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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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verwirrenden kleinen Mann an.
    „Das ist nicht wichtig. Du wirst es bald genug verstehen.“ Er tätschelte ihre Hand und lächelte, als Elspeth seine Stirn berührte. „Ich habe kein Fieber. Ich bin bloß ein alter Mann, der die Kälte nicht mehr spürt.“ Er überraschte sie erneut, da er sich aufsetzte, als Lucais hinzutrat mit einem Becher Wein, den er mit Kräutern gewürzt und mit einem eisernen Feuerhaken erwärmt hatte.
    Als der alte Mann trank, blickte Elspeth zu Lucais. „Wir werden ihn zu uns nach Kinduin nehmen“, sagte sie.
    „Nein.“ Daibidh senkte den Becher und schüttelte den Kopf. „Mein Platz ist hier, wo ich kommen und gehen kann, wie es ihnen gefällt.“
    Sicher meint er „wie es mir gefällt“, dachte Elspeth, doch der Zweifel blieb. Wer war Daibidh wirklich?
    Lucais hockte sich auf der anderen Seite des Strohsacks nieder und stellte die Frage, derentwegen er gekommen war. „Ich möchte gern zum Turm zurückkehren, um festzustellen, wie viel Schaden die verdammten Munros angerichtet haben.“
    „Nicht so viel, wie sie hätten anrichten können.“ Daibidh stellte den Becher ab, doch widerstand dem Vorschlag Elspeths sich hinzulegen. „Sie haben den Schatz in der Krypta des Heerführers nicht gefunden, aber sie werden nicht aufgeben.“
    Lucais fluchte und kam mit einer leichten Bewegung wieder auf die Beine. Er ging hinüber zu dem Tisch, auf dem hoch aufgestapelt Pergament und Töpfe standen, dann wandte er sich um. „Wo ist die Krypta?“ Diese Frage in ihrer Gegenwart zu stellen, war Beweis dafür, dass er ihr vertraute, und Elspeth wusste, dass sie ihn niemals mehr geliebt hatte.
    „Frag das Mädchen“, entgegnete Daibidh.
    „Mich? Doch ich weiß nichts ..."
    „Du hast die Pläne gesehen.“
    „Ja, aber ich habe die Markierungen darauf nicht verstanden.“ Und doch ... Sie hatte etwas gespürt. Ihre Sinne waren aufgewühlt gewesen, ihr Blut hatte begonnen zu rasen, als sie die Türöffnung passierte, die in der Nähe des unterirdischen Ganges lag. „Wie haben die Munros etwas über den Schatz erfahren?“
    „Von Duncan Munro“, sagte Daibidh. „Er kehrte von einem Überfall zurück, als ihn die Sutherlands verfolgten. Das Unglück führte ihn zu dem Turm. Er hatte ein Seil bei sich, das ihm und seinen Leuten dazu diente, bei einem Angriff Mauern zu überwinden. Es bedurfte dreier Versuche, doch dann verfing sich der Enterhaken an der Öffnung der Außentür, und er konnte ins Innere klettern, noch ehe unser Clansmann den Ort erreichte.“ „Das hättest du mir erzählen sollen“, sagte Lucais.
    „Ich wusste es nicht, bis du mir die Münzen brachtest. Als ich diese betrachtete, habe ich alles gesehen.“ Die dünnen Lider fielen über Daibidhs glänzende Augen. „Ich sah Duncan den Turm nach einem anderen Ausgang absuchen. Er konnte zwar den Geheimgang nicht entdecken, doch stieß er in der Nähe des Eingangs auf ein unwichtiges Grab.“
    „Er sei verdammt“, Lucais spuckte auf den Boden. „Er nahm die verfluchten Münzen und entfachte Seamus’ Gier nach Gold. Der Bastard wird nicht eher aufhören, als bis er den Turm Stein für Stein abgetragen und alles fortgeschafft hat, was drinnen ist.“
    „Duncan zahlte einen hohen Preis für seinen Frevel. Er starb qualvoll und in schrecklicher Angst.“ Bleicher, kalter Triumph glänzte in Daibidhs Augen, als er die Lider hob. „So ergeht es auch den anderen, die frevelnd ... “
    „Was ist mit Lucais?“ stieß Elspeth hervor. „Ich schwöre, er hat den Turm nur meinetwegen betreten.“
    „Ich bin nicht wichtig.“ Lucais blickte den Alten düster an. „Warum hast du Elspeths Leben riskiert, indem du sie in den Turm gelassen hast?“
    „Sie hätte den Hebel früher oder später selbst gefunden. Sie war schlau genug, die geheimen Pläne zu entziffern.“
    „Ich habe nicht gewusst, dass es verboten war, sie zu sehen.“ Elspeth hob den Sack auf, den sie mitgebracht hatte, holte die Pläne heraus und legte sie dem alten Mann in den Schoß. „Nimm sie zurück, bitte. Gibt es irgendjemandem, dem du sagen kannst, dass es mein Fehler war? Irgendeinen Weg, um Lucais zu retten vor ..."
    „Nein.“ Lucais schob sie hinter sich. „Ich habe Schuld. Ich habe die Schatulle weggesperrt, wie du es mir aufgetragen hast, doch ich hatte nicht die Zeit gefunden, Elspeth davor zu warnen. Bestrafe mich, doch lass sie gehen.“
    „Hör nicht auf ihn. Es war mein Fehler!“ schrie Elspeth.
    „Die Sorge füreinander ehrt euch

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