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Sturm der Seelen: Roman

Sturm der Seelen: Roman

Titel: Sturm der Seelen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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aggressiven Blick zu.
    »Mare«, sagte er und streckte ihm seine Hand hin.
    »Darren«, erwiderte der andere und schüttelte Mares Hand, ein wenig zu fest.
    Der andere Junge, der neben Darren gelegen hatte, stand nicht auf. Er rollte sich nur herum, zog die Decke fester um sich und machte die Augen wieder zu. Er sah furchtbar aus. Sein Gesicht war blass und mit kleinen Flecken getrockneten Blutes überzogen, als hätte er Akne im Endstadium.
    Mare blickte Jill nach, die jetzt in der kurzen Schlange stand, an deren Ende ein etwas älterer Mann in einer mit Fell gefütterten Försterjacke Bohnen aus einem von Ruß geschwärzten Aluminiumtopf verteilte. Sie war eindeutig etwas Besonderes. Er konnte es nicht genau festmachen, aber er fühlte sich zu ihr hingezogen wie eine Motte zum Licht.
    Am vorderen Ende der Schlange stand seine Schwester mit einem Teller voll dampfender Bohnen. Sie hatte schon zuvor eine Riesenportion runtergeschlungen, dann war sie mit diesem eigenartigen Albinojungen verschwunden. Mare folgte ihr durch die Rauchschwaden hindurch, blieb am Höhleneingang stehen und beobachtete, wie sie hinunter an den Strand zu dem Jungen ging. Er wollte ihr gerade nachlaufen, als sich rechts von ihm etwas bewegte.
    Auf seinem jahrtausendelangen Rückzug vom Ozean hatte der Große Salzsee einen Canyon in den steil aufragenden Fels des Berges geschnitten. Die Wände zu beiden Seiten mussten etwa dreißig Meter hoch sein, und der mit feinem, weißem Sand bedeckte Boden des Canyons bildete jetzt den einzigen Zugang zu ihrem Zufluchtsort. Gerade tauchten dort mehrere Gestalten auf und arbeiteten sich langsam bis zum Strand vor. Der Anführer trug ein Anzugjackett und hatte sich eine rot-blau gestreifte Krawatte um die Stirn geknotet, der Mann zu seiner Rechten war ein Stück größer als er und trug eine Army-Jacke. Ein paar Schritte hinter ihnen folgte ein Mann in einer Lederjacke, begleitet von einer dunkelhaarigen Frau.
    Links von Mare stand ein Campingmobil, aus dem ein Mann und eine Frau herauskamen und die Neuankömmlinge nervös beäugten, wobei der Mann sich nicht besonders geschickt anstellte bei dem Versuch, seine Schrotflinte hinter seinem Rücken zu verbergen.
    Mare ging auf die Neulinge zu. Er wollte sie mit Handschlag begrüßen und sich mit ihnen bekannt machen, als er plötzlich hinter ihnen Schreie hörte. Unwillkürlich rannte er los, an der Vierergruppe vorbei, und sah eine humpelnde Frau, die von einer anderen gestützt wurde. Sie hatten einen kleinen Jungen im Schlepptau. Als Mare bei ihnen war, legte er sich sofort den anderen Arm der Frau um die Schulter und führte sie hinaus auf die freie Sandfläche, wo er sie an der Felswand entlang zu der dunklen Rauchwolke, die aus dem Eingang der Höhle quoll, dirigierte.
    »Dann wollen wir Ihren Füßen mal eine Ruhepause gönnen«, sagte er und half der anderen Frau, die Verletzte vorsichtig auf den Sand zu setzen. Ihre Füße waren bis über die Knöchel mit einer Kruste aus Blut und Dreck bedeckt, dazwischen ragten immer wieder abgebrochene Kaktusnadeln hervor, die jemand erfolglos herauszuziehen versucht hatte.
    »Wird sie wieder gesund werden?«, fragte der kleine Junge und starrte auf die dreckigen, blutverschmierten Fußsohlen der Frau.
    »Natürlich wird sie wieder gesund«, sagte Mare, dessen Worte jedoch sofort von einem weiteren Schmerzensschrei der Frau übertönt wurden. »Sie darf nur ein paar Tage lang nicht laufen, damit ihre Füße zuheilen können.«
    »Bei der Gelegenheit könnten wir ihr ja auch gleich den Mund zunähen«, murmelte der Mann mit der Krawatte um die Stirn, während er schon dem Geruch der frisch gekochten Bohnen nachlief, dicht gefolgt von dem Mann mit der olivgrünen Army-Jacke.
    Mare sah die Frau an, aber anscheinend hatte sie die bissige Bemerkung nicht mitbekommen. »Wie heißen Sie?«, fragte er, um sie von ihren Schmerzen abzulenken.
    »Lindsay«, sagte sie durch zusammengebissene Zähne. »Lindsay Lechner.«
    »Ich übernehme das schon«, sagte Adam, der von hinten herangekommen war, und klopfte Mare auf die Schulter.
    »Ah … der ortsansässige Arzt. Sie befinden sich in guten Händen, Miss Lechner.« Mare wandte sich dem kleinen Jungen zu. »Hast du Hunger?«
    Der Junge nickte eifrig.
    »Was hältst du davon, wenn wir dir und deiner Mama was zu essen holen?«
    »Das wäre wunderbar«, sagte die Mutter.
    Mare ging um Adam herum, der bereits Wasser aus einem kleinen Kanister über die Füße der Frau goss, um

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