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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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Jillians Stimme.
    »Sieh mich an! Sieh mich an, nicht die Kiste!«
    Er wusste nicht, woher er den Mut nahm, aber er brachte noch genügend auf, um seine Frau anzusehen. Er blickte ihr in die grünen Augen, die wie Smaragde leuchteten. Als er sich auf dem schmalen Vorsprung bewegte, rutschte er beinahe ab.
    Wenn er den Schatz nicht losließ, könnte er sterben. Und warum auch nicht? Er war längst dazu bereit, denn dann würde der Schmerz endlich aufhören.
    Als er jedoch wieder zu ihr aufsah, glänzten Tränen in ihren Augen. »Bitte, Graham, bitte, komm zu mir zurück! Du hast mich gebeten, dich nicht zu verlassen. Ich verspreche es dir, aber bitte, verlass du mich nicht!«
    Er hielt seinen Schatz fest. Die Kiste brachte ihm Geld ein – Geld, das Stranton zwanzig Jahre zuvor zufriedengestellt und die erniedrigende Tat verhindert hätte, die er an ihm beging. Geld bedeutete Macht. Es bedeutete immer Macht.
    »Ich brauche sie«, rief er heiser und umklammerte die Kiste.
    »Nein, Graham, du brauchst sie nicht. Du denkst, sie schützt dich davor, je wieder etwas Schreckliches zu erleben, das verstehe ich. Aber ich mache mir nichts aus Geld oder deinem Titel. Ich würde dich auch lieben, wenn du ein armer Schornsteinfeger wärst. Ramses sagte mir, die Finsternis in einem Mann könne ihn seine Seele verlieren lassen. Bewahr diese Finsternis nicht in dir! Lass sie heraus und mich hinein!«
    Er blickte wieder zu Jillian auf, und sein Herzschlag setzte kurz aus. Dies war der echte Schatz: seine Frau, die offen zu ihren Gefühlen für ihn stand. Sie liebte ihn, trotz seiner vielen Verfehlungen und dem, was er war. Sie war die lebende Flamme in seiner Dunkelheit. Und zum ersten Mal spürte er, wie die Finsternis sich in ihm zurückzog, fliehend vor dem Licht, in das Jillians Liebe ihn tauchte.
    Ja, der wahre Schatz war seine Frau.
    So lange hatte er sich an seinem Schmerz und seiner Wut festgehalten, die miteinander verwoben waren wie die Fäden eines Teppichs. Konnte er sie endlich loslassen? Graham sah Jillian wieder an, und der Schmerz in seiner Brust schien nachzulassen. Er hatte etwas gefunden, für das es sich zu leben lohnte, anstelle dessen, wofür er sterben wollte.
    Er ließ die Kiste los. Ein ungekannter Frieden erfüllte ihn, als er sah, wie sie in die Dunkelheit stürzte und mit einem dumpfen Knall auf einem weiteren Felsvorsprung ein kleines Stück unter ihm landete. Jillians Vater schrie auf.
    »Nein!« Stranton griff nach dem Seil und kletterte hinunter. Er landete auf dem Vorsprung unter Graham und angelte panisch nach der Kiste. Doch der Vorsprung brach ab, der Earl verlor das Gleichgewicht und fiel. In letzter Sekunde fing er sich ab.
    Nun hing Stranton an dem Rest des Vorsprungs, hielt sich mit den Händen an der schmalen Steinkante fest. Sein verzweifeltes Stöhnen erzeugte ein Echo in dem Spalt, während Graham auf den Mann hinabblickte, der ihn misshandelt, sein Vertrauen missbraucht hatte und jetzt in tödlicher Gefahr schwebte. Dann sah er wieder zu Jillian hinauf.
    Vorsichtig packte er das Seil, das sie ihm zuwarf. Er schlang es sich um die Taille, verknotete es und streckte die Hand nach unten aus. »Ich helfe dir«, sagte er schroff.
    Stranton blickte nach oben zu seiner Tochter, und ein gequälter Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Ich wollte dir nie wehtun, Jillian. Ich gab mir solche Mühe, dich von allem fernzuhalten, dich vor Missbrauch zu schützen. Deshalb war ich immer so streng zu dir. Du warst das einzig Gute in meinem Leben, so rein und wunderschön. Ich war stolz auf dich und bildete mir ein, deine Güte würde auf mich abfärben. Aber jetzt … jetzt kann ich mich nicht mehr hinter dir verstecken. Deine Augen sind wie Spiegel, und ich sehe darin …« Seine Stimme verebbte zu einem Flüstern. »Ich sehe, wer ich wirklich bin.«
    Graham empfand einen Anflug von Mitgefühl für Stranton, der sich hier und jetzt der Finsternis in seiner Seele stellen musste, der am Ende erkannte, wie hässlich es in ihm aussah.
    Der Earl warf ihm einen flehenden Blick zu. »Es tut mir leid«, hauchte er. »Vergib mir!«
    Graham kniff die Augen zu. Er dachte an den Schmerz, den er erlitten hatte, an Jillian und die Hoffnung für seine Zukunft. Als er die Augen wieder öffnete, sprach er Worte, die er nie für möglich gehalten hätte: »Ich … ich vergebe dir.«
    Auf einmal schien der Earl vollkommen friedlich. »Pass gut auf mein kleines Mädchen auf!«, sagte er, ließ die Felskante los und fiel in

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