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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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überrascht.
    Der Butler nickte und sah sie bedeutungsvoll an. „In der Tat, Miss. So ist es."
    Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, betrat der Duke mit Gaby das Zimmer und begrüßte seine Schwägerin auf das Herzlichste.
    Zu Jessicas Überraschung wurde zum ersten Mal seine Miene von einem frohen Lächeln aufgehellt. Es ist erstaunlich, dachte sie, wie ihn dieser heitere Gesichtsausdruck verschönt. Die scharfen Züge um Wangen und Kinn wurden deutlich gemildert, und man konnte jetzt erkennen, was für ein gut aussehender Mann er eigentlich war - so'gut, dass ihr Herzschlag sich bei seinem Anblick beschleunigte.
    „Wie schön, dich wieder einmal hier zu haben!" Cleybourne legte seiner Schwägerin die Hände auf die Schultern und küsste ihre Wangen.
    Dabei durchrieselte Jessica nun ein gänzlich anderes, viel weniger angenehmes Gefühl. Sie fragte sich, ob der Duke vielleicht andere als nur schwägerliche Empfindungen für Lady Westhampton hegte, die ihrer verstorbenen Schwester ähnelte. Selbst Jessica, die nur ein Porträt von Caroline gesehen hatte, konnte das feststellen. Sie war vielleicht nicht so faszinierend wie die Duchess, denn ihre Züge waren weicher und irgendwie beherrschter. Aber Haare und Augen hatten dieselbe Farbe, und die Gesichter glichen sich doch so weit, dass man sie als Schwestern erkennen konnte. Und bei einer so nahen Verwandtschaft waren vielleicht auch noch andere Eigenarten ähnlich, wie die Stimme, die Haltung oder das Lachen.
    Bei der Liebe, die Cleybourne für seine verstorbene Frau empfunden hatte, war es durchaus verständlich, dass er sich zu einer Frau hingezogen fühlte, die ihn an die Tote erinnerte. Aber fühlte er auch etwas für Rachel?
    In diesem Augenblick wandte der Duke seinen Blick Jessica zu. Sie erhob sich unbeholfen. Wahrscheinlich gefällt es ihm nicht, dass ich auch hier bin, dachte sie, wobei sie einen ungewohnten Stich im Herzen spürte.
    „Ich bitte um Verzeihung", murmelte sie. „Sie möchten sich sicherlich lieber unter vier Augen unterhalten. Wenn Sie mich also entschuldigen würden ..."
    „Aber nein, bleiben Sie doch bitte", widersprach Lady Westhampton. „Wir haben doch noch nicht einmal unseren Tee getrunken. Sag ihr, dass sie nicht gehen soll, Richard."
    „Aber natürlich müssen Sie bleiben, Miss Maitland. Wir werden alle zusammen den Tee nehmen." Cleybourne schien guter Laune zu sein. Er nahm Gabrielas Hand und zog das Mädchen an seine Seite. „Rachel, erlaube mir, dass ich dir Gabriela Carstairs vorstelle. Sie ist Roddy Carstairs' Tochter. Erinnerst du dich noch an ihn?"
    „Aber selbstverständlich. Miss Maitland hat mir schon von dir erzählt, Gabriela." Rachel nickte dem Mädchen freundlich zu. „Ich freue mich, dich kennen zu lernen." „Ich bin auch sehr erfreut, Mylady", erwiderte Gabriela mit einem formvollendeten Knicks.
    „Du siehst deiner Mutter sehr ähnlich", fuhr Lady Westhampton fort. „Aber die Augen hast du von Roddy."
    „Das hat der Duke auch gesagt", erklärte Gabriela freudestrahlend.
    „Komm, setz dich und trink Tee mit uns." Rachel begann, die Tassen zu füllen. „Ich hoffe, es gefällt dir hier im Schloss. Es ist ein bisschen mittelalterlich, nicht wahr?" „Da irrst du dich, meine Liebe", widersprach Cleybourne. „Es ist ein durchaus gemütliches Bauwerk."
    Lady Westhampton lachte. „Sofern man einen Haufen alter Steine gemütlich finden kann, stimme ich dir zu."
    „Es erinnert mich an ein Schloss aus einem Buch, das ich vor kurzem gelesen habe", sagte Gabriela schüchtern. „Allerdings lag dieses Schloss in Frankreich, und ein böser Graf wohnte darin."
    „Nun, ich finde, Cleybourne Castle ist genau der Ort, an dem man einen bösen Grafen zu finden erwartet." Vergnügt blinzelte Rachel dem Mädchen zu. „Und außerdem noch ein paar Gespenster."
    „Oh ja, und düstere Kerker. Hier gibt es wirklich Kerker. Baxter hat sie uns gezeigt." „Keller!" berichtigte der Duke mit Nachdruck, während es um seine Mundwinkel verräterisch zuckte. „Es sind einfach nur Keller. Vielleicht hat man hier und da einmal einen Gefangenen darin festgesetzt, aber es waren niemals Kerker."
    Bei seinen Worten streifte er Jessica mit einem flüchtigen Blick. Jessica ... Seit er ihren Namen kannte, hatte er den Wunsch, ihn auszusprechen. Sie hatte ihre klaren blauen Augen unverwandt auf ihn gerichtet, und es lag etwas Eindringliches in ihnen, so als könne sie bis auf den Grund seiner Seele sehen. Plötzlich fiel ihm der

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