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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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ich Ihnen die ganze Zeit sagen." Ungläubig zog Jessica die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.
    „Jaja, ich weiß, der Schein war gegen mich. Sie trug meinen Morgenmantel auf dem nackten Körper. Aber ich hatte nichts damit zu tun. Ich fand sie in diesem Zustand auf dem Bett vor, als ich in mein Schlafzimmer kam. Sie lag dort und wartete auf mich." Die Entrüstung, mit welcher Cleybourne von diesem Zwischenfall berichtete, war so beeindruckend, dass Jessica nur mühsam ein Kichern unterdrückte. „Sie saß auf meinem Bett und hatte nichts an! Deshalb gab ich ihr meinen Morgenmantel und scheuchte sie hinaus. Ich habe sie nicht angerührt - außer ihren Ellenbogen, als ich sie über die Schwelle schob."
    Er hielt inne und blickte auf Jessica herab. Es ärgerte ihn, dass ihm so viel daran gelegen war, sie zu überzeugen. Und es beunruhigte ihn, dass er immer wieder an die Küsse in jener Nacht denken musste. Es schien ihm ein Verrat an Caroline zu sein - so als würde er sie nicht mehr lieben. Aber je öfter er sich sagte, dass es ihm gleichgültig sein sollte, was Miss Maitland von ihm dachte, desto deutlicher wurde ihm bewusst, dass das Gegenteil der Fall war.
    „Ach, zum Teufel", sagte er schließlich aufgebracht. „Können Sie sich nicht vorstellen, dass die nackte Leona auch nicht das geringste Begehren in mir ausgelöst hat? Ganz im Gegensatz zu dem Verlangen, den ein einziger Kuss von Ihnen bei mir geweckt hatte."
    Ruckartig hob Jessica den Kopf und starrte ihn an. In seinen Augen war zu lesen, dass er die Wahrheit sagte und diese Wahrheit zugleich missbilligte. Wie gebannt blickte sie in seine dunklen Augen, während sie kaum zu atmen wagte, denn sie wusste, dass er sie wieder küssen wollte und dass sie es sich ebenso wünschte. Jede Fiber ihres Körpers war plötzlich hellwach und erzitterte. Unbewusst neigte sie sich näher zu ihm.
    In diesem Augenblick erklang eine Lachsalve aus dem Wohnzimmer, gefolgt von Leonas neckender Stimme. Jessica und Richard fuhren zusammen und blickten schuldbewusst in die Richtung, aus der das Gelächter männlicher Stimmen gekommen war. Weit und breit war niemand zu sehen. Die Gäste befanden sich offensichtlich alle noch in den unteren Zimmern. Aber dennoch konnte jeden Moment irgendeiner von ihnen auftauchen. Hier mitten in der Halle so beieinander zu stehen war alles andere als angebracht.
    Mit klopfendem Herzen sah Jessica noch einmal zu Richard auf. Dann wandte sie sich wortlos um und hastete die Treppe empor.

11. KAPITEL
    Auf dem Weg zu ihrem Zimmer blieb Jessica vor Gabrielas Tür stehen und drückte vorsichtig die Klinke herunter. Die Tür war von innen verschlossen, wie sie es ihrem Zögling eingeschärft hatte. Beruhigt ging Jessica weiter und klopfte an Rachels Tür. Nach einem leisen Hereinruf betrat sie den angenehm warmen Raum.
    Vom Bett her lächelte Rachel ihr freundlich entgegen. Doch es war ein etwas kraftloses Lächeln, das über ihren Zustand nicht hinwegtäuschte. „Ich befürchte, dass ich eine heftige Erkältung bekommen werde", räumte die Patientin ein. „Ich habe Kopfschmerzen, und mein Hals brennt. Das tut mir sehr Leid, denn bei den vielen Gästen brauchen Sie doch Unterstützung."
    „Ja, ich werde mir wohl etwas einfallen lassen müssen, damit sie sich nicht langweilen. Es ist eine merkwürdige Gesellschaft, die sich da versammelt hat." Die nächste Viertelstunde wurde Lady Westhampton auf das Vergnüglichste mit der Beschreibung von Mr. Cobb, Miss Pargety und all den anderen Personen unterhalten, was ihre Stimmung deutlich aufheiterte.
    Nach einer weiteren Viertelstunde verabschiedete sich Jessica mit den besten Genesungswünschen von Rachel, um zu Bett zu gehen. Als sie an Cleybournes Tür vorbeikam, fragte sie sich unwillkürlich, ob er wohl in seinem Zimmer sei. Doch diese Überlegung schob sie rasch wieder beiseite.
    Ihr eigenes Zimmer war ausgekühlt, da sich niemand um das Feuer im Kamin gekümmert hatte. Fröstelnd entkleidete sie sich und schlüpfte in ein warmes Flanellnachthemd. Dann löste sie die Nadeln aus ihrem Haar und bürstete wie allabendlich ihre Locken. Als sie schließlich ins Bett kroch, erschauerte sie aufs Neue, denn die Laken waren kalt und klamm. Wahrscheinlich werde ich überhaupt nicht schlafen können, dachte sie ärgerlich, denn meine Gedanken kreisen ja immer noch ständig um den Duke of Cleybourne. Doch der Tag war anstrengend gewesen, und entgegen ihren Erwartungen fielen ihr rasch die Augen zu.
    Sie mochte

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