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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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arbeitest. Und ich möchte dein Wort, dass du nur in meinem Beisein an diesen Schrank gehst. Ich werde dir erlauben, mit diesen Büchern zu arbeiten, aber ich entscheide, was davon für dich taugt. Versprichst du mir das?«
    Ivaylo murmelte ein Ja.
    »Sehr gut.« Erramun klang ungemein zufrieden. Was bezweckte er damit, dass er Ivaylo mit verbotenen Büchern arbeiten lassen wollte?
    »Und jetzt komm mit«, sagte der Lehrer. »Ich möchte ein paar Worte mit dir reden. Über deine Ausbildung und über deinen Vater.«
    Alana sah, wie er Ivaylos Arm nahm und den Jungen zur Tür geleitete. Ivaylo, dessen Gesichtsausdruck zwischen Benommenheit, Schreck und Freude schwankte, warf einen schnellen Blick auf Alana, die sich wieder tief unter die Bank zurückgezogen hatte. Sie sah, wie er kurz und schnell blinzelte. Dann schlug die Tür zu und Alana blieb allein und zutiefst verwirrt zurück.
     

 
    T
rond Hammerschlag führte uns in einen lang gestreckten Höhlenraum, der hell ausgeleuchtet und eher spartanisch eingerichtet war. Ein langer Tisch an der Längswand, einige Stühle und Bänke, Truhen und Kisten, die an den Wänden aufgereiht standen. Es war kühl wie in einem Keller.
    Ich schaute mich um, suchte nach dem Grund für die gesicherte Tür, da stürmte ein Zwerg in einer knielangen Lederschürze auf mich zu, der eine riesige Axt schwang und laut »Aus dem Weg!« brüllte.
    Ich warf mich vor meinen König, aber der Zwerg preschte an uns vorbei, ohne uns weiter zu beachten, und schlug mit der Axt nach etwas, das ich nicht erkennen konnte.
    »Ist etwas durchgekommen?«, hörte ich Trond erstaunlich gelassen fragen.
    »Wir überlegen, das Tor zu schließen«, erwiderte ein zweiter in dickes Leder gewandeter Zwerg. Er stand neben Trond und Arve und stützte sich auf eine Art Pike. Unter seiner Schürze und den langen Stulpenhandschuhen blitze das Rot der Gelehrtengewandung hervor.
    »Seit wann ist es undicht?«, fragte Vetle und nahm eine Schürze vom Haken neben der Tür. Er zog sie über und griff nach einem Paar Handschuhe.
    »Wir beobachten seit etwas über einer Stunde vermehrte Aktivität. Brage ist der Anker, aber er wird langsam müde, und ich wage es nicht, ihn abzulösen. Vorsicht!« Der Zwerg hob seine Pike und deutete damit auf ein kleines, wolliges Wesen, das hakenschlagend an uns vorbeirannte. Ich erkannte lange Ohren und eine kleine Nase, panisch rollende Augen und kräftige Hinterläufe und rief erstaunt: »Ein Kaninchen?«
    Der Zwerg mit der Pike versperrte ihm den Weg und es schlug erneut einen Haken und rannte auf mich zu. »In Deckung«, schrie der axtschwingende Zwerg, der keuchend hinter dem armen Tier herhetzte.
    Ich blieb stehen und sah mir das Spektakel an. Das Kaninchen raste auf mich zu und sprang dann mit einem weiten Satz in meine Arme. Die Zwerge fuchtelten mit ihren Waffen und schrien: »Lass es fallen!«, »Wirf es weg!«, und in dem Moment, als ich lachend das Nackenfell des Kaninchens packen wollte, um den Verrückten um mich zu zeigen, wie harmlos das Wesen war, das sie da verfolgten, knurrte das kleine Tier wie ein riesiger Hund und schlug mir seine Zähne in die Hand.
    Ich schrie und schleuderte es von mir, warf, ohne nachzudenken, einen Blitz hinterher, der das tollwütige Tier töten sollte, aber der Blitz prallte von dem Kaninchen ab wie von einem Gegenzauber und schlug zischend in einen Tisch ein. Das kleine, pelzige Tier kreischte und sprang erneut auf mich zu.
    Der Zwerg mit der Pike warf sich zwischen mich und das Kaninchen, fing die zuschnappenden Zähne im Leder seiner Handschuhe, und dann blitzte die Axt dicht neben seinem Arm herab und machte dem erstaunlichen Spektakel ein Ende.
    Ich kniete neben dem Bündel Fell und Knochen nieder, berührte es mit den Fingerspitzen und blickte dann fragend zu Trond und seinen Gelehrten auf.
    Der König schmunzelte. »Das ist eins der größeren Lebewesen, die durch ein einzelnes Dämonentor hierher gelangen können.«
    »Das war ein Dämon?«, fragte Auberon. Er klang enttäuscht.
    »Das ist eine der vielen Dämonenarten, die wir bisher katalogisieren konnten«, erklärte der Zwerg mit der Pike. »Wir haben ihn ›Hasendämon‹ genannt.«
    Wie originell. Ich verkniff mir den Einwand, dass es sich offensichtlich um ein Kaninchen und nicht um einen Hasen zu handeln schien, und fragte: »Welche Arten kennt ihr noch?«
    »Das ist jetzt nicht wichtig«, unterbrach Trond Hammerschlag. »Vetle, wir wollen das Tor sehen.«
    Der junge Gelehrte,

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