Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
Vom Netzwerk:
Feuerstaub der Nirithen auf die Ascheseelen abwarfen.
    Eine weitere Einheit von Flatterern stürzte sich auf die Fußsoldaten, die unsere Mitte angriffen. Überall kam Magie zum Einsatz, und dicker Rauch stieg gen Himmel auf. Es heulte, donnerte und schrie. Die Erde selbst erschauderte.
    Schon wieder war ein Köcher geleert. Meine Arme schmerzten entsetzlich, die rechte Schulter war bereits taub.
    Dann platzte mir mit einem Mal fast das Trommelfell: Sämtliche Obsidiansäulen am nordwestlichen Hang des schweigenden Berges gingen mit einem einzigen Schlag in die Luft. Millionen spitzer, halb durchscheinender Scherben schossen auf die Nabatorer zu und knallten ihnen in einem tödlichen Hagel auf die Köpfe. Die rasiermesserscharfen Scherben schlitzten Eisen wie Fleisch gleichermaßen mühelos auf. In weniger als einer Minute starben vor meinen Augen fast tausend Mann.
    Typhus dürfte sehr stolz auf sich sein. Zu Recht, übrigens.
    Lilafarbene Ameisen, jede so groß wie eine Hand, krochen in einem ununterbrochenen Strom aus der Erde und rissen die ersten Reihen unserer linken Flanke auseinander. Sofort trieb die Nabatorer Garde Keile in unsere Formation und versuchte, den Erfolg auszubauen. Auf die Köpfe derjenigen, die in der Mitte standen, regnete es glühendes Quecksilber. Außerdem töteten die Nekromanten immer wieder ein oder zwei Männer mit irgendwelchen grünen Strahlen.
    Dennoch setzten die Blasgen und Nordländer zum Gegenstoß an, schlugen auf den Nachschub für die gegnerische Mitte ein und trieben die Kerle in den Gift-See.
    Der Tag neigte sich seinem Ende zu. Wir waren müde, blutbeschmiert, dreckig und hatten alle nur noch einen Gedanken im Kopf: möglichst viele Gegner abzuschlachten, bevor sie es schafften, uns zu töten.
    Gerade tat sich über meinem Kopf mal wieder der Himmel auf, und irgendeine röchelnde, aus Schatten geschaffene Kreatur krachte von oben herab und streckte bereits ihre Klauen nach mir aus. Doch noch ehe sie mich packen konnte, knallte ihr ein graues Knäuel vor die Brust und schleuderte sie zur Seite.
    Daraufhin erfolgte ein weiterer geballter Ansturm der Nabatorer: Obwohl Typhus bereits eine stattliche Zahl von ihnen ausgeschaltet hatte, waren es immer noch so viele, dass sie uns mühelos töten konnten. Drei mächtige stählerne Formationen rückten auf die Mitte zu, um diese zu zerschlagen. Strahlen aus weißem Licht schlugen zischend auf sie ein, Wirbel aus Eiskristallen brachten die Feinde um – aber weder Shen noch Rona konnten sie endgültig aufhalten: Es waren schlicht und ergreifend zu viele.
    Dieser Abend würde der letzte für uns alle werden, daran hegte ich keinen Zweifel. Trotzdem gab auch ich mit heiserer Stimme weiter Befehle und nannte meinen Männern immer neue Ziele.
    Kein Flügel war so verheert worden wie unserer. Wir alle glaubten, unser letztes Stündlein hätte geschlagen. Graue, gespenstische Schädel flogen uns um die Ohren und schnappten nach unseren Gesichtern. Typhus tat ihr Möglichstes, um uns zu schützen, indem sie die meisten Nekromanten umbrachte, aber selbst sie konnte nicht alle von uns retten.
    Ich schoss meinen letzten Pfeil ab, im Köcher lag jetzt nur noch die Pfeilspitze von Shen.
    »Pfeile!«, krächzte ich.
    »Es gibt keine mehr, Grauer!«, teilte Topf mir mit.
    »Bogenschützen!«, befahl ich daraufhin. »In die erste Linie!«
    Wir wechselten die Bögen gegen Schwerter, Äxte und Streitäxte und rannten brüllend den Hang hinunter, unseren Gefährten zu Hilfe. Die ursprünglich geschlossene Linie war längst aufgerissen, überall tobte ein chaotisches Gemenge.
    Ich unterstützte einen Hellebardier mit meinem Schwert und dem Messer gegen einen Nabatorer, duckte mich unter einer Waffe weg, stieß einem Feind die Schulter in den Rücken und trieb einem zweiten das Messer in den Leib …
    Ein Kerl in schwarzer Rüstung wollte mit einem fürchterlichen Schwert auf mich losgehen. Seine Klinge blitzte in den trüben Sonnenstrahlen auf und hätte mich fast in zwei Hälften geteilt. Ich wand mich wie ein Aal und parierte Angriff um Angriff, bis mich dann ein Schlag so heftig traf, dass meine Hand ertaubte und ich die Waffen fallen ließ.
    Während ich zurückwich, riss mein Gegner das Langschwert über den Kopf und setzte zum tödlichen Hieb an. In diesem Moment zog jedoch einer unserer Soldaten den Dreckskerl mit dem Haken seiner Hellebarde zurück, warf ihn zu Boden und tötete ihn erbarmungslos.
    Ein weiterer Nabatorer in schwarzer

Weitere Kostenlose Bücher