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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ich Sie von dem Moment an hasse, an dem ich Sie auf dem Maskenball gesehen habe? Und seither ist dieses Gefühl von Mal zu Mal intensiver geworden.«
    Clayton zog ein Knie an, legte eine Hand darauf und sah sie lange schweigend an. »Das stimmt mich sehr traurig«, sagte er schließlich fast sanft. »Weil ich Sie schon damals für das schönste und bezauberndste Geschöpf hielt, das Gott je erschaffen hat.«
    Die Zärtlichkeit in seiner Stimme überraschte Whitney so, daß sie den Kopf herumriß und in seinem Gesicht nach Anzeichen von Sarkasmus suchte.
    Er streckte die Hand aus und fuhr mit dem Zeigefinger leicht wie ein Hauch über ihre Wange. »Und es hat Augenblicke gegeben, in denen Sie nichts von dem Haß spüren ließen, den Sie angeblich für mich empfinden. Ich hatte sogar den Eindruck, daß Sie sich in meinen Armen recht wohl fühlten.«
    »Niemals habe ich Ihre Aufmerksamkeiten angenehm gefunden! Ich fand Sie stets .. .« Verzweifelt suchte Whitney nach dem richtigen Wort, doch ihre Suche wurde durch die Tatsache erschwert, daß sie beide wußten, wie verräterisch sie auf seine Zärtlichkeiten reagiert hatte. »Ich fand sie immer -höchst beunruhigend!«
    »Auch für mich waren sie sehr >beunruhigend<«, flüsterte er und fuhr mit der Fingerspitze so leicht vom Kinn zu ihrem Ohrläppchen, daß sie erbebte.
    »Obwohl ich Ihnen gesagt habe, Sie sollten es nicht tun, haben Sie es getan«, fauchte sie. »Und sogar jetzt, in dieser Minute warten Sie doch nur auf eine Gelegenheit, sich . . . auf mich zu stürzen!«
    »Stimmt«, räumte er ein und lachte kehlig. »Ich fühle mich zu Ihnen hingezogen wie die Motte zum Licht. Und ihnen geht es ebenso.«
    Whitney dachte, sie müßte explodieren. »Sie unverschämter Ba .. .«
    Sein Zeigefinger legte sich auf ihre Lippen, brachte sie zum Schweigen. »Es bekümmert mich zwar sehr, Sie eines Ihrer Schimpfworte zu berauben, aber an meiner Legitimität besteht keinerlei Zweifel.«
    Ihr ganzes Leben lag in Scherben, und er machte sich über sie lustig! Whitney wischte seine Hand fort, stand auf und meinte ausdruckslos: »Ich bin müde und hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich ins Haus gehe. Ihre Art von Humor kann ich nicht teilen. Mein eigener Vater hat mich an einen arroganten, hartherzigen, selbstsüchtigen Unhold verkauft, der kein Verständnis für meine Empfindungen aufbringt...«
    Behende sprang Clayton auf, umfaßte ihre Handgelenke mit eisernem Griff und zwang sie, ihn anzusehen. »Gestatten Sie mir, daß ich meine Verbrechen ihnen gegenüber näher definiere, Whitney«, sagte er kühl. »Ich bin so hartherzig, daß ich Ihren Vater vor dem Schuldturm bewahrte, indem ich alle seine Schulden bezahlte. Ich bin so selbstsüchtig, daß ich in aller Seelenruhe zusah, wie Sie mit Sevarin flirteten. Und ich bin so arrogant, daß ich Sie bei diesem verdammten Ausflug neben ihm sitzen und über mich spotten ließ, während der Geschmack Ihrer Lippen noch warm auf meinem Mund lag. Und warum habe ich das alles getan? Weil ich Ihnen auf meine grausame und abscheuliche Art den Schutz meines Namens, eine unangreifbare Position an der Spitze der Gesellschaft und ein behagliches Leben mit allem Luxus bieten möchte, den mein Einfluß Ihnen garantiert. Glauben Sie wirklich, daß ich dafür Ihren Haß und Ihre Feindseligkeit verdient habe?«
    Whitneys Schultern senkten sich. Sie schluckte hart und wandte den Blick ab. Sie fühlte sich verwirrt und elend, nicht mehr ganz im Recht, aber auch keineswegs im Unrecht. »Ich ... ich weiß nicht recht, was Sie verdienen.«
    »Dann werde ich es Ihnen sagen«, meinte er ruhig. »Ich verdiene nichts - aber ich erwarte, daß Sie Ihren Zorn über die Ausfälle Ihres Vaters gestern abend nicht an mir auslassen. Das ist alles, was ich im Augenblick von Ihnen verlange.«
    Zu Whitneys Entsetzen traten ihr Tränen in die Augen.
    Schnell wischte sie sie mit den Fingerspitzen fort und lehnte sein Taschentuch kopfschüttelnd ab. »Das liegt nur daran, daß ich recht müde bin. Ich habe nicht besonders gut geschlafen.«
    »Ich auch nicht«, meinte er und geleitete sie zum Haus zurück. Als Sewell die Tür Öffnete, hörten sie von drinnen das Lachen und Scherzen der Hausgäste. »Ich möchte morgen gern mit Ihnen ausreiten. Aber wenn Sie es vermeiden wollen, daß Ihre Gäste uns zu ihrem Hauptgesprächsthema machen, sollten Sie sich mit mir an den Ställen treffen. Um zehn Uhr.«
    Auf ihrem Zimmer legte Whitney die weiße Schürze ab und zog den

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