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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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den Horizont beobachtete.
    »Wenn ich dich darauf hinweisen darf: Wir haben es hier mit einer zu tun, die bereits
verdammt
ist«, knurrte Quäker. »Quello, ich komm hinter deinen Schild.«
    »Aber klar«, erwiderte der Schwertträger.
    Vor seinen Füßen lag ein schwerer Schild, den man nur mit beiden Händen anheben konnte. Das Ding bot gleich mehreren Männern Schutz vor Pfeilen, und das sogar, wenn sie von den Ascheseelen abgeschossen wurden.
    Ich trug dasselbe Kettenhemd wie immer unter der Jacke, hatte mir aber einen neuen Helm besorgen müssen, und der drückte noch ein wenig. Diese kleine Unannehmlichkeit nahm ich aber in Kauf. Es war besser, als ohne Kopfschutz rumzulaufen. Mein Köcher barst schier vor Pfeilen, ein weiteres Bündel hing, von einer Schnur zusammengehalten, über meiner Schulter. Mein Bogen hatte eine neue Sehne erhalten. Jetzt blieb nur noch eins: zu warten.
    Mit zusammengekniffenen Augen sah ich mir noch mal alle Markierungen an, die wir vor zwei Tagen aufgestellt hatten. Sie waren kaum auszumachen, schon gar nicht, wenn man nicht wusste, wonach man suchen musste. Bestens. Die Nabatorer würden die Zeichen nicht entdecken. Außerdem würden wir ihnen eh keine Gelegenheit lassen, danach Ausschau zu halten …
    Die Armee des Gegners rückte langsam vor. Reiterei machte ich nicht aus. Anscheinend hatte der Feind begriffen, dass mit ihr in diesem Gelände nichts auszurichten war. Diesen Kampf würden Fußsoldaten und die Magie entscheiden.
    »Warum sind wir eigentlich noch am Leben?«, fragte Dreiauge ungläubig. »Wo bleiben denn die Feuer, die vom Himmel fallen, und ähnliche Lieblichkeiten aus dem Reich der Tiefe?«
    »Die kommen schon früh genug«, brummte Quäker.
    Die Feinde hatten sich in mehrere größere Einheiten aufgeteilt, von denen jede auf einen anderen Abschnitt unserer Formationen zuhielt.
    »Vierzehntausend«, schätzte Dreiauge, der die stählernen Quadrate rasch durchgezählt hatte. »Zwei Linien. Die erste wird gegen uns stürmen, die zweite von hinten nachdrücken. Aber wo steckt der Rest? Die haben doch noch wer weiß wie viele Soldaten in der Hinterhand. Ness, du hast ein schärferes Auge. Siehst du sie?«
    »Ja«, antwortete ich. »Die zweite Welle formiert sich gerade. Die wird uns in vierzig Minuten erreichen.«
    »Und dann rollt die dritte heran«, bestätigte Quäker, um anschließend fast zum Trost hinzuzufügen: »Aber das ist halb so wild. Die Armee der Verdammten hat schon einmal eine Niederlage in Bragun-San einstecken müssen. Warum sollte sich die Geschichte nicht wiederholen?«
    »Das liegt ganz in deiner Hand«, erwiderte ich grinsend.
    Der Wind stand günstig für uns und würde die Wirkung unserer Pfeile sicher noch verstärken. Das hoffte ich jedenfalls.
    Etwas weiter unten am Hang kam Bewegung in die Männer: Die gepanzerten Fußsoldaten marschierten dem Feind entgegen. Die Spitzen der Lanzen und Hellebarden blitzten in den vereinzelten Sonnenstrahlen, die ganze Frontlinie wurde von einem fürchterlichen Furor erfasst und schepperte mit den Waffen.
    Wir alle waren darauf vorbereitet, was uns dieser Tag bringen sollte.
    An meine Ohren drang ganz leise das Lied eines einsamen Dudelsacks. Die Nordländer standen zusammen mit den Blasgen und den stärksten Rittern in der Mitte. Unter ihnen waren Mylord Rando, Ga-nor, Ghbabakh und Yumi.
    Die rechte Flanke der Nabatorer fiel nun ein wenig zurück, weil sie den Gift-See umrunden musste.
    »Geht es also los«, murmelte ich, um meinen Männern dann zuzurufen: »Schießt noch nicht!«
    Mit einem Mal spaltete sich eine kleinere Einheit der Feinde ab, verteilte sich über die vordere Linie und stürzte sich mit aller Wucht auf uns.
    »Diese Hundesöhne!«, fluchte Quäker, der erkannte, worum es sich bei dieser Vorhut handelte.
    Es waren nicht mehr als hundert Untote. Damit stellten sie eigentlich keine Gefahr für uns dar. Aber sie sollten uns Angst einjagen. Vermutlich wäre die Rechnung unserer Feinde auch aufgegangen, wenn wir mit diesen lebenden Leichen nicht schon das Vergnügen gehabt hätten. Aber so wussten wir alle, dass niemand fliehen durfte, sondern unsere einzige Chance darin bestand, die Reihen geschlossen zu halten.
    Als die Untoten dann nur noch fünfzig Yard von unserer vordersten Linie entfernt waren, senkten die Männer dort alle zugleich die Lanzen, und die Hellebardiere schwangen ihre Waffen, bereit, den Biestern die Köpfe abzuhacken.
    Von unseren Funkenträgern durften wir in diesem Fall

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