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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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also hast du getan?“
    Elspeth holte tief Luft. „Ich weiß, du hasst es, unsere Leute nicht richtig versorgt zu sehen. Als mir nun bewusst wurde, wie unzweckmäßig meine Kleider waren, habe ich ... “
    „Was haben deine Kleider damit zu tun?“
    „Ich habe sie verkauft. Das heißt, im Tausch gehandelt“, verbesserte sie sich, als sie sah, wie sein Gesicht rot wurde. „Lucais.
    Sag etwas.“
    Lucais stieß einen scharfen Atemzug aus, wütend darüber, dass sie ihre schönen Kleider geopfert hatte, gerührt, weil sie es getan hatte. Dann erinnerte er sich an den letzten Befehl, den er Niall gab, ehe dieser mit den Männern zum Markt aufgebrochen war, und entschied, dass manches sich von selbst erledigen könnte. „Ich liebe dich“, war alles, was er sagte.
    „Danke“, wisperte sie.
    „Nein, ich bin es, der dir zu danken hat ... im Namen meiner Leute.“ Er schwang sich aus dem Sattel und wandte sich ihr zu, um sie von ihrem Pferd zu heben.
    „Unsere Leute“, sagte Elspeth und näherte sich ihm für einen Kuss.
    „Wein, Beth?“ fragte er sie, als sie ihn losließ, um Luft zu holen.
    „Nur, wenn du den Becher mit mir teilst.“
    „Das will ich gern tun.“ Er lachte und zog sie in die Arme, sehr zum Vergnügen der Sutherlands, die die beiden ins Burginnere geleiteten. Als sie sich in der Halle zusammendrängten, verriet Lucais, wem sie diese Gaben zu danken hatten, und das Gelächter wurde zum Jubel.
    Elspeths Herz wurde erfüllt von Freude, als ihr Name nach und nach aus den Kehlen aller Sutherlands erklang. Unwillkürlich sah sie zu Lucais, in ihren Augen schimmerten Tränen des Glücks. „Ich glaube, sie beginnen mich zu mögen“, flüsterte sie.
    „Das tun sie, Liebes“, erwiderte Lucais.

18. KAPITEL
    Alain zitterte und zog seinen Umhang enger um sich. Es war dunkel und kalt in den Wäldern, die den Loch Shin umsäumten, obgleich die Sonne hoch am Himmel stand. Sie waren weit in das Gebiet der Sutherlands eingedrungen, und er hielt Augen und Ohren offen, um möglichem Ärger auszuweichen. Nur das Rauschen des Windes im dichten Nadelgehölz und das Schlagen der Wellen gegen das Ufer durchbrachen die Stille. Seine Gedanken waren weit weniger friedlich.
    Seamus führte etwas im Schilde. Er hatte mehr im Sinn, als nur in den Turm einzudringen und den Schatz zu finden.
    Alain war am Tag zuvor gedemütigt nach Scourie zurückgekehrt. Verwundet an Körper und Seele, wollte er nichts mehr, als sich und seinen Kummer in Ale zu ertränken, um den Schrecken zu vergessen, darüber, dass der Überfall fehlgeschlagen war. Doch Seamus hatte ihm nicht einen Augenblick des Friedens gegönnt oder gar einen Funken Mitleid für ihn übrig gehabt.
    „Du kannst aber auch nichts richtig machen“, hatte Seamus geknurrt. „Zehn Männer verloren und doppelt so viele Pferde.“ Alain wusste, dass er den Verlust der Tiere mehr bedauerte als den der Männer.
    „Wir konnten wenigstens die Leichen für eine anständige Beerdigung nach Hause bringen“, hatte Alain gesagt. Es hatte ihm beinahe das Herz erdrückt, den Witwen und schmerzerfüllten Eltern die Nachricht zu bringen. Er hatte als Heerführer versagt. Das Schlimmste war indes, dass diese Burschen, die kaum alt genug waren, um sich den Bart zu schaben, für nichts anderes gefallen waren als für Seamus’ Habgier. Und dann war da noch Elspeth. Himmel, wie sehr hatte er es gehasst, sie auf dem kahlen Hügel mit Lucais zurückzulassen, der dreinblickte, als könnte er einen Mord begehen. Feigling, hatte ihn sein Gewissen genannt. Weichling. Er hatte versagt, sie vor Raebert zu beschützen; nun hatte er sie Lucais überlassen. Seamus hatte Recht: er hatte kein Rückgrat.
    Alain wandte sich im Sattel um und blickte mit Abscheu auf seinen Bruder. „Ich hörte, du hattest Besuch aus Edinburgh“, sagte Alain mit geheuchelter Gelassenheit.
    Seamus wandte den Kopf, die Lippen zusammengepresst. „Was geht das dich an?“
    „Nichts.“ So hoffte er. Sollte Seamus jemals die Wahrheit über Raeberts Tod erfahren, wäre Elspeth in ernster Gefahr. Besorgt wich Alain dem feindseligen Blick Seamus’ aus und kam auf anderes zu sprechen. „Ich denke nicht, dass Lucais kommt. Wir sollten nach Scourie zurückkehren und deinen ganzen verrückten Plan vergessen.“
    „Niemals!“ brüllte Seamus. „Das Gold gehört mir.“
    „Welches Gold? Du hast den Turm fast die ganze Nacht durchsucht und nichts gefunden außer ein paar alten Waffen und einigen Juwelen.“
    „Diese

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