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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Bei der Vorstellung, wie überrascht ihr Vater sein würde, daß Verwandte aus Bath, Brighton, London und Hampshire zu seinem Geburtstag gekommen waren, hob sich Whitneys Stimmung beträchtlich. In der Absicht, Sewell darum zu bitten, die Gäste zu mehr Ruhe zu ermahnen, schlüpfte Whitney aus dem Zimmer - und sah sich ihrem Vater gegenüber, der von der Galerie verblüfft in die Halle hinunterspähte. Soviel zu meiner geplanten Überraschung, dachte Whitney leicht enttäuscht und stellte sich neben ihn.
    Unten strömten inzwischen die Gäste aus der näheren Umgebung herein, tauschten mit gedämpften Stimmen Begrüßungen aus und wurden von Sewell in den Salon geleitet, der immer wieder betonte: »Ich muß Sie bitten, doch ein wenig leiser zu sein, Ladies und Gentlemen.«
    Der erstaunte Blick ihres Vaters wanderte von der Halle zum Korridor im Obergeschoß, wo auswärtige Gäste die Türen ihrer Räume öffneten, aber schnell wieder zuschlugen, als sie die Hauptperson der Feier auf der Galerie stehen sahen. Whitney reckte sich auf die Zehen und hauchte ihrem Vater einen Kuß auf die Wange. »Sie sind gekommen, um deinen Geburtstag zu feiern, Papa.«
    »Vermute ich richtig, daß das als Überraschung gedacht ist und ich den Tumult in meinem Haus gar nicht bemerken darf?« Trotz seines mürrischen Tonfalls erkannte Whitney, wie gerührt er war.
    »Richtig vermutet«, lächelte Whitney.
    »Ich werde mich bemühen, Kind«, sagte er und tätschelte unbeholfen ihren Arm. Irgendwo zerbrach Glas klirrend auf dem Boden. »Ach du meine Güte«, flötete eine Frauenstimme.
    »Letitia Pinkerton«, stellte ihr Vater fest. »Das ist ihre beliebteste - und einzige - Mißfallensäußerung.« Er sah Whitney an und sagte mit eigenartig belegter Stimme: »Ich konnte deine liebe Mutter zu Ohnmachtsanfällen veranlassen, wenn ich drohte, Letitia das hübsche Wort >gottverdammt< beizubringen.« Damit ließ er sie stehen und strebte seinem Schlafzimmer zu.
    Eine halbe Stunde später machte sich Martin Stone mit Lady Anne an einem und Whitney am anderen Arm auf den Weg zum Salon. Auf Whitneys Zeichen riß Sewell vor ihnen die Türen weit auf, und sofort erschollen die begeisterten und übermütigen Glückwünsche der Gäste.
    Anne wollte gerade ihre Pflichten als Gastgeberin übernehmen, als ein Diener auf sie zukam. »Verzeihen Sie, Mylady, aber dieser Brief wurde gerade gebracht, und Sewell instruierte mich, ihn Ihnen sofort persönlich zu übergeben.«
    Anne nahm das Schreiben entgegen, erkannte die Handschrift ihres Mannes und brach mit einem Seufzer der Erleichterung hastig das Siegel auf.
    Whitney sah sich nach Paul um, und als sie ihn nirgendwo entdecken konnte, lief sie durch die Räume, um sich zu vergewissern, daß auch alles so hergerichtet war, wie Tante Anne und sie es geplant hatten.
    Plötzlich hörte sie hinter sich Pauls tiefe Stimme und drehte sich erfreut zu ihm um.
    »Du hast mir schon den ganzen Tag lang entsetzlich gefehlt«, sagte er. Sein Blick wanderte bewundernd über ihre elegante Robe und blieb dann an ihrem leuchtenden Gesicht hängen. »Wer hätte gedacht«, sagte er leise und zog sie an sich, um sie zärtlich zu küssen, »daß aus dir einmal eine so atemberaubende Schönheit werden würde?«
    In Edwards Brief vertieft betrat Lady Anne das Speisezimmer. Als sie aus dem Augenwinkel Whitneys cremefarbene Robe bemerkte, sprudelte sie sofort los. »Endlich habe ich eine Nachricht von deinem pflichtvergessenen Onkel, Liebes.
    Er hat sich ein paar Tage ausgespannt, und . ..« Sie blickte auf, sah gerade noch, wie Whitney und Paul auseinanderfuhren, und hielt schockiert inne.
    »Ich wollte es dir schon seit Tagen sagen«, sagte Whitney errötend, »und nun kann ich einfach nicht mehr warten. Paul und ich werden heiraten, sobald er Papas Erlaubnis eingeholt hat. Er will versuchen, noch heute mit ihm zu sprechen, damit wir.. . Tante Anne?« fragte Whitney verblüfft, denn Lady Anne machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon, als hätte sie kein Wort von dem gehört, was Whitney gerade gesagt hatte. »Wohin willst du denn?«
    »Ich gehe dort an den Tisch, um mir ein großes Glas Burgunder einzugießen«, verkündete ihre Tante.
    Überrascht sah Whitney, wie Lady Anne eine Karaffe mit Rotwein ergriff und einen Kristallkelch bis zum Rand vollschenkte.
    »Und wenn ich dieses Glas geleert habe«, fuhr ihre Tante fort und raffte mit der freien Hand ihre mauvefarbenen Seidenröcke, »werde ich mir noch eins

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