auch Mythor unter den sich schnell wieder schließenden Wassermassen.
    Eine beklemmende Stille trat ein. Niemand brachte ein Wort hervor, bis es wieder das Inselweib war, das laut ausrief:
    »Welch ein Kämpfer! Blitz und Donner, er hätte als eine der Unseren geboren werden können!«
    »Worauf wartet ihr?« war es dann von Taukel zu vernehmen, auf die niemand mehr geachtet hatte. Jetzt schob sie sich zwischen die Amazonen und riß Josnett an der Schulter herum. »Das ist vielleicht die letzte Gelegenheit für uns, der Bestie zu entkommen! Bringt die Südwind fort! Ich werde die Winde…!«
    »Nichts dergleichen wirst du tun!« Kalisse riß das Schwert aus der Scheide und schleuderte es mit solcher Wucht, daß die Klinge singend vor den Füßen der Hexe in den Planken steckenblieb. »Seit wann sorgst du dich um das Schiff! Ranky!« Kalisse wirbelte zur Inselbewohnerin herum. »Du hältst die Südwind an genau dieser Stelle, bis wir völlig sicher sein können, ob Mythor wieder auftaucht oder nicht!«
    Tatsächlich hatte das Schiff kaum noch Fahrt. Ranky lachte schallend.
    »Das möchte ich meinen! Er ist nur ein Mann, aber einem solchen Kämpfer sind wir dies schuldig! Er wird wieder auftauchen, aber als Leiche, falls es Dhogur nicht gefällt, ihn dort unten…«
    Sie winkte ab und ließ den Rest unausgesprochen. Josnett wollte auffahren und ihr heftig widersprechen, doch ein Blick in Kalisses und Scidas Gesichter machte sie stumm.
    Dutzende von Augenpaaren richteten sich auf die Stelle, an der das Wasser noch schäumte und Luftblasen emporperlten.
    Allein Scida blickte nicht hin. Sie wollte nicht sehen, was von dem Beutesohn wieder an die Oberfläche gespült werden würde.
*
    Exell und Moule sahen die beiden Rettungskörbe auf das Deck der Sturmbrecher herabschweben, doch die fremden Kriegerinnen schienen zu spät zu kommen.
    Auch die Besessenen hatten sie erblickt, und das unvermutete Auftauchen der neuen Gegner schien ihre Kräfte zu verdoppeln. Noch ungestümer warfen sie sich den Verzweifelten entgegen, die weiter und weiter zum Heck getrieben wurden. Moule war erschöpft und dem Zusammenbruch nahe. Nur Exell wehrte sich noch wie zu Beginn des Kampfes. Seite an Seite wichen sie zurück. Exell führte die Klinge mit dem gesunden rechten Arm, während der linke schlaff herabhing. Und doch streckte sie eine Gegnerin nach der anderen nieder, bot alles das auf, was sie an Kampfestechniken in Anakrom gelernt hatte. Die Schulterwunde brannte in höllischem Feuer, doch dieses Feuer gab Exell die Kraft, ließ sie nicht ermüden, peitschte sie auf.
    »Kämpfe!« rief sie der Hexe zu. »Halte durch, bis die Amazonen aus dem Luftschiff auf Deck sind! Du selbst warst es, die sagte, wir müssen leben!«
    »Du schaffst es vielleicht!« schrie Moule zurück, während sie einem weiteren Hieb auswich. Fast stolperte sie über eine heruntergekommene Segelstange. Exell packte gerade noch ihren Arm und schob sie hinter eine große Holzkiste. »Kümmere dich nicht länger um mich! Sieh zu, daß du lebst, und berichte allen von dem, was wir…«
    »Hör auf damit! Ich will nichts mehr hören!«
    Exell versuchte immer noch, die Gegnerinnen nur kampfunfähig zu machen, soweit es, ihr möglich war. Die meisten ließen ihr diese Wahl nicht. Die junge Kriegerin sprang auf die Kiste und wehrte die Klingen ab, die nach ihren Beinen stießen. Schweiß ließ ihr die Kleider unter der Rüstung am Körper kleben und rann beißend in ihre Augen.
    »Gebt auf!« schrie sie. »Lebend bekommt ihr uns nicht, und bevor wir sterben, nehmen wir ein Dutzend von euch mit in den Tod!«
    Fast tierisches Gebrüll antwortete ihr. Verzweifelt blickte Exell zu den beiden Körben hinüber. Sie schwebten nur noch wenige Fuß hoch über dem Deck.
    Kommt doch schon! dachte sie. Springt heraus! Lenkt diese Wahnsinnigen von uns ab!
    Moule kam hinter

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