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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sagen. Ich verlange von dir nur ein einziges aufrichtiges Eingeständnis. Und ich schwöre dir, daß es mir gleichgültig ist, ob die Antwort >ich weiß es nicht< oder >ja< lautet.«
    »Du willst mir etwas schwören?« schleuderte ihm Whitney verächtlich entgegen. »So, wie du bei unserer Trauung geschworen hast? Dein Wort ist doch . ..«
    »Ist es mein Kind?« unterbrach Clayton sie brutal.
    Ihre Augen wurden groß, riesengroß. Ihre Lippen öffneten sich mit einer schockierten Ungläubigkeit, die so überzeugend war, daß sich Clayton unwillkürlich fragte, ob er sich alles nicht doch irgendwie nur eingebildet hatte. Tränen der Empörung traten ihr in die Augen. »Ob es deins ist? Deins?« wisperte sie und sank dann unerwartet und mit bebenden Schultern gegen seine Brust.
    Clayton lockerte seinen Griff um ihr Handgelenk. Er wollte sie von sich schleudern. Aber er wollte sie auch in die Arme nehmen und sein Gesicht in ihren Haaren verbergen. Sie krallte sich mit beiden Händen an seine Revers, barg das Gesicht an seiner Brust und wiederholte nur immer wieder: »Ob es deins ist?«
    Clayton legte seine Hände auf ihre Arme und schob sie -nicht liebevoll, aber auch nicht grob - von sich. Sie schluchzt, dachte er und empfand höchst unwillkommene Gewissensbisse. Er ließ die Hände sinken, und Whitney hob langsam den Kopf. Sie weinte nicht - sie lachte! Sie lachte noch immer, als sie ihm mit einer Kraft ins Gesicht schlug, die seinen Kopf zur Seite schleuderte. Dann lief sie ins Haus.
    Langsam und sehr nachdenklich folgte ihr Clayton. Er ging in sein Arbeitszimmer, schloß die Tür hinter sich und goß sich einen großzügigen Brandy ein. Zweier Dinge war er sich absolut sicher: Whitney besaß einen kräftigen rechten Arm. Und das Kind war von ihm.
    Welche Lügen sie ihm auch sonst aufgetischt haben mochte - über ihren Beweggrund, ihn hier aufzusuchen, ihre Motivation, ihn zu heiraten ihr Blick, als er wissen wollte, ob es sein Kind war, dieser Blick war echt gewesen. Keinem Schuldigen wäre es möglich gewesen, diesen fassungslosen Gesichtsausdruck zu heucheln. Sie hatte ihn seit ihrer Hochzeit nicht betrogen. Was sie auch immer getan haben mochte, das zumindest hatte sie nicht getan. Es war sein Kind. Dessen war sich Clayton so sicher wie er wußte, daß sie vor sieben Monaten zu ihm gekommen war, weil sie einen Vater für ihr Kind gesucht hatte. Seine lodernde Wut verwandelte sich in ein leises aber beständiges Brodeln.
    Unglückseligerweise war es bei Whitney genau umgekehrt. Dieser gemeine, niederträchtige... Er war wahnsinnig! Schlicht wahnsinnig! Und wenn sie bei ihm blieb, würde auch sie den Verstand verlieren. Denn obwohl sie auf unvorstellbar grausame Weise von ihm beschimpft worden war, war ihr das widersinnige Glücksgefühl nicht entgangen, das sie durchpulste, als sie an seiner Brust lag. Wenn sie bei ihm blieb, würde sie den Verstand verlieren!
    Tapfer verdrängte sie ihr schmerzliches Bedauern bei der Vorstellung, ihn zu verlassen, und überlegte sich, an wen und wohin sie sich wenden könnte. Ihr Vater war nicht willensstark genug, sie vor Clayton zu beschützen, falls der ihre Rückkehr nach Claymore verlangte. Aber Tante Anne und Onkel Edward würden ihr helfen. Sie könnte ihnen schreiben und sie fragen, ob sie nicht zu einem Besuch nach Frankreich kommen dürfe. Und wenn sie dort war, könnte sie ihnen ihre Situation erklären. Sie wußte zwar nicht, ob Claytons beträchtlicher Einfluß ausreichte, sie auch in Frankreich zu behelligen, oder ob er sich dadurch rächen würde, daß er der diplomatischen Karriere ihres Onkels Schaden zufügte. Aber sie würde mit Onkel Edward darüber sprechen und ihn entscheiden lassen.
    Whitney setzte sich an ihren Schreibtisch und zog die Schublade auf. Als sie nach einem Bogen Papier greifen wollte, bemerkte sie einen zusammengeknüllten Papierball. Fast unbewußt faltete sie ihn auseinander, glättete ihn und erkannte ihre eigene Handschrift.
    »Zu meinem größten Entsetzen .. .« Dunkel erinnerte sie sich daran, das nicht abgeschickte Schreiben zwischen ihrem Briefpapier versteckt zu haben, damit es niemand von Emilys Dienerschaft fand. Doch jetzt hatte es jemand gefunden und zusammengeknüllt. . . Hier auf Claymore warteten ihr lediglich Clarissa und Mary auf, und keine von ihnen würde ihren Schreibtisch durchsuchen.
    Vor zwei Tagen hatte sie das Kinderhemdchen in dieser Schublade versteckt und Clayton gebeten . .. O Gott!
    »Und dann hast du diesen

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