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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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und wirklich auf sie zu warten schien.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Garnet. »Kneif mich, das glaube ich nicht!« Sie drehte sich wieder um und zog die widerstrebende Alana hinter sich her. »Das muss ich aus der Nähe sehen«, hörte Alana sie murmeln.
    Dann standen sie alle beisammen unter einem Himmel, der sich rosa, pudergrau und veilchenviolett zu verfärben begann, als die Sonne hinter den Bäumen versank. Osane, die mit zwitschernder Stimme und girrendem Lachen neben Ivaylo stand und mit schief gelegtem Köpfchen zu ihm auflächelte, hörte auf zu lachen und zu girren und sah die beiden Elfenmädchen unfreundlich an.
    »Alana, meine Cousine«, stellte Ivaylo sie vor. »Und das ist ihre Freundin Garnet. Das ist Osane, die Tochter des Edlen Argider.«
    »Erfreut«, sagte Alana und deutete einen höflichen Knicks an. Osane neigte den Kopf und murmelte etwas Ähnliches. Alana sah den abschätzigen Blick, mit dem das Mädchen Garnets Jacke musterte, und kniff die Lippen zusammen.
    Osane wandte ihren Blick ab, zeigte den beiden Mädchen die kalte Schulter und hakte sich bei Ivaylo unter. »Ich habe so auf dich gewartet«, flötete sie. »Gehen wir noch zum Sommerhaus hinunter? Ich habe den Diener angewiesen, dort zu heizen.« Sie zog Ivaylo ein paar Schritte mit sich, bevor er anhielt und sich zu Alana und Garnet umdrehte. »Wollt ihr mitkommen?«, fragte er.
    »Das klingt nicht sehr begeistert«, flüsterte Garnet.
    Alana schnaubte leise. »Nein, danke«, rief sie dann laut. »Wir wollen zurück ins Schloss. Meine Mutter wartet auf uns.« Sie schnaubte wieder und fügte leise hinzu: »Meine Mutter, die Edle Daina. Du eingebildetes Huhn.«
    Garnet begann unterdrückt zu kichern. Sie warf Ivaylo eine Kusshand zu, prustete und drehte sich hastig um. »Komm schnell«, sagte sie, »ehe ich mich nicht mehr beherrschen kann. Ich würde des Edlen Tochter zu gerne ein paar Schneebälle in den hochwerten Kragen stopfen.«
    Die Dämmerung sank schnell herab, und auf den letzten Metern, die die beiden Freundinnen über den Schlosshof zurücklegten, wurden rundum schon Fackeln entzündet.
    Alana hatte die Hände in ihre Ärmel gesteckt und starrte grübelnd auf den Weg. Garnet sah sie mitfühlend an. »Sei nicht traurig«, sagte sie, als sie durch das Portal gingen. »Er hätte gar nicht gut zu dir gepasst.«
    Alana wandte ihr das Gesicht zu. »Wer?«, fragte sie erstaunlich gelassen. »Ach, Ivaylo. Nein, an den habe ich jetzt gar nicht gedacht. Ich frage mich immer noch, wie ich herausfinden kann, wer im Kostüm des roten Vogels steckt.«
    Garnet riss die Augen auf. »Und ich dachte, ich müsste dich trösten, weil du dir gleich im Zimmer die Augen ausheulst wegen ihm ‒ du Eiskönigin!«
    Alana lächelte nicht. »Ich habe jetzt keine Lust, mich mit Ivaylos überaus seltsamem Betragen zu beschäftigen«, sagte sie schroff. »Wenn er glaubt, uns so behandeln zu können, dann soll er das meinetwegen tun. Ich renne ihm jedenfalls nicht hinterher.«
    Garnet räusperte sich und nickte. »Nun, das ist sehr vernünftig und erwachsen von dir.«
    »Machst du dich über mich lustig?«, fragte Alana.
    Garnet nahm ihren Arm und drückte ihn. »Ganz bestimmt nicht«, versicherte sie. »Komm, lass uns heiße Schokolade trinken und Maronen rösten. Es gibt nichts Besseres gegen Lieb... gegen böse Gedanken.«

Kapitel 16

    Alana wurde in aller Frühe von lautem Kratzen und Schaben und dem Klang dunkler Männerstimmen geweckt, der aus dem Hof zu den Fenstern emporhallte.
    Sie streckte sich schläfrig, schlang ihre Decke um sich und tappte auf bloßen Füßen über den kalten Boden zum Fenster. Der Deckenhügel in Garnets Bett gab kleine Schlaflaute von sich, regte sich aber nicht.
    Alana schob den Laden auf und beugte sich neugierig aus dem Fenster. Die frostige Kälte biss sie wie ein wütendes kleines Tier und ließ sie erschreckt nach Luft schnappen. Alana betrachtete die Männer, die mit Schaufeln und Besen den großen Schlosshof vom Schnee befreiten. Ihre Atemwolken standen wie Dunst über dem Hof, und sie lachten und schimpften über die verfluchte Kälte, während ihre Schaufeln über den Boden kratzten.
    Alana zog den Kopf zurück, schloss das Fenster und verschwand schnell wieder in ihrem warmen Bett, um ihre Füße aufzutauen.
    »Was ist denn da draußen los?«, fragte Garnet schlaftrunken.
    »Heute ist doch der Tag der Jäger«, sagte Alana. »Sie kehren den Hof für die Zeremonie.« Sie zog die Beine an und legte ihr Kinn auf

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