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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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unbedingt noch heute sprechen. Bitte, gehen Sie zu ihm und sagen Sie ihm, dass ich ihn unter allen Umständen sehen muss. Miss Carstairs und ich haben eine weite und anstrengende Reise hinter uns. Miss Carstairs ist übrigens sein Mündel."
    Ungläubig betrachtete Baxter das junge Mädchen. „Sein Mündel?"
    „Ja." Jessica legte all ihre Entschlossenheit in dieses eine Wort.
    Wortlos verneigte sich der Butler und entfernte sich rasch. Nach wenigen Minuten kehrte er zurück und hob bedauernd die Schultern. „Es tut mir sehr Leid, Madam, aber Seine Gnaden beharrt auf seinem Standpunkt. Er ... hm ... pflegt nur wenige gesellschaftliche Beziehungen und schlägt Ihnen vor, morgen mit Mr. Williams, seinem Verwalter, zu sprechen."
    „Mit seinem Verwalter?" rief Jessica ärgerlich. Sie war müde und hungrig, und ihre Kleider waren von der Reise staubig. Sie wünschte sich im Augenblick nichts weiter, als sich gründlich zu waschen und in ein Bett zu sinken, um sich nach Herzenslust auszuschlafen. Und dieser eingebildete Duke besaß nicht einmal so viel Anstand, sie zu empfangen. Nach dem Tode ihres Vaters hatte sie sich zwar an die vielfältigen Arten von Beleidigungen und Demütigungen durch die Reichen und Mächtigen gewöhnen müssen. Aber das hier war noch schlimmer, denn es verletzte nicht nur sie, sondern auch Gabriela.
    Besorgt musterte sie das blasse und ängstliche Gesicht ihres Schützlings. Offensichtlich fürchtete die Kleine, dass sie ihrem neuen Vormund nicht zusagte und dass er sich möglicherweise weigern würde, die Vormundschaft zu übernehmen, oder - was noch unerfreulicher wäre - hart und streng mit ihr umgehen könnte. Als sie sah, wie Gabriela ihre Hände im Schoß verkrampfte, wurde Jessicas gerechter Zorn noch mehr angeheizt.
    „Es ist sehr bedauerlich, dass es Ihrem Herrn unzumutbar erscheint, eine Waise zu begrüßen, die in seine Obhut gegeben wurde", versetzte sie aufgebracht. „Aber ich fürchte, das wird ihm auch nicht viel nützen, denn ich bestehe darauf, mit ihm zu sprechen. Wir sind fast zwei Tage gereist, um nach Cleybourne Castle zu kommen, und ich habe nicht die Absicht, zu dieser Stunde ins Dorf zu fahren und mir im Gasthof ein Zimmer zu suchen."
    Als er ihren gereizten Blick bemerkte, trat der Butler verlegen von einem Fuß auf den anderen. „Ich bedaure das alles ja unendlich, Miss, aber ..."
    „Oh, hören Sie auf! Hören Sie auf! Sagen Sie mir nur, wo ich ihn finde, damit ich ihm meine Botschaft selbst überbringen kann."
    Entsetzt riss der alte Mann die Augen auf. „Aber Sie können doch nicht..."
    Aber Jessica hatte ihm schon den Rücken gekehrt. „Warte
    hier auf mich, Gabriela", sagte sie zu dem verängstigten Mädchen. „Ich bin sofort zurück."
    Der Butler eilte ihr mit zitternden Händen nach. „Aber Miss, Sie können wirklich nicht ... Seine Gnaden empfängt nicht mehr. Es ist schon sehr spät."
    „Ich weiß selbst, wie viel Uhr es ist. Und es ist mir, ehrlich gesagt, völlig gleichgültig, ob der Duke noch empfängt oder nicht. Ich bestehe darauf, mit ihm zu sprechen. Eher werde ich dieses Haus nicht verlassen." Jessica öffnete die Tür zu dem großen Salon unterhalb der Treppe. „Sie haben nur die Wahl, mir zu sagen, wo ich ihn finde, oder ich werde mich hier hinstellen und nach ihm rufen."
    „Nach ihm rufen?" Der alte Mann sah aus, als könnte er jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. „Miss Maitland, bitte ..."
    Aber Jessica hielt, bereits die Hände wie einen Trichter vor ihren Mund. „Hallo! Hallo!" rief sie aus Leibeskräften. „Ich suche den Duke of Cleybourne!"
    Der Butler griff sich ans Herz. „Nicht doch, Miss. Lassen Sie das. Es gehört sich nicht." „Und es gehört sich für den Duke nicht, die Wünsche eines verstorbenen Freundes zu ignorieren und einem vierzehnjährigen Mädchen, das gerade seinen letzten Angehörigen verloren hat, zu sagen, es solle die Nacht in einem Gasthof verbringen und morgen mit seinem Verwalter sprechen! Ich mag mich vielleicht unschicklich aufführen, aber ich bin nichtsdestoweniger ein anständiger Mensch."
    Entschlossen wandte sie sich zu dem Korridor, der von der Halle in den Seitenflügel führte. „Hallo! Hallo!" rief sie erneut.
    Irgendwo am Endes des Gangs wurde eine Tür geöffnet, und ein Mann trat heraus.
    Er war hoch gewachsen, hatte einen Wust störrischer schwarzer Haare auf dem Kopf und Augen von nahezu derselben Farbe. Seine Backenknochen traten deutlich hervor, und die Wangen über dem kantigen Kinn

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