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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Spleen, Sevarin unbedingt heiraten zu wollen -, verfolgt sie dieses Ziel rücksichtslos.«
    Stone zog ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Sobald sie Sevarin dazu gebracht hat, ihr einen Antrag zu machen, könnte sie unter Umständen glauben, ihr Ziel erreicht zu haben und das Interesse an ihm verlieren. Aber wenn sie es sich vorgenommen hat, ihn tatsächlich zu heiraten, werden Sie dieses ungebärdige Wesen wahrscheinlich zum Altar schleppen müssen, während sie sich mit Zähnen und Klauen dagegen wehrt. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    Ein Paar graue Augen sahen ihn leidenschaftslos an. »Voll und ganz.«
    »Gut, gut. Dann muß Sevarin davon abgehalten werden, Whitney gegenüber von Heirat zu sprechen. Und das wird erreicht, indem Sie ihr unverzüglich mitteilen, daß Sie seit Juli mit ihr verlobt sind. Sagen Sie es auch Sevarin. Sagen Sie es jedermann. Geben Sie ohne weitere Zeitverzögerung Ihre Verlobung mit Whitney bekannt.«
    »Nein.«
    »Nein?« wiederholte Stone verwirrt. »Und was wollen Sie dann gegen Sevarin unternehmen?«
    »Was schlagen Sie denn vor?«
    »Das habe ich Ihnen doch bereits gesagt!« fuhr Stone auf. »Bringen Sie Whitney dazu, sich die Hirngespinste im Hinblick auf Sevarin aus dem Kopf zu schlagen. Befehlen Sie ihr, sich unverzüglich auf die Hochzeit mit Ihnen vorzubereiten!«
    Nur mühsam bewahrte Clayton seine ernste Miene. »Haben Sie Ihrer Tochter schon einmal etwas >befohlen<, was diese nicht tun wollte, Mister Stone?«
    »Selbstverständlich habe ich das. Ich bin ihr Vater.«
    Eine Spur von Erheiterung machte sich in Claytons Mundwinkeln breit. »Und hat Whitney sich Ihrer Autorität dann willig gebeugt?«
    Resigniert lehnte sich Stone auf seinem Stuhl zurück. »Als ich das letzte Mal meiner Tochter etwas befohlen habe, war sie vierzehn Jahre alt«, räumte er ein. »Ich forderte sie auf, sich ein Beispiel an Elizabeth Ashton zu nehmen, und daraufhin hat sich mich mit ihrem dauernden Knicksen fast um den Verstand gebracht. Sie knickste, wenn sie einen Raum betrat oder verließ. Sie knickste vor dem Butler, sie knickste vor den Pferden . . .«
    »Whitney wird sich meinen Wünschen entsprechend verhalten«, unterbrach ihn Clayton in einem Ton, der jede weitere Diskussion unterband. »Doch bis ich den Zeitpunkt für gekommen halte, ihr von unserer Verlobung zu erzählen, wird niemand ein Wort darüber zu ihr sagen. Ich rede mit ihr, ist das klar, Mister Stone?«
    Stone nickte und erhob sich schweigend. Es war klar, daß sein Besuch beendet war, aber zu nichts geführt hatte.
    Es dämmerte bereits, als Sewell an Whitneys Zimmertür klopfte und ihr mitteilte, daß ihr Vater endlich wieder da war.
    »Vielen Dank, Sewell«, rief Whitney. Die Geburtstagsfeier ihres Vaters wäre eine geradezu perfekte Gelegenheit gewesen, ihre Verlobung mit Paul bekanntzugeben. Fast alle ihrer Nachbarn würden kommen, auch die Ashtons und die Merrytons - und sie hätte zu gern deren Reaktion auf die Neuigkeit erlebt, daß sie Paul heiraten würde.
    Aber noch hatte sie nicht alle Hoffnung aufgegeben. Immerhin gab es noch eine winzige Chance, daß Paul auf der Feier Gelegenheit fand, mit ihrem Vater zu sprechen. Dann könnten sie ihre Verlobung heute abend doch noch verkünden.
    Eine knappe Stunde später trat ihre Zofe Clarissa nach getanem Werk einen Schritt zurück, während sich Whitney gehorsam um sich selbst drehte, um sich inspizieren zu lassen.
    Whitneys elegante Robe aus elfenbeinfarbenem Satin schimmerte im Kerzenlicht. Das tiefausgeschnittene Oberteil betonte ihre Brüste und ließ die sanften Kurven ihres Busen erahnen. Die Ärmel waren mit topasfarbenem Satin abgesetzt, und ein ähnliches topasfarbenes Band betonte den Saum ihres Kleides. Vorn fiel der Stoff in fast geraden Bahnen bis zu ihren Knöcheln, während sich der Rock hinten zu einer kleinen Schleppe verbreiterte. Topase und Diamanten funkelten an Hals und Ohrläppchen, auch in ihre sorgsam frisierten Haare waren Edelsteine eingearbeitet.
    »Sie sehen aus wie eine Prinzessin«, sagte Clarissa und lächelte stolz.
    Whitney hörte, daß sich unten bereits die Gäste zu versammeln begannen. Diese Geburtstagsfeier war ihr Einfall gewesen. Auf ihre Bitte hin hatte sein Kammerdiener ihren Vater lediglich darüber informiert, daß »ein paar Gäste« zum Abendessen geladen waren und daß er sich gegen sieben Uhr in der Halle einfinden möge. Whitney warf einen schnellen Blick auf die Uhr: halb sieben.

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