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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Ihr den nächsten Eingang nehmen.«
    »Ich muss nach Isahl, aber hier soll ich auf einen Truppenführer, Ersatzlanzenkämpfer und auf die Pferde stoßen.«
    »Man wird Euch dort weiterhelfen, Ser. Dies hier ist Kommandant Thiataphis Hauptquartier, Ser. Die Nachschubstelle für die Außenposten befindet sich im nächsten Gebäude.«
    »Danke.«
    Lorn macht kehrt und wandert weiter zum nächsten Bau, der wesentlich kleiner ist; die einfache, verwitterte Weißeichentür ist nur angelehnt. Er späht hinein und entdeckt zwei Lanzenkämpfer, die sich an einem großen Tisch gegenübersitzen, auf dem sich Schriftrollen aller Größen und Arten türmen.
    »… brauche noch drei für die Ersatzkompanie …«
    »… gut, dass du die Pferde bekommen hast …«
    Lorn tritt ein. Durch das Geräusch der Stiefel aufmerksam geworden, steht der ältere und bärtige Truppenführer auf, gefolgt von dem Jüngeren.
    »Ser? Können wir Euch helfen?« Der ältere Truppenführer hält inne und betrachtet den müden jungen Offizier. »Seid Ihr der neue Unteroffizier für Isahl?«
    »Der bin ich«, gibt sich Lorn zu erkennen. »Unteroffizier Lorn’alt.« Er zeigt den Siegelring vor. »Ich soll hier einen Truppenführer namens Nytral treffen. Ich habe seine Befehle.« Lorn zieht die etwas zerknitterte kleinere Schriftrolle unter der Tunika hervor.
    »Ich heiße Byrten, Ser. Lanzenkämpfer-Obersekretär, zuständig für die Außenposten.« Als der Mann das Gewicht auf den anderen Fuß verlagert, spürt Lorn die Steifheit und die Schmerzen, mit denen er sich bewegt.
    »Ich freue mich, dich kennen zu lernen, Byrten.« Lorn zuckt die Schultern. »Ich soll mich hier melden, doch mehr Anweisungen habe ich nicht bekommen.«
    Byrten unterdrückt ein Grinsen. »Chorin … geh und such Nytral. Sag ihm, sein Unteroffizier ist angekommen.«
    »Ser? Mit Eurer Erlaubnis?«
    Lorn nickt und macht einen Schritt zur Seite, damit Chorin den Raum verlassen kann.
    »Erst übermorgen werden der Nachschub und die Ersatzlanzenkämpfer bereit stehen, Ser. Bis dahin könnt Ihr eine Kammer in den Offiziersunterkünften bewohnen, das ist das zweite Gebäude hinter diesem. Ich werde es Euch zeigen, nachdem Ihr Euch mit Nytral bekannt gemacht habt. Oder er kann es Euch zeigen.«
    »Wie viele Ersatzlanzenkämpfer werden es sein?«
    »Zwei Züge«, antwortet Byrten.
    »Und wie oft wird Ersatz benötigt?«
    »Wann immer Sub-Major Brevyl danach verlangt – manchmal einmal, manchmal zweimal pro Jahreszeit.« Byrten lächelt nur schwach.
    Zwei Züge Lanzenkämpfer sechsmal im Jahr? Für einen einzigen Außenposten an der Grenze zu den Grashügeln? Lorn nickt nachdenklich und beschließt, nicht zu fragen, wie oft neue Unteroffiziere angefordert werden.
    »Wie lange reitet man nach Isahl?«
    »Drei Tage etwa.«
    »Und welchen Nachschub nehmen wir mit?«
    »Ihr werdet fünf vierspännige Wagen eskortieren, Ser.« Byrten wirft einen Blick zur Tür, durch die der spindeldürre Chorin gerade wieder hereinkommt, gefolgt von einem Soldaten mit einem grünen Schlitz auf dem Ärmel. Beide bleiben vor der Tür stehen. Nytral ist klein und stämmig und auf der rechten Wange prangt eine rote sternförmige Narbe. Das dicke, schwarze Haar ist kurz geschnitten und die schwarzen Augenbrauen sind sehr buschig. Das tiefe Braun seiner Augen wirkt leer, als hätte Nytral schon so viel gesehen, dass es die Augen gar nicht mehr ausdrücken können. Eben diese Augen sehen Lorn an, erwartungsvoll und vorsichtig.
    Lorn überreicht ihm die zwei kleineren Schriftrollen. »Unteroffizier Lorn’alt. Hier die Befehle.«
    »Ja, Ser.« Nytral nimmt die Schriftrollen und blickt Lorn’alt an.
    Die zwei anderen Lanzenkämpfer sehen zu, zwei Augenpaare wandern zwischen Nytral und Lorn hin und her.
    »Du kannst sie lesen«, meint Lorn. »Es sind deine, nur muss eine Abschrift davon zum Sekretär des Kommandanten Thiataphi.«
    »Aha …« ‚ sagt Byrten nur.
    »Wer bekommt sie zuerst?«, fragt Lorn.
    »Ich, Ser. Ist besser so, Ser«, klärt Nytral ihn auf. »Byrten stellt den Nachschub zusammen und er kann nur für so viele planen, wie auf dem Dienstplan stehen.«
    Lorn nickt und fragt sich, wie viel er wohl noch lernen muss und ob ihm dies rechtzeitig gelingen wird. »Wenn das im Augenblick alles ist, was Byrten mir zu sagen hat …?« Er sieht den Obersekretär an.
    »Ja, Ser. Kommt aber morgen früh wieder vorbei. Dann wird die Liste für die Ersatzmannschaft und den Nachschub bestimmt fertig

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