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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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bevor sie ihre Kämme und Bürsten, Puder, Haarklammern und Bänder auspackte.
    Alana und Garnet standen untergehakt vor dem großen Spiegel und betrachteten sich mit Wohlgefallen. »Da wird die Tochter des Edlen Argider aber Stielaugen machen«, sagte Garnet zufrieden.
    Wieder lachte Alanas Mutter. »Was hat Osane euch getan?«, fragte sie zu Alanas Überraschung. »Kommt jetzt, Mädchen, es ist Zeit für die Zeremonie. Lasst uns Edur angemessen verabschieden!«
    Im Hof versammelten sich nach und nach alle Familien, die in diesem Winter ein Mitglied an die königlichen Jäger verloren. Alana sah einige Frauen, die Taschentüchlein an die Augen drückten, und Männer, die grimmig blickten. Aber da waren auch vor Stolz strahlende und zufrieden dreinschauende Elfen, die sich für ihre Söhne, Neffen und Eidmänner zu freuen schienen. Sie musterte Aindru, der mit ernster Miene neben ihr stand und düstere Gedanken zu wälzen schien. Sie stieß ihn sacht an und er wandte den Kopf und lächelte ihr zu. »Es ist schade, dass Edur uns verlässt. Aber ich bin heilfroh, dass ich nicht an seiner Stelle bin«, flüsterte er.
    Der Hof füllte sich. Über ihren Köpfen flatterten die Banner in königlichem Gold. Ein eisiger Wind schnitt sogar durch die dicken Samtstoffe der Kleider und die pelzgefütterten Mäntel. »Hu«, machte Alana und schauderte.
    »Da kommen die Jäger«, rief Garnet aufgeregt und reckte sich auf die Zehenspitzen. »Schau nur, da ist Edur.« Sie winkte.
    Der junge Eidmann schritt mit unbewegter Miene voran, aber Alana sah an seinem Blick und dem winzigen Zwinkern, dass er sie in der Menge erkannt hatte. Er reihte sich in die Gruppe der schwarz gekleideten Männer und Frauen, die vor der großen Treppe Aufstellung nahmen.
    »Die Frauen sind alles Freiwillige«, flüsterte Garnet. »Wäre das nichts für uns, Sonne?«
    Alana schüttelte entsetzt den Kopf. Keine Familie mehr zu haben und nur noch Freunde, die ebenfalls Jäger waren? Was für eine schreckliche Vorstellung.
    Jetzt trat ein älterer Elf vor die versammelten Jäger und begann, eine lange Eidesformel vorzulesen, welche die neuen und alten Jäger im Chor wiederholten. Alana verlor das Interesse daran, dem altertümlich klingenden Text zu folgen, denn sie sah einen hageren, grämlich dreinschauenden Elfen mit dem hochnäsigen Elfenmädchen Osane im Schlepptau auf sie zukommen. Sie stieß Garnet in die Seite und hauchte: »Schau nur ‒ der Edle Argider höchstselbst.«
    Garnet verbarg ein Kichern hinter ihren Handschuhen, und Aindru reckte sich, um einen Blick auf Osane zu erhaschen.
    »Gondiar«, rief der Elf und schob recht rücksichtslos ein älteres Elfenpaar beiseite, das sich mit traurigen Gesichtern eng umschlungen hielt. »Mein Guter, trifft es in diesem Jahr auch dich? Wen musst du in des Königs Dienst verlieren, deinen Sohn?« Er musterte mit zusammengekniffenen Augen das Grüppchen, das Alanas Vater umringte.
    »Nein, meinen Eidmann«, erwiderte Gondiar. »Aber dennoch, es fällt mir nicht leicht, ihn gehen zu lassen. Dies ist mein Sohn, Aindru.« Er schob Alanas Bruder vor, der sich höflich vor dem älteren Elfen verbeugte.
    »Du Glücklicher«, sagte Argider und deutete auf die Jäger, die dunkel und schweigend dem Kommandanten lauschten, der ihnen nun eine lange Litanei von Verhaltensregeln vortrug.
    »Siehst du den stattlichen Blondschopf dort in der zweiten Reihe? Mein jüngster Sohn Balendin. Was für ein Elend!«
    Alana reckte den Hals und suchte nach dem Elfen. Das musste er sein, er schaute genauso verdrießlich drein wie sein Vater und hatte die gleiche spitze Nase. So hübsch seine Schwester Osane auch war, so unscheinbar fand sie diesen jungen Mann.
    »Es ist unsere Pflicht«, erwiderte Gondiar steif. »Der König verlangt nicht viel von seinen Edlen. Wir zahlen keine Steuern, wir stellen keine Soldaten ...«
    »Wir dürfen keine Magie ausüben und er nimmt uns unsere Söhne und Neffen«, zischelte Argider. »Was soll diese Unsitte, dass sie ihre Familien verleugnen müssen? Reicht es nicht, dass sie nun im königlichen Dienst stehen, statt bei ihrer Familie zu sein? Müssen sie auch noch ihre Herkunft und ihre engsten Verwandten vergessen?« Er stieß einen Knurrlaut aus, der Alana an einen gereizten Hofhund erinnerte. »Aber wem erzähle ich das? Deine Frau hat ja ihren Bruder an den König verloren. Wo ist er überhaupt? Lässt er sich in diesem Jahr nicht blicken?«
    Gondiar machte eine abwehrende Handbewegung. »Wir

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