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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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hoch …
    Ich griff gar nicht erst nach dem Bogen. Zwei Nekromanten kamen auf mich zu. Einer von ihnen – sein Stab wies ihn als Angehörigen des Dritten Kreises aus – war verletzt. An seinem schmutzigen, eingerissenen Umhang klebte Blut, sein Gesicht war kreidebleich. Der zweite war etwas jünger, ein Angehöriger des Ersten Kreises.
    »Zieh dich aus!«, befahl der verletzte Kerl. »Sofort!«
    Ich sah mich um und hatte nur einen Gedanken im Kopf: Yumi, der seine Giftnadeln schon vor langer Zeit verschossen hatte, war verschwunden. Bestimmt holte er Hilfe.
    Bis zu den anderen bräuchte er vier, vielleicht fünf Minuten. Also sollte ich versuchen, auf Zeit zu spielen. Wenn die beiden Zauberer mich nicht auf der Stelle umgebracht hatten, würden sie es in den nächsten Minuten sicher auch kaum tun.
    Denn ihr vordringliches Ziel war jetzt meine unauffällige Kleidung. Nach der Niederlage bei Korunn zogen sie es nämlich vor, nicht als Nekromanten erkannt zu werden. Auf die Umhänge wollten sie also vorerst verzichten …
    Ohne jede Hast knöpfte ich mein Hemd auf, streifte es langsam ab und hatte noch nicht einmal nach meinem Gürtel gegriffen, als es um mich herum schon donnerte und explodierte. Schreie erklangen. Ich ließ mich zu Boden fallen, um den Ausbruch von Magie abzuwarten, denn ich war mir sicher, dass wir den Sieg erringen würden.
    Sobald sich der Sturm gelegt hatte, hob ich den Kopf und sah, dass der verwundete Nekromant tot war, während der zweite an Händen und Füßen mit irgendwelchen quecksilbrigen Schlangen oder Würmern gefesselt war und wild – aber vergeblich – zappelte, um sich von ihnen zu befreien.
    »Wir haben gespürt, wie jemand den dunklen Funken angerufen hat«, sagte Shen.
    Rona saß noch im Sattel, während Shen bereits auf den Toten zueilte. Verblüfft stellte ich fest, dass ich die Pferde völlig vergessen hatte. Ganz im Gegensatz zu unseren beiden Funkenträgern.
    Jetzt kamen auch Ga-nor und Rando in Begleitung von Yumi angerannt.
    »Wo ist Luk?«, fragte Ga-nor in scharfem Ton.
    Ich wollte ihm schon sagen, dass es mir sehr leid täte – da hörten wir alle seine Stimme: »Da platzt doch die Kröte! Könnte mir vielleicht mal irgendwer helfen?!«
    Ga-nor und Rando stürzten zu ihm und zogen ihn aus dem Fluss. Er war mit Entengrütze, Schlamm und irgendeinem purpurroten Mist überzogen.
    »Ich dachte schon, das überleb ich nicht!«, brummte Luk finster und bedachte den gefesselten Nekromanten mit einem mürrischen Blick.
    »Was ist das für ein Zeug?«, fragte ich.
    Luk stank, dass man am liebsten tot umgefallen wäre.
    »Du solltest dich mal waschen«, sagte Rona zu ihm und sprang vom Pferd.
    Daraufhin drehte sich Luk gehorsam um und stapfte zum Wasser zurück.
    Rando fuchtelte ein paarmal mit dem Schwert durch die Luft und ging schließlich festen Schrittes auf den Nekromanten zu. Niemand von uns hielt ihn auf. Der Nekromant war zu gefährlich, als dass wir ihm das Leben schenken durften.
    Als der Kerl sah, wie Mylord auf ihn zuhielt, schrie er: »Lasst mich frei! Ich zahle gut dafür!«
    Rando riss das Schwert hoch.
    »Ich sage Euch, wo die Herrinnen sind! Die sind nämlich nicht dort, wo alle sie suchen!«
    Mein Herz setzte kurz aus, als ich begriff, von wem er sprach.
    »Halt!«, schrie ich – aber Rando zögerte bereits selbst, den tödlichen Schlag auszuführen.
    »Anscheinend lacht dir das Glück doch noch«,
murmelte Lahen.
    Ich konnte ihr nur zustimmen.

Kapitel
30
    Nebel umwaberte Algha. Dicht und weiß, wie er war, erinnerte er an Sahne. Und er schien sie geradezu aufzufordern, sich einen Löffel zu nehmen und davon zu naschen, so viel sie wollte. Sie saß mit angezogenen Beinen am Boden, die Arme um die Knie geschlungen, und fürchtete jede Bewegung. Die kleine Insel, die ihr in diesem uferlosen schwarzen Meer Zuflucht gewährt hatte, ließ das nicht zu: Bei jeder unvorsichtigen Bewegung drohte sie ins Wasser zu fallen.
    Kälte und Feuchtigkeit fraßen sich ihr bis auf die Knochen. Sie zitterte leicht und überlegte verzweifelt, was sie jetzt tun sollte. Wie sie hier hergekommen war, wusste sie nicht, dass sie von hier nicht mehr wegkam, war ihr dagegen klar: Wohin sollte sie schwimmen, wenn sie nirgends ein Ufer sah?
    Irgendwann schloss sie müde die Augen. So bemerkte sie nicht, wie der Nebel sich ganz langsam lichtete. Zunächst zog er sich ein Yard von der kleinen Insel zurück, dann drei, schließlich immer weiter.
    Erst als Algha ein leises

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