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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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verlasse ich mich auf Sie, daß Sie diese Einstellung ändern.«
    »Sind Sie denn völlig blind, Martin? Whitney liebt Paul Sevarin.«
    »Paul Sevarin kann kaum sein eigenes Anwesen Zusammenhalten«, schnaubte Stone verächtlich. »Alles, was er ihr bieten kann, ist ein Leben als Arbeitstier.«
    »Dennoch ist das eine Entscheidung, die Whitney selbst treffen sollte.«
    »Papperlapapp! Diese Entscheidung hatte ich zu treffen, und ich habe sie getroffen.«
    Anne öffnete den Mund, aber Stone kam ihr rüde zuvor. »Lassen Sie mich Ihnen etwas erklären, Madam. Ich habe einen von Claymores Anwälten ausgearbeiteten Vertrag unterzeichnet und die Summe von einhunderttausend Pfund angenommen. Davon habe ich bereits mehr als die Hälfte ausgegeben und meine Gläubiger bezahlt. Mehr als die Hälfte«, wiederholte er betont. »Falls Whitney sich weigern sollte, die Bedingungen dieser Abmachung einzuhalten, kann ich dem Mann das Geld nicht zurückgeben. Und dann könnte und würde mich Claymore wegen Diebstahls, Betruges und Gott mag wissen, was sonst noch, verklagen. Und wenn auch das seinen Eindruck auf Sie verfehlt, lassen Sie es mich anders ausdrücken: Wie glücklich könnte Whitney in einer Ehe mit Sevarin Ihrer Meinung nach werden, wenn sich im Umkreis von hundert Meilen jeder das Maul über ihren Vater zerreißt, der hinter Gefängnisgittern sitzt?«
    Nachdem er seine Meinung mehr als deutlich gemacht hatte, begab er sich zur Tür. »Also rechne ich mit Ihrer Hilfe -um Whitneys willen, nicht meinetwegen!«

Kapitel sieben
    Whitney warf einen letzten kritischen Blick in den Spiegel. Die schlaflose Nacht hatte zwar leichte Schatten unter ihren Augen hinterlassen, aber darüber hinaus wirkte sie in ihrem grünen Wollkleid und der Samtschleife, die ihre mahagonifarbenen Haare im Nacken zusammenhielten, frisch, jung und mädchenhaft. Ich sehe ganz anders aus, als ich mich fühle, dachte sie kläglich, als sie ihr Zimmer verließ, um einen Mann mit einer kleinen Lüge dazu zu bringen, sich ihr endlich zu erklären.
    Auf der Schwelle des Salons zögerte sie. Paul sah so umwerfend gut aus, daß sie sich ernsthaft versucht fühlte, ihm einen Antrag zu machen, anstatt ihn mit taktischer Raffinesse dazu zu bringen, sie um ihre Hand zu bitten. Statt dessen ging sie lächelnd auf ihn zu und sagte: »Was für ein wunderschöner Nachmittag. Wollen wir nicht ein bißchen im Garten spazieren gehen?«
    Sobald sie die Abgeschiedenheit der hohen Taxushecken erreicht hatten, zwischen denen die letzten Rosen blühten, nahm Paul sie in die Arme und küßte sie. »Ich muß mich für all die Zeit entschädigen, in der ich dich vernachlässigt habe«, scherzte er.
    Eine bessere Ouvertüre war nicht vorstellbar. Lächelnd trat sie einen Schritt zurück und meinte: »Dann wirst du dich aber beeilen müssen, denn du hast viele Jahre nachzuholen, aber dafür bleiben dir wenige Wochen.«
    »Was meinst du mit >wenigen Wochen    »Bevor ich mit meiner Tante und meinem Onkel nach Frankreich zurückfahre«, erwiderte Whitney und nahm beglückt zur Kenntnis, daß sich seine Miene verdüsterte.
    »Bevor du nach Frankreich zurückfährst? Ich nahm an, du würdest jetzt zu Hause bleiben.«
    »In Paris habe ich auch ein Zuhause, Paul. Wenn man es recht bedenkt, bin ich in Frankreich eigentlich sogar heimischer als hier.« Er wirkte so niedergeschmettert, daß Whitney Gewissensbisse verspürte. Aber um sie von einer Rückkehr nach Frankreich abzuhalten, brauchte er ihr nur einen Antrag zu machen. Das wußte er ebensogut wie sie.
    »Aber dein Vater lebt hier«, wandte er ein. »Ich lebe hier. Bedeutet dir das denn gar nichts?«
    »Selbstverständlich bedeutet mir das etwas«, sagte Whitney leise und wandte schnell den Blick ab, damit er nicht bemerkte, wie viel es ihr bedeutete. Warum sagt er nicht einfach: Heirate mich, fragte sie sich.
    »Du kannst nicht fortfahren«, erklärte er mit halberstickter Stimme. »Ich glaube, ich liebe dich.«
    Zunächst setzte Whitneys Herz einen Schlag aus, dann begann es wie wild zu pochen. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen, doch das war noch zu früh. Dafür hatte seine Erklärung zu unentschlossen geklungen, zu unverbindlich. Sie lief zwei Schritte den Pfad entlang und lächelte ihn über die Schulter hinweg kokett an. »Ich hoffe, du wirst mir schreiben - wenn du dir sicher bist, meine ich.«
    »Was bist du doch durchtrieben!« Paul lachte, griff nach ihrem Arm und zog sie zurück. »Also was ist, Miss

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