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Sturm über Hatton Manor

Sturm über Hatton Manor

Titel: Sturm über Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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tief durch, als er seinen Wagen vor dem Eingang von Hatton House parkte. Er fragte sich, ob der lang ersehnte innere Frieden und die Entschlossenheit, die er am Grab seines Patenonkels verspürt hatte, noch da waren. Hatte er endlich mit der Vergangenheit abgeschlossen und sich damit abgefunden, dass er einen Schlussstrich unter das Geschehene ziehen musste, wenn er in die Zukunft blickten wollte?
    Er liebte Faith, egal, was sie war. Das wusste er. Und er wusste auch, dass sie ihn als Teenager geliebt hatte. Und das, was er empfunden hatte, als sie in seinen Armen lag, was sie empfunden hatte … Doch um diesen Gefühlen eine Chance zu geben, musste er seine Bitterkeit und sein schlechtes Gewissen beiseiteschieben.
    Als er heute auf dem Friedhof gekniet hatte, schien es ihm, als würde Philip ihm seinen Segen geben und ihn drängen, für sich und Faith ein neues Leben aufzubauen. Und zum ersten Mal, seit es passiert war, konnte er sich seine Schuldgefühle eingestehen. Er war nicht da gewesen, als sein Patenonkel ihn am meisten brauchte, und hatte deshalb Faith die Schuld gegeben. Ob ihre Beziehung noch eine Chance hatte, wusste er nicht, aber er wusste, dass sie miteinander reden mussten.
    Faith hatte Nash kommen sehen und wartete auf ihn, als er die Eingangshalle betrat.
    “Ich möchte mit dir reden …”
    “Wir müssen miteinander reden …”
    Sie sprachen beide gleichzeitig und verstummten dann.
    “In Philips Arbeitszimmer?”
    Seine Stimme klang unerwartet sanft, und Faith war verunsichert. Vielleicht hatte sie ihn falsch verstanden.
    Nash schob sie bereits in Philips Arbeitszimmer. Er ließ die Hand auf ihrer Taille ruhen, als er stehen blieb, um die Tür zu schließen – fast als könnte er es nicht ertragen, sich von ihr zu lösen.
    Noch bevor er die Tür zugemacht hatte, platzte sie heraus: “Stimmt es, dass du mir das Studium finanziert hast, Nash? Dass es überhaupt keinen Nachlass gab?”
    Nash runzelte die Stirn, als Faith ihm aufgebracht diese Fragen stellte. Ihre Wut war ihm genauso rätselhaft wie der Grund für ihre Fragen.
    “Wie kommst du darauf …?”, begann er, aber Faith ließ ihn nicht ausreden.
    “Dein Anwalt war hier. Er hat es mir erzählt. Offenbar denkt er, dass das hier …” Sie hielt ihre linke Hand hoch, um ihm den Ring zu zeigen, und fuhr verächtlich fort: “… das romantische Ende unserer schicksalhaften Begegnung ist. Wenn er wüsste! Du bist doch nur auf Rache aus. Hast du es deswegen getan, Nash? Aus dem perversen Wunsch heraus, mich zu kontrollieren, damit du nach Belieben meine Zukunft und mich zerstören kannst?”
    Faith wusste, dass sie immer hysterischer klang und ihre Anschuldigungen immer wilder wurden, weil ihre Fantasie mit ihr durchging, was seine Beweggründe betraf.
    “Es war Philips Wunsch, dass du die Chance hattest, deine Ziele zu verwirklichen”, erwiderte Nash leise, sobald ihm klar geworden war, was vorgefallen war.
    “Das hat er dir erzählt, stimmt’s?”, erkundigte sie sich bitter. “Er hat gesagt, er möchte, dass du für mich bezahlst, damit …”
    “Nein”, musste er zugeben. “Philip wollte dir helfen. Er hatte es in seinem Testament verfügt …” Nash verstummte und wandte den Blick ab. “Leider war er dann weder körperlich noch finanziell in der Lage, die nötigen Vorkehrungen zu treffen.”
    “Also hast
du
es für ihn getan”, erklärte sie heftig. “Warum?”, erkundigte sie sich anschließend scharf. “
Warum
hast du es getan, Nash? Weil du irgendwie Einfluss auf mich ausüben wolltest? Weil du dir die Möglichkeit offen halten wolltest, mich weiterhin für Philips Tod bestrafen zu können?”
    Nash war schockiert, weil Faith mit ihren Anschuldigungen ins Schwarze getroffen hatte. Zu hören, wie sie seine Gefühle in Worte fasste, ließ diese so grausam erscheinen, dass es einen bitteren Nachgeschmack hinterließ. War es zu spät für ihn, um sie um Verständnis und Nachsicht zu bitten, oder würde sie genauso reagieren, wie er damals reagiert hatte, als sie in derselben Situation war?
    Wie oft im Lauf der Jahre hatte diese Erkenntnis ihn gequält? Doch wie konnte er Faith jetzt erklären und Verständnis dafür erwarten, dass er sich nur deswegen geweigert hatte, sie zu sehen, weil er Angst davor hatte, dass er schwach werden könnte, weil er so fest davon überzeugt war, dass er es seinem Patenonkel schuldete?
    Während sie auf seine Antwort wartete, drehte Faith ihren Ehering hin und her. Nash betrachtete ihn mit

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