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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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beigebracht. Damit zerbreche ich jeden Schild.«
    »Ein Trumpf im Ärmel dürfte gegen Scharlach jedoch nicht ausreichen.«
    »Ich habe eine zusätzliche Kraftreserve.«
    »Woher? Irgendwie sehe ich hier nirgends Glimmende, die deinen Funken aufladen könnten. Hört mir jetzt mal zu! Ihr braucht mich nicht zu überzeugen. Lahen und ich, wir werden diesen Weg mit euch bis zum Ende gehen. Ich will bloß, dass ihr euch darüber klar seid, welche Folgen eine entsprechende Entscheidung hat.«
    »Mach dir keine Sorgen«, bat Shen grinsend und deutete auf den Funkentöter in meiner Scheide. »Das ist mein Glimmender.«
    Ich sah ihn verständnislos an, denn ich hatte keine Ahnung, worauf er anspielte.
    »Ich habe viel über die Natur dieser Artefakte nachgedacht«, fuhr er fort. »Sie sind mehrere Jahrtausende alt. Typhus hat gesagt, dass sie von grauen Magiern der Vergangenheit geschaffen wurden, in einer Zeit, da der Westliche Kontinent noch bestand. Du weißt doch, was geschieht, wenn ein Funkenträger stirbt?«
    »Wenn es ein Träger des lichten Funkens ist, regnet es«, grummelte ich. »Wenn es ein Träger des dunklen Funkens ist, erheben sich die Toten aus ihren Gräbern.«
    »Richtig. Und ein Teil der Gabe, der nicht in die Glücklichen Gärten oder ins Reich der Tiefe eingeht, bleibt in unserer Welt zurück. Aber warum geschieht dann nichts, wenn jemand durch einen Pfeil, einen Brennenden Faden meine ich, oder den Funkentöter stirbt? Warum ist nach dem Tod von Lepra und Schwindsucht keine Kraft in der Luft zurückgeblieben?«
    Als ich Shen weiterhin verständnislos anstierte, erklärte er: »Das Artefakt saugt die ganze Kraft auf.« Daraufhin legte er die Hand an die weiße Klinge. »Sie ist immer noch hier drinnen. Davon bin ich felsenfest überzeugt.«
    »Willst du damit sagen, dass ich hier an meinem Gürtel einen echten Schatz mit mir rumschleppe?«
    »Einen
unermesslich
wertvollen Schatz, ja. Der Funkentöter hat über Jahrtausende Kraft in sich aufgenommen. Lepra, Ossa, Cavalar und viele andere Funkenträger, deren Namen wir nicht einmal kennen, wurden von dieser Klinge getötet. All ihr Potenzial steckt nun in diesem unscheinbaren Messer.«
    Sollte das stimmen, dürfte sich Schwindsucht – falls er noch am Leben wäre – vermutlich in den Hintern beißen, dass er die Klinge im Hals von Lepra hatte stecken lassen!
    »Diese Klinge entspricht Dutzenden – nein, Hunderten – von Glimmenden. Ich habe die Absicht, mir ihre Kraft zunutze zu machen und gegen Scharlach einzusetzen. Mit diesem Potenzial können wir sie wie einen Frischling aussehen lassen!«
    »Bist du überhaupt sicher, dass du die Kraft aus dem Artefakt ziehen kannst?«
    »Theoretisch ja«, antwortete er in etwas weniger überzeugtem Ton. »Du brauchst einen ähnlichen Zauber wie den, mit dem ich die Wegblüte zum Leben erweckt habe …«
    Er verstummte, denn er verstand, dass er sich verplappert hatte.
    »Nur weiter, mein Freund«, forderte ich ihn auf. »Du hast ja allerlei Interessantes zu berichten.«
    »Das wollten wir dir schon lange erzählen«, sagte Rona entschuldigend.
    »Da bin ich aber gerührt.«
    »Ich habe Typhus angelogen«, gab Shen zu. »Dieses Wissen wollte ich lieber vor ihr geheim halten.«
    »Das heißt, du kannst die Wegblüten tatsächlich wieder zum Leben erwecken?«
    »Ich weiß, wie es geht«, antwortete Shen etwas vage. »Man muss sie einfach darum bitten. Nichts anderes habe ich getan, als Blatter uns zugesetzt hat. Der Zauber ist höchst einfach.«
    Er zeichnete ein versponnenes Muster in die Luft.
    »Einfach?«, fragte Rona erschüttert. »Das ist ein sehr aufwendiger Zauber, den du nur wirken kannst, weil du ein Heiler bist. Niemandem sonst würde es gelingen, die Kraft ins Haus der Liebe zu leiten. Das ist ein vollendetes Geflecht … an den Ausgangspunkten allerdings höchst instabil.«
    Er strahlte, fuhr aber gleich wieder ernst fort: »Noch ist der Zauber sehr grob. Ich werde daher weiter an ihm arbeiten müssen. Sonst landest du am Ende noch bei irgendeinem Gowen.«
    Ich räusperte mich und brachte das Gespräch auf den Ausgangspunkt zurück. »Was ist nun mit dem Funkentöter, du Schlaukopf?«
    »Das Geflecht, das ich hier einsetzen muss, ist dem für die Wegblüten, wie gesagt, sehr ähnlich. Ich habe es bereits ausprobiert, und der Funkentöter hat mir geantwortet.«
    Ich fragte nicht nach, wann er das gemacht hatte, wo doch die Klinge immer an meinem Gürtel hing. Allerdings hatten in Shens Stimme

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