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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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das gelang ihnen auch ganz vortrefflich.
    Denn während die versprengten Einheiten der bei Korunn zerschlagenen Armee panisch zur Treppe des Gehenkten stürmten, hatten diese beiden Verdammten verstanden, dass ihr Spiel verloren war, und eine völlig andere Richtung für ihre Flucht gewählt.
    Der Nekromant, der der Ansicht gewesen war, dass er den Verdammten lange genug gedient hatte und jetzt besser an sich selbst denken sollte, hatte sie uns verraten. Niemand von uns hatte auch nur eine Sekunde gezögert, ihnen nachzusetzen. Knapp zwei Wochen waren wir den beiden werten Damen auf den Fersen geblieben. Im Grunde unseres Herzens hatten wir nicht einmal geglaubt, dass wir sie je einholen würden. Trotzdem waren wir alle der Ansicht, dass es den Versuch unbedingt wert sei.
    Als wir den Wald erreicht hatten, war uns ein Tag verloren gegangen, weil wir den Pfad, den die beiden genommen hatten, suchen mussten. Am Ende hatte uns eines der Dörfer die Richtung gewiesen, genauer gesagt, das, was von ihm übrig geblieben war: Asche und Tote. Die Verdammten bahnten sich ihren Weg wie Abgesandte aus dem Reich der Tiefe.
    Zwei weitere verheerte Dörfer bestätigten, dass wir ihnen tatsächlich auf der Spur waren. Und nun hatten wir sie eingeholt. Jetzt galt es zu verwirklichen, wovon wir bislang nur geredet hatten: sie zu töten. Nur ist das im Fall von Verdammten bekanntlich leichter gesagt als getan. Daran änderten nicht einmal der Funkentöter und die zwei Pfeilspitzen etwas, die ich noch bei mir trug.
    Blindlings draufloszuschlagen brächte nämlich gar nichts. Deshalb hatten wir beschlossen, uns auf die Lauer zu legen und einen günstigen Moment abzuwarten.
    Der Weiler bestand aus fünf Häusern, einem Dutzend Scheunen und Hühnerställen. Um ihn herum verlief ein schiefer Zaun. Wir kauerten vierzig Yard von ihm entfernt am Waldrand. Von hier aus konnte ich eines der Häuser, zwei Scheunen und einen schmalen Waldweg, der nach Westen führte, im Auge behalten.
    Noch in der Nacht hatte Ga-nor den Weiler umrundet und dabei an seiner rückwärtigen Seite einen weiteren Pfad entdeckt, der sich an einem Bach entlangzog und zu einer großen Lichtung führte, um später im Dickicht zu verschwinden. Hier lagen Luk, Mylord Rando und Shen im Hinterhalt.
    Im Hof bellte ein Hund. Zum Glück kam der Wind nicht aus unserem Rücken, sodass das Tier nicht auf uns aufmerksam werden würde.
    »Sag mal«, wandte ich mich an Rona, »kannst du eine Falle für sie aufstellen?«
    »Leider nicht«, antwortete sie. »Ich darf meinen Funken jetzt nicht anrufen, das würden die Verdammten spüren.«
    Mittlerweile war der Tag fast heraufgezogen, doch im Weiler rührte sich noch immer nichts.
    »Aus, du Hund«, flüsterte Yumi, der aus einer Hagebutte herausgekrochen kam.
    Ihm folgte lautlos wie ein Gespenst Ga-nor.
    »Den Pferden nach zu urteilen, kriegen wir es mit vierzehn Gegnern zu tun«, teilte er uns mit. »Ich habe einige Soldaten und einen Nekromanten gesehen. Aber bei Ug, da treiben sich mit Sicherheit noch mehr Zauberer herum.«
    »Yumi, geh du bitte zu Mylord Rando«, sagte ich.
    Er zwitscherte noch kurz, dann verschwand er behände wie ein Eichhörnchen hinter den Bäumen.
    »Warum hat uns der Koloss eigentlich nicht von all diesen Sorgen befreit und Blatter und Scharlach umgebracht?«,
wollte ich wütend von Lahen wissen.
    »Überschätze den Koloss nicht. Glaub mir, vor ihm wurden bereits Artefakte geschaffen, die weit mächtiger waren.«
    »Wie darf ich das denn verstehen
?«,
fragte ich zurück, den Blick fest auf den Weiler gerichtet.
    »Ghinorha hat mir gesagt, dass der Skulptor die Idee für den Koloss alten Schriften entnommen hat, die noch vor der Aufspaltung der Gabe in den dunklen und den lichten Funken abgefasst wurden. Allerdings sei der Koloss nur ein schäbiger Abklatsch jener Waffe, die den Westlichen Kontinent vernichtet hat. Vorsicht!«,
rief sie dann.
»Da ist ein Nekromant!«
    »Ein Nekromant«, warnte mich auch Rona.
    Ich beobachtete den Mann, der in der abgetragenen Uniform eines schweren Fußsoldaten am Zaun entlanglief. Für mich sah er überhaupt nicht wie ein Nekromant aus. Nicht einmal einen Stab hatte er dabei.
    Abermals kläffte der Hund. Der Kerl herrschte ihn an, stieß die Tür der Scheune auf und betrat diese.
    Ga-nor und ich spähten angestrengt durch die sperrangelweit offen stehende Tür, um zu erkennen, was sich in der Scheune tat.
    Etwa zwanzig Sekunden lang geschah gar nichts.
    »Er setzt seine Gabe

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