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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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ein!«, brachte Rona dann jedoch aufgelöst hervor.
    »Weshalb das?«, fragte Ga-nor und spähte noch forschender zur Scheune hinüber.
    »Keine Ahnung.«
    Rona wirkte nun wie eine Katze, die sich gleich auf einen Hund stürzen würde. Auch sie behielt die Scheune fest im Auge und zitterte fast vor Anspannung.
    Fünfzehn Sekunden später donnerte es mit einem Mal dumpf, und das Dach der Scheune stürzte ein, als wäre ein Orkan darüber hinweggefegt. In einer der Wände klaffte eine breite Lücke, eine graue Staubsäule stieg zum Himmel auf.
    »Bei Ug!«, knurrte Ga-nor. »Jetzt kriechen die bestimmt gleich alle aus ihren Löchern!«
    Zunächst jedoch kam eine Frau mit langem Haar auf allen vieren aus der zerstörten Scheune gekrochen. Sie trug ein fast zerfetztes Kleid. Ich hatte sie kaum zu Gesicht bekommen, als Rona auch schon schrie: »Bei Meloth! Das ist Algha!«
    Sie wollte sich bereits auf die Frau stürzen, doch da packte ich sie beim Arm.
    »Wohin willst du?!«, herrschte ich sie an.
    »Lass mich los!«, zischte sie. »Das ist Algha! Meine Schwester!«
    Bei dem Blick, mit dem sie mich ansah, ließ ich sie tatsächlich lieber los. Rona rannte im Schutz der Bäume auf den Weiler zu. Keine Ahnung, wie ihre Schwester an diesen Ort kam, aber um groß darüber nachzugrübeln blieb eh keine Zeit. Algha durchquerte mittlerweile Haken schlagend den Weiler und hielt auf den Wald dahinter zu – in dem die zweite Hälfte von uns saß.
    Also musste ich ihr nach.
    Ga-nor verlor – jedenfalls soweit ich mich erinnere – zum ersten Mal die Beherrschung und stieß die dreckigsten Flüche aus. Grund genug dazu hatte er: Der Weiler erinnerte inzwischen an ein aufgestörtes Wespennest. Bislang hatten die Wespen zum Glück noch nicht verstanden, was eigentlich Sache war – aber das dürfte sich in den nächsten Minuten ändern.
    Eine Frau, die plötzlich auftauchte, formte aus Luft eine eisige Lanze und schleuderte sie Algha hinterher. Die huschte da aber gerade hinter ein Haus, sodass die Eiskristalle lediglich die Wände und einen aus der Tür eilenden Mann zerhackten.
    Rona griff die Nekromantin prompt mit wildem Geschrei an, um ihre Aufmerksamkeit von Algha abzulenken. Fahle Schilde schimmerten auf, Geflechte funkelten.
    »Da ist noch eine!«,
rief Lahen.
»Ness! Sag ihr das! Rechts von ihr!«
    »Rona!«, brüllte ich. »Rechts!«
    Die alte Nekromantin hätte uns beinahe alle ins Grab gebracht, hätte Rona nicht in letzter Sekunde eine Blase aus dickem Glas um uns gewirkt, die uns vor dem Schlag bewahrte.
    »Gritha!«, schrie die Alte jetzt. »Wir schlagen zusammen zu!«
    Was sie vorhatten, war mir schleierhaft – aber mit einem Mal eilten Luk, Shen und Mylord Rando heran.
    Shen nahm sich die Alte vor, während sich Rona mit der Jüngeren beschäftigte und mir zurief: »Such Algha, Ness! Hörst du?!«
    »Ga-nor, gib Rona Deckung!«, brüllte ich, denn plötzlich stürzte hinter den Häusern eine Einheit Nabatorer hervor. Zwei der acht Männer rannten auf Rona zu, die anderen auf Shen, Luk und Rando.
    Ich erledigte vier von ihnen, indem ich sie aus sicherer Entfernung mit Pfeilen überzog. Danach befürchtete ich allerdings, meine Gefährten zu treffen und senkte den Bogen.
    Rona hatte inzwischen die Nekromantin ausgeschaltet und unterstützte jetzt Shen. Die Alte war der anderen Zauberin jedoch weit überlegen und wehrte bisher selbst die gemeinsamen Angriffe der beiden spielend ab.
    Irgendwo in der Nähe mussten doch auch noch Blatter und Scharlach sein. Wieso griffen die eigentlich nicht ein?, fragte ich mich, während ich bereits Algha zum anderen Ende des Weilers hinterherrannte. Hier lief ich einem rundgesichtigen Kerl in zerknittertem Bauernkittel in die Arme.
    Der Bursche hätte mir beinahe ein Messer in den Solarplexus getrieben. Nach dem missglückten ersten Angriff setzte er sofort mit einer zweiten Klinge nach. Ich fing seine Hand mit dem Bogen ab, entwand ihm die Waffe und wollte ihm schon meine Faust ins Gesicht rammen, als er sich geschickt wegduckte, zur Seite hechtete und aus dem Stiefelschaft noch ein Messer zog.
    Der Herr Bauer musste eine gute Schule hinter sich haben, denn er war ein erstklassiger Kämpfer. Mein Bogen, den ich jetzt wie einen Kampfstab benutzte, beeindruckte ihn überhaupt nicht. Der Bursche tänzelte in einem fort vor mir herum und kam mir dabei gefährlich nahe. Damit nahm er mir jede Möglichkeit, meine Waffe mit voller Kraft einzusetzen.
    Irgendwann gelang es ihm sogar, die

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