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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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wandten sich erwartungsvoll Mr. Cobb zu, der am anderen Ende der Tafel saß. „Wozu, Mylord?" entgegnete der Angeredete träge.
    „Nun, zu meiner Theorie über den Dieb."
    „Ja, es kann durchaus ein Dieb gewesen sein, Mylord. Aber ich fürchte, dass ich nicht die geringste Ahnung davon habe, was er sich dabei gedacht hat." Mr. Cobbs Miene bei diesen Worten war nicht ausgesprochen herausfordernd, aber auch keineswegs besonders respektvoll.
    „Ich ... ehem ... ich mag dieses Gerede über Einbrecher nicht." Zur Überraschung aller Anwesenden ergriff Mr. Goodrich zum ersten Mal das Wort. Bisher hatte er hartnäckig geschwiegen und sich ausschließlich mit dem silbernen Besteck beschäftig. „Wir wissen doch gar nicht, ob es wirklich ein Einbrecher gewesen ist." „Das ist sehr richtig, Mr. Goodrich", bestätigte der Geistliche mit honigsüßer Stimme. Seine Gemeindemitglieder müssen seinen Predigten schon allein wegen dieser herrlichen Stimme mit Vergnügen zuhören, dachte Jessica, selbst wenn er im Allgemeinen nichts Bemerkenswertes zu sagen gehabt hatte. „Wir wissen in der Tat nicht, aus welchem Grunde er hier eingedrungen ist. Wir sollten den armen Mann nicht unnötig verdächtigen."
    Angesichts solch christlicher Nächstenliebe zuckten Cleybournes Mundwinkel ärgerlich, und Jessica vermutete, dass er den Eindringling wegen dieser Verdächtigungen keineswegs bedauerte.
    „Verrückt, dass immer wieder Leute in fremde Häuser eindringen", bemerkte Lord Vesey beiläufig.
    Cleybourne warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Wie meinen Sie das?"
    „Nun, es war doch erst kürzlich irgendein Unbekannter in diesem Haus, nicht wahr? Ist doch noch gar nicht lange her. Und dann der Einbruch in der Wohnung des Generals."
    „Wovon reden Sie?" fragte Jessica kopfschüttelnd. „Wann sollte denn jemand bei dem General eingebrochen sein?"
    „Oh, das war unmittelbar nach Ihrer Abreise."
    „Wirklich? Und wer ist es gewesen?"
    Gleichgültig hob Vesey die Schultern. „Weiß ich nicht. Entsinnst du dich dessen, was uns der Gastwirt erzählt hat, Leona? Wir hatten es von diesem Kerl erfahren."
    „Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern", erwiderte Leona mit einer Miene, die ihr völliges Desinteresse an dieser Frage zum Ausdruck brachte.
    „Hm, ich glaube ..." Vesey runzelte die Stirn, als würde er angestrengt nachdenken. „Ich glaube, er sagte, im Arbeitszimmer oder in der Bibliothek sei eingebrochen worden. Er hat dann auch noch erwähnt, dass aber nichts vermisst würde. Verrückt, nicht wahr?"
    „Allerdings sehr merkwürdig", bestätigte Cleybourne und blickte dabei Jessica fragend an.
    Sie hob die Brauen, um ihre Verwunderung zum Ausdruck zu bringen. Bis jetzt hatte sie Vesey am meisten verdächtigt. Doch warum sollte er dann ausdrücklich auf eine mögliche Verbindung der beiden Vorkommnisse in Cleybourne Castle mit dem Einbruch bei General Streathern hinweisen? Was konnte er damit erreichen? Was sollte ihm das nützen? Nein, nein, wahrscheinlich hatte er wirklich nichts damit zu tun, und ihm war nur die seltsame Parallelität der Vorfälle an den verschiedenen Orten aufgefallen.
    Wenn es aber so war, dann musste noch irgendetwas anderes im Gange sein. Aber was nur? Beunruhigt von diesem Gedanken grübelte Jessica während des Restes der Mahlzeit über diese Frage, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Der weiteren Erörterung des Themas schenkte sie keine Beachtung mehr. Deshalb war sie völlig überrascht, als sie bei dem allgemeinen Aufbruch am Arm gepackt und in das Musikzimmer gezogen wurde.
    Ärgerlich drehte sie sich um und erblickte Mr. Talbot.
    „Darius! Was soll das? Warum schleppst du mich in dieses Zimmer?"
    „Wie soll ich denn sonst die Gelegenheit bekommen, mich mit dir zu unterhalten?
    Du gehst mir doch ständig aus dem Wege", erwiderte Darius fast weinerlich. „Sobald ich einen Raum betrete, verschwindest du. Du redest kein Wort mit mir. Ja, du siehst mich nicht einmal an."
    „Wir hatten doch vereinbart, uns möglichst aus dem Weg zu gehen", entgegnete Jessica ungehalten. „Das ist doch das Beste in unserer Situation."
    „Für mich nicht", widersprach Darius. „Ich will dir nicht aus dem Weg gehen. Jessica, als ich dich wiedergesehen habe ... Jetzt weiß ich, was ich für ein Narr gewesen bin, als ich dich gehen ließ."
    Erstaunt sah Jessica ihn an. „Mich gehen ließ?! Du hast mich verstoßen, wenn ich mich richtig erinnere."
    „Ja, ja, ich weiß, dass ich dich verletzt habe, und

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