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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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du hast das Recht, mir zu grollen. Aber ich bitte dich dennoch, mir die Chance zu geben, meinen Fehler wieder gutzumachen."
    „Um deinen Fehler wieder gutzumachen, ist es jetzt ein wenig zu spät, Darius. Diese Angelegenheit liegt nun schon sehr lange zurück, und du kannst heute an den Vorgängen von damals nichts mehr ändern."
    „Aber ich kann doch wenigstens versuchen, dich dafür zu entschädigen. Wenn du mir doch noch einmal die Möglichkeit dazu einräumen würdest, Jessica ..." Als er einen Schritt näher trat, wich Jessica abrupt zurück.
    „Welche Möglichkeit? Hast du den Verstand verloren?"
    „Nein, ganz im Gegenteil! Ich glaube, dass ich erst jetzt richtig zu Verstand gekommen bin. Ich habe dich die ganze Zeit hindurch vermisst und immer an dich gedacht."
    Ungläubig schüttelte Jessica den Kopf. „Zehn Jahre lang?"
    „Ja."
    „Das ist doch Unsinn! Ich weiß nicht, wie du auf diese abwegige Idee gekommen bist. Wir beide kennen uns doch kaum noch. Und ich wünsche auch nicht, für irgendetwas entschädigt zu werden. Ja, ich war einmal sehr verletzt. Aber das ist, wie schon gesagt, sehr lange her. Ich bin nicht mehr verletzt, und ich ... ich fühle überhaupt nichts mehr für dich."
    „Nein, das kann nicht wahr sein!" rief Darius und griff so rasch nach Jessicas Arm, dass sie nicht mehr ausweichen konnte. „Du kannst unsere Liebe nicht vergessen haben. Sage von mir aus, was du willst, aber ich bin dennoch überzeugt, dass du dich noch an unsere süßen Küsse erinnerst."
    Bei seinen Worten färbte ein rosiger Hauch Jessicas Wangen, denn sie musste an die vergangene Nacht und an Richards Küsse denken, die alles andere als süß gewesen waren - heiß, hart, fordernd und wild ... aber süß? Nein!
    „Siehst du!" sagte Darius triumphierend. „Ich sehe dir an, dass du dich erinnerst." „Nein", widersprach Jessica ärgerlich und begriff zu spät, was er vorhatte. Unversehens zog er sie an sich, drückte sie an seine Brust und suchte mit den Lippen ihren Mund. Sie stemmte die Fäuste gegen seine Rippen, um sich frei zu machen, doch er hielt sie wie mit Eisenklammern fest, sodass ihr nichts anderes übrig blieb, als ihm kräftig gegen das Schienbein zu treten.
    „Oh!" Entsetzt hob Darius den Kopf.
    In diesem Augenblick ertönte eine männliche Stimme dicht neben den beiden. „Zum Teufel mit Ihnen!" Cleybourne war gekommen! Er packte Talbot am Arm und riss ihn mit einem heftigen Ruck von Jessica weg. Darius taumelte, fiel rücklings auf ein Sofa und rutschte von dort auf den Fußboden.
    „Richard!" rief Jessica überrascht.
    Doch Cleybourne nahm keine Notiz von ihr, sondern ergriff Talbot am Kragen, zog ihn empor und holte zu einem gewaltigen Faustschlag aus.
    „Nicht!" schrie Jessica. „Machen Sie um Himmels willen keine Szene!"
    „Das ist mir gleichgültig!"
    „Aber mir nicht! Mein Ruf wäre irreparabel beschädigt, wenn sich nach und nach Ihre gesamte Dienerschaft hier einfinden und Sie beide bei einer Prügelei überraschen würde. Jeder wüsste sofort, was die Glocke geschlagen hat." Cleybourne ließ die Arme sinken. „Also gut, der Klügere gibt nach. Aber...", wandte er sich an Darius, „bedanken Sie sich bei Miss Maitland, dass sie Ihre Haut gerettet hat. Verschwinden Sie jetzt. Und wenn ich Sie noch einmal dabei erwische, dass Sie um Miss Maitland herumscharwenzeln, werde ich mich bestimmt nicht wieder zurückhalten. Haben Sie mich verstanden?"
    „Ja, ja." Hastig stolperte Darius zur Tür. „Tut mir Leid. War mein Fehler. Aber ich wusste ja nicht, dass Sie und Miss Maitland ..." Als Cleybourne nach diesen Worten Anstalten machte, sich wieder auf ihn zu stürzen, rannte er Hals über Kopf davon. Einen Augenblick lang sah Richard ihm noch nach. Dann drehte er sich zu Jessica um. „Ist alles in Ordnung?"
    „Ja. Ich habe nicht geahnt, was er ... ich ... woher wussten Sie, dass ..."
    „Ich beobachtete, wie er Sie in das Musikzimmer zog. Es brauchte nicht viel Geisteskraft, um zu erkennen, dass er nichts Gutes im Schilde führte. Ich wäre schon früher hier gewesen, aber Miss Pargety stellte sich mir in den Weg und jammerte wieder einmal über den vermeintlichen Einbrecher. Da ich nicht wollte, dass sie mir hinterherlief, musste ich mir erst ihre Tirade anhören."
    Richard ging zur Tür und schloss sie leise. Als er zu Jessica zurückkam, wich sie verlegen seinem Blick aus und sagte nur steif: „Ich danke Ihnen."
    „Keine Ursache. Ich war, ehrlich gesagt, froh, mich auf irgendeine

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