Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)
hinterherschicken wollte.«
Der Gedanke tröstete Jillian doch ein wenig.
Die nächsten drei Tage kamen sie recht gut voran, und Jillian schöpfte neue Hoffnung, dass sie es schaffen könnten. Diese Hoffnung schwand allerdings vollständig, als ihr Mann abrupt anhielt. Er beschattete seine Augen mit einer Hand und suchte den Horizont ab.
»Was ist?«, fragte sie ängstlich, weil sie die Antwort ahnte.
»Eine Staubwolke in der Ferne. Es könnte eine andere Karawane sein – oder auch nicht.«
Graham nahm den Schleier von seiner unteren Gesichtshälfte, und Jillian wurde eisig, als sie hörte, wie er etwas auf Arabisch ausstieß, das nach einem Fluch klang.
Dann sah auch sie die schnell näher kommenden Reiter. Vier Männer. Ihr Herz drohte, auszusetzen. Gütiger Gott, das waren die Wegelagerer, die sie verschleppt hatten! Sie waren ihnen gefolgt, wie Graham bereits vermutet hatte.
»Sie denken wahrscheinlich, dass wir einen Schatz gefunden haben«, sagte er und blickte besorgt zu den eisernen Wassertanks. »Und sie werden glauben, wir hätten ihn in den Tanks versteckt. Wir können ihnen nicht davonreiten, dazu sind die Kamele zu müde. Uns bleibt nichts übrig, als uns ihnen zu stellen.«
»Wo ist das Gewehr?«
»Unten in der Höhle bei deinem Vater«, erinnerte Graham sie. Er stieg von seinem Kamel und lief zu ihr, um ihr aus dem Sattel zu helfen. »Bleib hinter mir!«, wies er sie streng an, zog seinen Krummsäbel und stellte sich mit Jillian ein Stück weit entfernt von dem Lastkamel mit den Wassertanks auf.
Sie musste mit ihm kämpfen. Zu zweit gegen vier Wüstenräuber hatten sie vielleicht noch eine Chance. Jillian blickte sich hektisch um, auf der Suche nach irgendetwas, das sie als Waffe benutzen konnte. Nichts außer Kieseln und Steinen. Sie nahm den grünen Schal von ihrem Hals und sammelte faustgroße Steine.
Graham warf ihr einen fragenden Blick zu. »Eine Schleuder«, erklärte sie. »Wenn du glaubst, dass ich einfach dastehe und untätig zusehe, wie wir beide sterben, irrst du dich gewaltig!«
»Wir sterben nicht«, erwiderte er rauh. »Nicht so.«
Das wilde Geheul der Räuber wehte ihnen wie ein tosender Sturm entgegen. Jillian hielt sich die Hände über die Ohren, als die Männer abstiegen und auf ihre Kamele zurannten. Dabei wurde das Sonnenlicht von den Säbeln reflektiert, die sie schwangen.
Jillian schrie, und Graham fluchte. Drei ihrer Kamele brachen unter Schmerzensschreien zusammen. Ihr Blut tränkte den Sand, während die eisernen Wassertanks, die das eine Tier trug, dumpf auf dem Boden aufschlugen. Einer der Behälter schlug Leck und versprühte das kostbare Wasser. Salomon torkelte, da ihn ein Säbelhieb erwischt hatte, schien aber nicht tödlich getroffen, denn er galoppierte davon.
Graham wandte sich erzürnt seinen Feinden zu, den Säbel in geübter Kampfhaltung. Die schmutzigen dunkelbärtigen Wegelagerer rasten mit Triumphgeheul auf ihn zu und wedelten mit ihren Schwertern. Graham rührte sich nicht. Erst als sie fast bei ihm waren, schlug er mit der Unbarmherzigkeit eines Sandsturms zu.
Graham der Herzog verwandelte sich in Rashid den Krieger, der sich mit tödlicher Grazie zur Wehr setzte. Drei Räuber griffen ihn an, aber er kämpfte mit furchteinflößender Entschlossenheit. Das Gefecht wurde zu einem tödlichen Ballett, einem ehrfurchtgebietenden Duell von Stahl gegen Stahl. Die rauhen, heulenden Schreie der Beduinen dröhnten in Jillians Ohren.
Sie nahm einen großen Stein, legte ihn in ihren Schal und schwang ihn. Ihre Schleuder traf einen der Räuber an der Schläfe, so dass er ins Taumeln kam. Graham nutzte die Gelegenheit, um ihn mit einem gezielten Säbelhieb niederzustrecken. Nun stand es drei gegen einen.
Jillian sprang beiseite und belud ihren Schal mit einem weiteren Stein. Ein Pfeifen ertönte, als sie die Steinschleuder fliegen ließ. Mit einem stumpfen Klang schlug sie gegen die Hand eines der Beduinen.
Nicht fest genug. Der Mann drehte sich zu ihr um und stürmte mit erhobenem Säbel auf sie zu. Graham begriff sofort und rannte hinter ihm her. Derweil nahm ein anderer Räuber einen Stein auf und warf ihn. Er traf Graham mit einem lauten Knall am Kopf.
»Graham!«, schrie Jillian.
Blut lief ihm in roten Strömen übers Gesicht. Er kam ins Stolpern, und die beiden anderen Angreifer stürzten auf ihn zu. Einer entriss ihm seinen Säbel. Sie waren gefangen.
Jillian lief zu ihm, als der letzte Angreifer kam. Sie erkannte ihn. Es war der Scheich,
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