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Sturm über Hatton Manor

Sturm über Hatton Manor

Titel: Sturm über Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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finsterer Miene, und als es ihr bewusst wurde, verharrte sie mitten in der Bewegung. Er betrachtete ihre Hände, ihre Ringe. Allerdings trug sie ihren Verlobungsring nicht, weil sie ihn noch nicht gefunden hatte. Ihren Verlobungsring, der den Ohrsteckern, die Philips vermeintliche Treuhänder ihr zum einundzwanzigsten Geburtstag geschickt hatten, auf geradezu unheimliche Weise ähnelte … den Ohrsteckern, die sie wie einen Schatz gehegt hatte. Wut und das Gefühl, verraten worden zu sein, überkamen sie.
    “
Du
hast mir die Ohrstecker geschenkt”, warf sie ihm vor. “
Du
…”
    Nash zuckte zusammen, als er die Bitterkeit und Verachtung in ihrer Stimme hörte.
    “Philip hätte es so gewollt”, erwiderte er, denn genau das hatte er sich auch immer gesagt.
    “Wie
konntest
du nur?”, flüsterte Faith. “Wie
konntest
du so etwas tun und gleichzeitig glauben, ich wäre für Philips Tod verantwortlich? Kannst du dir auch nur annähernd vorstellen, was ich dabei empfinde? Zu wissen, dass ich alles dir zu verdanken habe? Meine Ausbildung, meine Qualifikationen, den Aufenthalt in Florenz, meinen Job!”
    “Dass du den Job bekommen hast, ist dein Verdienst, Faith.”
    “Nein”, entgegnete sie. “Ich habe ihn mit deinem Geld bekommen. Mit deinem Geld und der Ausbildung, die du mir damit finanziert hast. Hast du eine Ahnung, wie mir dabei zumute ist, Nash? Wie schrecklich es für mich ist, zu wissen, dass ich alles deiner Barmherzigkeit zu verdanken habe? War das deine Absicht? Dastehen und frohlocken zu können? Bestimmt hast du das Gefühl ausgekostet, mich jederzeit vernichten zu können! Hast du deshalb mit mir geschlafen, Nash? Weil du dachtest, ich würde dir gehören?”
    Nash sah die Tränen des Zorns und der Scham in ihren Augen und schloss seine Augen. Dabei verfluchte er das schlechte Timing seines Anwalts. Was immer er ihr jetzt sagte, Faith würde es falsch verstehen. Und sie war sicher nicht in der Stimmung, sich anzuhören, was er ihr ursprünglich hatte sagen wollen.
    “Ich war nicht derjenige, der letzte Nacht die Initiative ergriffen hat”, erinnerte er sie und sah an ihrem Gesichtsausdruck, dass es ein Fehler war.
    “Ich hasse dich, Nash. Ich
hasse
dich”, erklärte sie aufgebracht, bevor sie herumwirbelte und die Treppe hochlief.

10. KAPITEL
    Faith ging angespannt durch die Eingangshalle. Robert würde jeden Moment eintreffen. Er hatte sie am Vorabend angerufen und verkündet, er würde eine Stippvisite in Hatton machen.
    “Ich komme nur kurz vorbei”, hatte er erklärt und bedauernd hinzugefügt: “Mehr Zeit habe ich leider nicht.”
    “Wie geht es deinem Cousin?”, hatte sie sich erkundigt.
    “Gut”, hatte er erwidert. “Er ist fast neunzig und fest entschlossen, hundert zu werden.”
    Und bevor sie noch mehr sagen konnte, hatte er aufgelegt, um einen anderen Anruf entgegenzunehmen.
    Was sollte sie ihm bloß hinsichtlich der Probleme sagen, die der Umbau mit sich bringen würde? Sie hätte ihm so gern gute Neuigkeiten überbracht, bezweifelte jedoch zunehmend, dass das Haus sich für die Zwecke der Stiftung eignete. Der Erfolg dieses Projekts war so wichtig für Robert, und sie wünschte es ihm sehr. Vielleicht konnte ein erfahrener Architekt eine Lösung finden?
    Als sie draußen einen Wagen vorfahren hörte, eilte Faith zur Haustür und blieb stehen, als ihr Ehering im Sonnenlicht funkelte. Auch das musste sie Robert erzählen. Aber was? Sie konnte ihm schlecht anvertrauen, dass sie sich auf eine Ehe eingelassen hatte, die eigentlich keine war und es auch nie sein würde. Und genauso wenig konnte sie ihm sagen, dass sie nachts allein im Bett lag und betete, dass sie sich geirrt hatte und Nash und sie kein Kind gezeugt hatten, als sie sich liebten.
Liebten?
Wie naiv war sie eigentlich? Sie hatte vielleicht geglaubt, sie würden sich lieben. Nash hingegen hatte lediglich die Zinsen seiner Investition eingefordert.
    Seit ihrem Wutausbruch hatten sie kaum miteinander gesprochen. Oder vielmehr hatte sie, Faith, es ihm so gut wie unmöglich gemacht, mit ihr zu reden. Entweder war sie ihm aus dem Weg gegangen, oder sie hatte ihn einfach stehen lassen, wenn er auf sie zukam.
    Als er an diesem Morgen in die Küche gekommen war, verriet ihr sein Gesichtsausdruck, dass Nash fest entschlossen war, sich Gehör zu verschaffen. Sie war allerdings genauso entschlossen gewesen, ihm nicht zuzuhören, und an ihm vorbeigestürmt. Daraufhin hatte er sie am Arm gepackt, was ihren Zorn noch

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