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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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hätten unsere Funkenträger das nicht verhindert. Als wir dann anhielten, verschwand Ga-nor sofort im Wald. Sobald er zurückkehrte, berichtete er, dass er keine Hufspuren habe entdecken können. Sie waren also noch nicht hier durchgeritten. Jetzt hieß es warten, hoffen und beten.
    Die Schwerter von Mylord Rando und Ga-nor sowie der Streitflegel Luks würden uns in dieser Auseinandersetzung nur wenig helfen. Das band Shen ihnen auch unumwunden auf die Nase. Die Träger des dunklen Funkens würden in diesen Waffen lediglich ein nettes Spielzeug sehen. Deshalb sollten sich alle drei mit Armbrüsten bewaffnen.
    »Schießt nur auf die Nekromanten«, schärfte Rona ihnen zum wiederholten Male ein. »Die Verdammte rührt ihr nicht an!«
    Danach teilten wir uns auf. Ich blieb bei Rona, Shen bei Rando und Algha.
    Die größte Gefahr bestand nun darin, dass Scharlach die Funken der beiden Frauen spürte, bevor wir etwas unternehmen konnten. Nur um Shen brauchten wir uns in dieser Frage keine Sorgen zu machen: Ihn würde Scharlach erst bemerken, wenn er seinen Funken anrief.
    Luk und Ga-nor brachten die Pferde zu einer Stelle, die fast sechshundert Yard hinter uns lag, versteckten sie dort in einem kleinen Waldstück, kehrten zu uns zurück und schlossen sich Shen und Algha an.
    Von meinem Posten aus hatte ich, durch die Zweige eines Nussstrauchs geschützt, eine hervorragende Sicht auf den Pfad, über den Scharlach kommen musste. Falls Shen und Algha irgendeinen Fehler machen sollten, gab es keinen besseren Standort für einen Schuss mit dem Bogen.
    Der neue Bogen war wesentlich leichter als der alte und lag jetzt auf meinen Beinen. Ich versuchte, mit Lahen zu sprechen, aber vergeblich. Unser letztes Gespräch hatte sie völlig ausgelaugt, weshalb mir nur ohrenbetäubende Stille antwortete.
    Doch im Sandoner Wald hatte ich gelernt zu warten. So saß ich reglos da, die Augen halb geschlossen, und harrte der Dinge, die da kommen würden.
    Ich dachte an den Tag zurück, als Blatter gestorben war – und wir hitzig darüber gesprochen hatten, ob wir uns tatsächlich noch der letzten Verdammten an die Fersen heften sollten.
    Brauchten wir ihren Tod so dringend?
    War meine Rache so wichtig, jetzt, da ich Lahen wiederhatte?
    Ich war kurz davor gewesen, einen Rückzieher zu machen …
    Dann hatte Shen jedoch gesagt, wir müssten Scharlach unbedingt ausschalten, sonst würde sie in naher Zukunft wieder morden.
    Niemand von uns wollte noch einmal einen Krieg wie diesen. Trotz der Gefahr waren deshalb alle bereit, sich auf dieses Unternehmen einzulassen. Da konnte ich mich nicht abseits halten.
    An diesem Abend hatte ich noch ein Gespräch mit Shen und Rona gesucht.
    »Ich werde mit Scharlach fertig«, hatte Shen versichert.
    Seufzend hatte ich ihn mit einem langen Blick gemustert.
    »Ich will ganz offen zu dir sein, mein Freund«, hatte ich schließlich gesagt. »Ich bezweifle, dass du das schaffst. Sicher, ihr beide seid stark. Aber gegen Scharlach …« Ich schüttelte den Kopf. »Sie hat euch mehrere Jahrhunderte Erfahrung voraus. Und du, Shen, bist zwar ein Heiler – aber deine Ausbildung ist noch nicht abgeschlossen. Thia hat im Duell gegen Scharlach den Tod gefunden. Und Blatter hätte euch auch zermalmt, wenn sie nicht dein Leben hätte schonen wollen.«
    »Am Ende haben wir aber den Sieg davongetragen«, hielt er dagegen. »Außerdem haben wir bereits in Bragun-San gegen Scharlach gekämpft. Und auch da haben wir die Oberhand behalten.«
    »Was hast du nur für ein schlechtes Gedächtnis, Shen«, brummte ich. »Du vergisst, dass in Bragun-San Thia am Kampf teilgenommen hat. Du selbst hast mir gesagt, dass sie in Porks Körper erstaunlich stark ist. Fast so stark wie Scharlach. Stimmt das, oder nicht?«
    »Es stimmt.«
    »Trotzdem hätten wir verloren, wenn nicht Giss den Vulkan geweckt hätte. Heute haben wir weder einen Dämonenbeschwörer noch Thia bei uns. Selbst wenn diese euch hervorragend ausgebildet hat – Scharlach wird euch in der Luft zerreißen. Frischlinge können einem erfahrenen Meister nämlich nichts beibringen.«
    »Aber wir sind keine Frischlinge mehr«, erklärte Rona überzeugt. »Abgesehen davon, wollen wir es nicht auf einen offenen Kampf ankommen lassen. Wir müssen ihr eine Falle stellen.«
    »Falls – und ich betone: falls – sie wirklich in diese Falle tappt«, entgegnete ich, »was dann?«
    »Dann kommt die Lanze des Lichts zum Einsatz«, erklärte Shen. »Typhus hat mir diesen Zauber

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