Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)
die Dunkelheit. Jillian schrie.
Graham musste dringend zu ihr nach oben. Sie war ganz allein und brauchte ihn. Seine Glieder schmerzten, doch er zog sich langsam zu ihr hinauf – zurück ins Leben.
Durch ihren Tränenschleier sah Jillian, wie Graham aus dem Bodenspalt kam. Er stand auf und nahm sie in seine starken Arme. Schluchzend schmiegte sie sich an seine Brust und ließ sich von ihm trösten. Eine Weile lang weinte sie, während er sie einfach festhielt. Als sie schließlich den Kopf hob, wischte er ihr die Tränen von den Wangen und strich ihr eine Locke aus der Stirn.
»Es tut mir leid, mein Liebes«, sagte er leise.
»Ich kann nicht glauben, dass er fort ist. Ich … ich bin froh, dass er dir und niemand anders mehr wehtun kann, und dennoch, oh Gott, er war mein Vater! All diese verschwendeten Jahre, in denen ich dachte, ich könnte nie gut genug für ihn sein. Ich wollte doch nur, dass er mich liebt, und er konnte es nicht – nicht so, wie ich es mir ersehnte. In gewisser Weise benutzte er mich wie ein Schild, hinter dem er sich versteckte.«
Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Was meinte Vater, als er sagte, du hättest mich benutzt, um an ihn heranzukommen?«
Graham wurde weiß im Gesicht und schluckte. »Ich weiß es nicht genau.«
Ihr wurde zusehends unbehaglich. Ich will es nicht wissen, aber ich muss. Sie nahm all ihren Mut zusammen und flüsterte: »Ich glaube, du weißt es.«
Graham holte angestrengt Luft und sah ihr in die Augen. »Ja, Jillian. Ich weiß es, und ich verstecke mich nicht vor der Wahrheit. Was er meinte, war, dass ich dich benutzt habe, um an ihn heranzukommen und so leichter einen Weg zu finden, wie ich ihn ruinieren kann.«
Ihr brach das Herz. »Deshalb hast du mich geheiratet, Graham? Um in den engsten Kreis meines Vaters zu gelangen? Ich war ein Pfand, sonst nichts?« Bitte sag mir die Wahrheit! Aber ich weiß nicht, ob ich es ertrage, wenn du mich genauso benutzt hast wie Vater. All die Lügen!
»Ich habe dich aus vielen Gründen geheiratet, Jillian. Aber, ja, mich an deinem Vater zu rächen war ein Hauptgrund.«
»Wolltest du ihn für das töten, was er dir als Kind angetan hat?«
Sein Wangenmuskel zuckte. »Ich wollte ihn an jenem Abend auf dem Ball umbringen. Das hatte ich geplant. Aber … ich sah dich und habe es mir anders überlegt.«
Oh Gott, das war schlimmer, als sie es sich vorgestellt hatte. Jillians Lippen bebten. Wie konnte er ihr das antun? »Du hast deine Pläne geändert? Du wolltest ihn ruinieren, und ich war dein Pfand? Deshalb wolltest du nicht, dass ich mit dir herkomme!«
Graham schien beschämt. »Ja. Ich sorgte dafür, dass er mit einem kleinen Jungen erwischt wurde. Nachdem man ihn verhaftet hatte, schickte er mir einen Brief, in dem er Rache schwor. Ich lockte deinen Vater hierher nach Ägypten, denn ich wusste ja, dass er die Karte hatte und die Höhle finden konnte. Er würde mich töten oder ich ihn. Aber ich wollte nie dir wehtun, Jilly – niemals!«
Zwei Tränen kullerten über ihre Wangen. »Hast du aber«, flüsterte sie.
Er machte einen Schritt auf sie zu, doch sie hob die zitternde Hand. »Nicht, Graham. Du hast mich belogen. Du hast mich benutzt – oh Gott, du hast mich genauso benutzt wie Vater. Er liebte mich in Wahrheit nicht und du auch nicht. Du hast mich öffentlich unmöglich gemacht, indem du allen sagtest, ich sei keine Jungfrau mehr – alles nur, damit ich gar nicht anders konnte, als dich zu heiraten. Dabei ging es dir nur darum, dein Ziel zu erreichen! Du wolltest nicht, dass ich dir einen Erben schenke, ganz zu schweigen von …« Sie senkte die Stimme. »Ganz zu schweigen von meinen intellektuellen Fähigkeiten . Du wollstest nichts außer Rache.«
»Das war der Grund, weshalb ich dich geheiratet habe. Doch ich habe mich in dich verliebt. Ich liebe dich, Jilly!«
Jillian kehrte ihm den Rücken zu. »Alles, was ich je wollte, war, dass du dein Leben mit mir teilst, Graham, nicht dein Vermögen oder deinen Titel. Ich wollte die Wahrheit. Aber selbst jetzt noch wolltest du mich anlügen, als ich dich fragte, was Vater meinte.«
»Verzeih mir, bitte!«, flehte er mit gebrochener Stimme.
»Dir zu verzeihen ist nicht das Problem, Graham. Was für eine Ehe können wir führen, wenn ich dir nicht vertraue? Was für ein Mann bist du?«
»Verlass mich nicht, Jilly!«, bat er sie, und der zitternde Klang seiner Worte traf sie beinahe so schmerzlich wie sein Betrug.
Sie rang die Hände und erwiderte unter
Weitere Kostenlose Bücher