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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Rüstungen.
    »Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass du die nötig hast«, antwortete ich.
    »Dem kann ich nur zustimmen. Aber mein Herz ist tief gerührt von der Sorge, die man mir angedeihen lässt. Diese Männer sind bereit, ihr Leben für das meine zu geben. Wenn das nicht edel ist!«
    Derart verplaudert kannte ich die gute alte Typhus gar nicht. Ob das bedeutete, dass auch sie vor dem Kampf nervös war? Vermutlich schon. Als ich ihr das jedoch sagte, zog sie bloß wütend die Brauen zusammen.
    »Um mich mache ich mir keine Sorgen«, erklärte sie. »Sondern ausschließlich um Shen. Er ist zu unerfahren für eine solche Schlacht. Und für Rona gilt im Grunde dasselbe. Vielleicht hätte ich mich doch besser davongemacht und diese beiden Grünschnäbel gleich mitgenommen, statt zuzulassen, dass sie ihr Leben riskieren.«
    »Du hättest dich doch jederzeit drücken können. Was hat dich daran gehindert?«, fragte ich.
    »Der Hass«, antwortete sie ernst. »Er ist leider stärker als jede Vorsicht und der gesunde Menschenverstand.«
    »Du weißt, was der Skulptor in diesem Zusammenhang gesagt hat?«
    »Dass man in einem solchen Fall gleich ein zweites Grab für sich selbst ausheben sollte? Selbstverständlich. Aber wegen dieses dummen Ausspruchs ändere ich meine Pläne nicht. Genauer gesagt, ich kann mir diesen Luxus nicht leisten.«
    Ihre braunen Augen mit den goldenen Sprenkeln funkelten.
    »Was hat dich eigentlich früher davon abgehalten, die Verdammte Scharlach zu töten?«
    Typhus blickte noch finsterer drein und drehte sich nach allen Seiten um, um sich zu vergewissern, dass niemand uns belauschte.
    »Glaub mir, wenn ich bestimmte Dinge früher gewusst hätte, dann hätte mich nicht einmal Talki von diesem Schritt abhalten können. Aber leider ist die Wahrheit erst jetzt ans Tageslicht gekommen.«
    Ich fragte gar nicht erst, wessen Scharlach sich schuldig gemacht hatte, und von selbst erzählte Typhus es mir nicht.
    »Wie schätzt du unsere Aussichten ein?«, nahm ich nach einer Weile das Gespräch wieder auf.
    »Schwer zu beurteilen«, meinte sie vage. »Das entscheidende Problem dürften die Auserwählten der Grauen Maus sein. Laut den Berichten der Ye-arre sind es zwar nicht sehr viele – aber außer mir und diesen beiden Kindern kann ihnen kaum jemand von uns Widerstand leisten. Wenn wir es schaffen, die Nekromanten zu töten, haben wir gute Chancen, den Kampf zu gewinnen. Sollten sie uns drei allerdings in Duellen zermürben, wird Mithipha ihren großen Auftritt haben. Und dann gute Nacht.«
    »Aber wenn die Nekromanten nicht siegen, brauchen wir uns um Scharlach keine Gedanken zu machen?«
    »Das ist eine heikle Frage, denn im Unterschied zu uns anderen hat sie kaum Erfahrung in großen Schlachten gesammelt. Ich an ihrer Stelle würde zum Beispiel einfach ein paar Untote oder noch besser Fische ins Feld schicken. Sie hatte die ganze Nacht Zeit, um entsprechende Vorbereitungen zu treffen, hat aber nicht einen Finger gerührt. Deshalb hoffe ich, ihr ein paar äußerst unangenehme Überraschungen bereiten zu können. Die sollten dem Feind beträchtlichen Schaden zufügen, möglicherweise bringen sie uns sogar den Sieg. Allerdings wird Mithipha Shens Funken spüren, und zwar ziemlich schnell. Immerhin können wir aus diesem Grund recht beruhigt sein, was unsere Mitte angeht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine damit, dass Mithipha natürlich versuchen wird, Shens Magie auszuschalten, ohne ihm selbst dabei ein Härchen zu krümmen. So dumm ist sie nun auch wieder nicht. Deshalb wird sie vor allem die Flanken angreifen. Das kann uns nur recht sein, denn damit bleibt die Mitte stark. Zumindest eine gewisse Zeit lang … Sieh mal, der Nebel verzieht sich endgültig.«
    »Mhm.«
    Der graublaue Nebel sank nun in der Tat rasch zu Boden, sodass sich die Obsidiansäulen, die Lavakruste und Alistans Flöten aus ihm herausschälten.
    Prompt erklangen weit im Norden die Hörner des Feindes.
    »Es beginnt. Möge uns das Reich der Tiefe beistehen«, sagte Typhus fast erleichtert. »Ich muss jetzt den Hang hinauf. Da oben kann ich mehr ausrichten. Halte den besagten Pfeil bereit, Grauer, und sieh zu, dass du nicht abgeschossen wirst. Ich würde nämlich gern noch mit Ghinorha reden. Oder wenigstens mit deiner Frau.«
    »Lass dich ebenfalls nicht unterkriegen«, riet ich ihr zum Abschied.
    »Da kommen sie angekrochen, seien sie doch dreimal verdammt«, bemerkte Dreiauge, der sich auf seinen Bogen stemmte und

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