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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Kopf zu schütteln, hielt dann aber inne. Nachdenklicher fügte sie hinzu: »Das ist möglich, aber wenn ihn jemand getötet hätte, warum gibt es dann keine Leiche? Warum wurde sein Pferd zurückgebracht?« Als Marcus eine Antwort schuldig blieb und nur die Achseln zuckte, fuhr sie fort: »Genau! Wenn ich jemanden umbringen wollte, hätte ich, nachdem ich die Leiche beseitigt hätte, Keating eine Nachricht überbringen lassen, in der ihn vermeintlich Whitley davon unterrichtet, dass er unerwartet nach London zurückgerufen worden sei und ihn bitte, seine Sachen zu packen und ihm mit der nächsten Postkutsche nachzusenden. Ich hätte auch genug Geld mitgeschickt, um die Zeche und die restlichen Ausgaben zu zahlen - ein großzügiges Trinkgeld eingeschlossen. Man müsste noch nicht einmal eine Adresse hinterlassen, sondern nur die Anweisung, es im Postgasthof abzugeben, dort werde es dann abgeholt. Mit all dem geschäftigen Treiben, dem Kommen und Gehen dort, würde es Tage dauern, bis jemand das herrenlose Gepäck bemerkt. Dann aber würde sich niemand mehr daran erinnern können, wo es herkam und wem es gehörte. Was das Pferd angeht, so wäre es ebenfalls verschwunden, zur selben Zeit wie Whitley, da er ja angeblich darauf nach London geritten ist.«
    Marcus nickte. »Das hätte funktionieren können. Aber wegen Whitleys Nachricht: Würde niemand merken, dass es gar nicht seine Handschrift war? Und das Pferd? Würdest du es auch töten?«
    Sie sandte ihm einen empörten Blick. »Denkst du, Keating hat je Whitleys Handschrift gesehen? Oder dass er sich damit auskennt? Oder dass er die Nachricht aufheben würde? Natürlich nicht! Was kümmert es Keating, dass Whitley nach London zurückgeritten ist? Und sein Pferd«, schloss sie triumphierend, »das hätte ich auf dem nächsten Pferdemarkt verkauft. Whitley wäre jedenfalls nicht da, um dagegen zu protestieren.«
    Wenn er über Isabels Szenario nachdachte, so war Whitleys Verschwinden wohl nicht geplant gewesen. Oder wenigstens nicht sonderlich gut - denn ihr Plan wäre aufgegangen. Whitley wäre verschwunden, ohne dass jemand Verdacht geschöpft hätte. Das Fehlen der Leiche und die Rückkehr des Pferdes ließen es wahrscheinlicher erscheinen, dass etwas anderes in der Luft lag. Wenn ein Räuber oder Dieb Whitley getötet hatte, warum hatte er den Leichnam nicht einfach da liegen lassen, wo er hingefallen war. Und sein Pferd … Welcher Straßenräuber, der etwas auf sich hielt, würde ein wertvolles Tier einfach zurückbringen? Trotzdem, Marcus konnte die Idee nicht einfach abtun, dass jemand aus Whitleys Vergangenheit seine Hand im Spiel gehabt hatte. Oder ein französischer Geheimagent.

    Isabel und Marcus hatten sich am nächsten Tag gerade vom Dinnertisch erhoben, als Thompson kam und erklärte, es seien Besucher in Marcus’ Arbeitszimmer, die mit ihm sprechen wollten. Er konnte sich denken, wer die Besucher waren, daher küsste er seiner verwunderten Frau rasch die Hand und ignorierte ihren fragenden Blick, er eilte aus dem Zimmer.
    Er fand einen müde aussehenden Jack und einen grimmig dreinblickenden Garrett in seinem Arbeitszimmer wartend vor. Beide Männer nahmen dankbar den Brandy an, den er ihnen anbot, nachdem sie versorgt waren, bemerkte Marcus zu Jack: »Dich so bald wiederzusehen, damit hätte ich nicht gerechnet.«
    »Auch ich war bass erstaunt, als er vor ein paar Stunden ins Haus geschlendert kam«, erklärte Garrett. »Er und der Diener, den ich mit der Nachricht von Whitleys Verschwinden zu ihm geschickt habe, müssen sich auf dem Weg begegnet sein, ohne es zu merken.«
    Jack lächelte freudlos. »Zweifelsfrei. Whitleys Verschwinden ist die übelste Nachricht, die mich bei meiner Rückkehr erwarten konnte.« Jack nahm einen langen Schluck Brandy. »Die Zeit rinnt uns durch die Finger; es bleibt nur noch eine Woche, in der Wellesleys Pläne entweder in Gang gesetzt oder geändert werden müssen«, stellte er unverblümt fest. »Portugal war die beste Wahl, um die Franzosen zu überraschen, aber nun, da Whitley nicht auffindbar ist, müssen wir davon ausgehen, dass das Memorandum sich in den Händen der Franzosen befindet.« Sein Blick glitt von einem zum anderen, dann fügte er hinzu: »Roxbury und ich haben die Lage besprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir genug Zeit verschwendet haben - viel zu viel Zeit, genau genommen.« Er schob sein Kinn vor. »Wir müssten jetzt rasch handeln, um die Wahrheit aus Whitley herauszubekommen -

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