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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Keegan.
    „Ist schon gut“, sagte Molly. „Nein. Ich bin Einzelkind.“
    „Ich auch.“ Das klang wehmütig. „Und Dad auch.“
    Keegan biss sich auf die Unterlippe.
    Devon fuhr mit ihrem Verhör fort. „Haben Sie sich mal gewünscht, Geschwister zu haben?“
    „Immer.“
    „Ich auch. Und du, Dad? Wolltest du auch immer Teil einer großen Familie sein?“
    Er sah seine Tochter durch den Rückspiegel an. „Ich habe doch Rance und Jesse. Die beiden sind wie Brüder für mich. Genau genommen stehen sich alle McKettricks recht nahe.“
    „Sie haben Glück“, sagte Molly.
    „Ich weiß.“ In letzter Zeit hatte er das allerdings sehr oft vergessen. Er hatte eine Tochter, ein Zuhause, viele Verwandte und eine lange, lange Familientradition, die hier auf diesem Stück Land begonnen hatte.
    Sie fuhren über die Holzbrücke des Bachs, die ein fleißiger McKettrick in den 1940er Jahren gebaut hatte und die noch immer stabil war. Genau wie die Häuser und Ställe und die sie umgebenden Berge.
    „Da drüben lebt Onkel Rance.“ Devon streckte einen Arm aus. „Willst du unseren Esel sehen? Er heißt Spud und steht im Stall.“
    Kaum hatte Keegan den Wagen geparkt, als Devon schon heraussprang und zum Stall flitzte.
    Keegan lachte. „Sie beruhigt sich irgendwann schon wieder.“
    „Hoffentlich nicht. Ich finde sie entzückend.“ Molly stieg aus dem Jaguar und schnallte Lucas ab, der schon ungeduldig in seinem Kindersitz zappelte.
    Währenddessen stand Keegan hinter Molly und bewunderte ihr hübsches Hinterteil.
    „Wir sollten wohl besser den Esel begrüßen.“ Molly richtete sich wieder auf und drehte sich mit Lucas auf dem Arm herum. Die Sonne tauchte Mutter und Kind in strahlend goldenes Licht.
    „Denke ich auch“, krächzte Keegan.
    Nachdem sie alle Spud eine Weile bewundert hatten, entschied Devon, dass sie nun ins Haus gehen sollten. Sie musste noch einige Vorbereitungen für den Ausritt treffen, wie sie sich ausdrückte. Keegan fragte sich, ob sie den rosa Teddybär mitschleppen wollte. Molly, Lucas und Keegan gingen in die Küche, während Devon die Treppe hinaufstürmte.
    Molly setzte Lucas auf den Boden und betrachtete den alten Herd.
    „Benutzen Sie den noch?“, fragte sie.
    „Manchmal. Wenn es schneit, gibt es nichts Schöneres als ein anständiges Feuer.“
    „Er ist wunderschön.“
    Unwillkürlich musste Keegan an Shelley denken. Nach der Hochzeit hatte sie so wenig Zeit wie möglich auf der Ranch verbracht. Als sie den Herd zum ersten Mal sah, hatte sie nur den Kopf geschüttelt und gefragt, warum er ihn nicht längst auf den Müll geworfen hätte.
    „Das ist ein stilles Haus“, sagte Molly.
    Mit einem Mal wollte Keegan ihr jedes einzelne Zimmer im Haus zeigen. Und eines ganz besonders.
    „Danke“, stieß er hervor. „Mir gefällt es.“
    Von oben schleuderte Devon Jeans, T-Shirts und Stiefel die Treppe hinunter. Keegan schüttelte den Kopf.
    „Wie alt ist sie?“, fragte Molly lächelnd.
    „Fast elf.“ Sein Blick wanderte über Mollys schlanken Körper zu ihren Füßen. „Diese Schuhe reichen wirklich nicht“, meinte er. „Sie brauchen Stiefel.“
    Sie nickte. „Wer füttert Spud, wenn wir weg sind?“
    Schon auf dem Weg durch den langen Flur zum Schrank mit den Stiefeln blieb Keegan stehen. Nicht wegen Mollys Frage, sondern wegen der Nervosität in ihrer Stimme.
    Verdammt. Sie war mit neun zum letzten Mal geritten. Vermutlich hatte sie Angst. Er forderte sie auf, ihm zu folgen. Sie hob Lucas hoch, setzte ihn sich auf die Hüfte und sah aus, als hätte sie schon ihr Leben lang Kinder durch die Gegend geschleppt.
    „Rance hat ein paar Cowboys, die für ihn arbeiten“, sagte er. „Die sorgen dafür, dass Spud immer frisches Wasser und Futter hat.“
    Nachdem Keegan die Schranktür geöffnet hatte, betrachtete er den Berg Stiefel und warf einen nach dem anderen heraus – ähnlich wie Devon zuvor.
    „Probieren Sie mal die.“ Er hielt Molly ein Paar Stiefel hin. „Die sehen aus, als könnten sie passen.“
    Die anderen Stiefel schleuderte er zurück in den Schrank, während Molly in die Küche ging, Lucas auf den Boden setzte, ihre Turnschuhe auszog und die Stiefel überstreifte. Keegan hockte sich wie ein Schuhverkäufer vor sie und drückte prüfend ihre Zehen. Plötzlich musste er laut lachen.
    „Was ist?“ Verunsichert zog Molly ihr Bein zurück.
    „Ich habe gerade über eine neue berufliche Laufbahn nachgedacht.“
    Dann erzählte er ihr zu seiner eigenen Überraschung,

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