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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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Künsten beschäftigen, und das wäre sehr unangenehm für euren Vater.« Erramun sah sie nacheinander an. Aindru nickte nach einer Weile, Ivaylo hob gelangweilt die Schultern und Alana zögerte.
    »Es gefällt mir nicht, Garnet zu belügen«, sagte sie. »Sie hat oft an unserem Unterricht teilgenommen. Was soll ich ihr jetzt sagen, warum sie das nicht mehr darf?«
    Erramun schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Ich denke darüber nach, Alana. Und ich werde deinen Vater fragen. Vielleicht können wir Garnet hinzunehmen. Warum eigentlich nicht? Sie hat sicherlich nicht weniger Talent als du.«
    Alana zuckte zusammen. »Nein, sicher nicht«, sagte sie gepresst.
    Erramun bemerkte nicht, dass er sie verletzt hatte. Er trommelte nachdenklich mit den Fingern gegen die Armlehne seines Sessels. Dann sah er auf. »Danke, das war es, was ich von euch wollte. Wir sehen uns dann morgen wie immer hier in der Bibliothek.«
    Alana und Aindru standen auf und verabschiedeten sich, und während sie nebeneinander zur Tür gingen, hörten sie, wie Erramun sagte: »Bleib noch einen Moment, Ivaylo.«
    Alana schloss die Tür und sah Aindru an. »Was denkst du?«
    Ihr Bruder schüttelte den Kopf. »Das klingt alles seltsam, aber weißt du, was? Es ist mir egal, ob es verboten ist oder nicht. Ich freue mich auf den Unterricht!«
    Alana rümpfte die Nase. »Bloß schade, dass Ivaylo auch dabei sein wird.«
     
     
     

 
    E
s heißt, dass im Land jenseits der See alle Sommer gleichermaßen golddurchwirkt und sonnenglühend, balsamisch duftend und voller Gesang seien. Die Bäume biegen sich dort unter der reichen Ernte, die Früchte fallen reif in wartende Hände, überall findet ein Wanderer kühlen Schatten und sanft murmelnde Bäche, sprudelnde Quellen mit dem süßesten Wasser, das man sich zur Erquickung wünschen kann. Die Nächte sind samten und durchwoben mit dem Gesang der Nachtigallen, der Himmel ist mit Sternen übersät und ein lindes Lüftchen fächelt dem Schlummernden die Wange.
    Solch einen Sommer erlebten wir in diesem Jahr ‒ aber weder mein König noch ich hatten Sinn oder Muße, seine Schönheit zu würdigen oder gar zu genießen.
    Wenn ich jedoch an diesen Sommer zurückdenke, dann habe ich nur endlose Stunden im Sattel vor Augen, Hitze und Staub, schmerzende Muskeln, Müdigkeit und Durst. Und das waren die guten Stunden!
    Hätte man mich gefragt, ob ich das Elfenland kenne, hätte ich mit Überzeugung geantwortet: Ja, wie mein eigenes Haus.
    Dieser Sommer belehrte mich eines Besseren. Wir bereisten Gegenden, die ich nie zuvor gesehen hatte und, wenn ich ehrlich sein soll, die ich auch nie wieder zu Gesicht bekommen möchte.
    Auberons Reich ist groß, ein Reich, in dem nicht nur wir Elfen leben, und nicht alle seiner Bewohner sind uns Elfen wohlgesinnt.
    »Wenn ich noch einen Troll sehen muss, schreie ich«, hörte ich eines Abends Auberon ausrufen. Er stand am Ufer des Baches, an dem wir kampierten, und wusch sich den Staub des Tages vom Körper, während ich mich um das Feuer und unsere Schlafmatten kümmerte.
    Ich stand mit einem brennenden Holzstück in der Hand neben ihm, kaum dass er das letzte Wort gesagt hatte. Er hörte auf, das Wasser aus seinen Haaren zu wringen, blinzelte die Tropfen aus seinen Wimpern und griff nach seinem Schwert, das immer in seiner Nähe lag, selbst, wenn er sich wusch.
    »Was und wo?«, fragte er ruhig und sah sich um.
    »Wie?«, fragte ich nicht sonderlich intelligent zurück.
    Er ließ das Schwert sinken. »Was ›wie‹?«
    Wir starrten uns eine Weile stumm an, dann begann Auberon zu lachen. »Geh zurück zu deinem Feuer, alter Freund. Unsere Nerven sind nicht mehr die besten, hm?« Er beugte sich zum Wasser, um seine Schultern zu benetzen.
    Ich warf das Holz in den Bach, wo es zischend verlosch. Es spritzte ordentlich und mein König bekam eine kleine Portion davon ab. Es tat mir nicht leid. »Du hast gesagt, wenn du noch einen Troll siehst, dann ...«
    »Ich habe nicht ›Hilfe, ein Troll!‹ gerufen«, gab er nicht ohne Schärfe zurück. »Hör auf, dich wie ein Esel zu benehmen. Geh, richte etwas zu essen. Bitte, Munir!«
    Ich kehrte an mein Feuer zurück und bereitete in verstimmtem Schweigen unser Nachtmahl.
    Wir aßen, ohne ein Wort miteinander zu sprechen. Danach säuberte ich unser Essgeschirr im Bach, während Auberon an einen Baum gelehnt dasaß und in den Becher mit Wein starrte, den er in der Hand hielt.
    Als ich vom Bach zurückkehrte und Anstalten machte, mich in meine

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