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Sturm ueber Hatton Manor

Sturm ueber Hatton Manor

Titel: Sturm ueber Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Oben bin ich fertig. Mittwochs mache ich immer oben sauber. Allerdings habe ich heute länger gebraucht als sonst, weil ich
zwei
Betten frisch beziehen musste.”
    Faith runzelte die Stirn, ließ sich jedoch nicht anmerken, dass sie den spöttischen Tonfall der Haushälterin bemerkt hatte. Natürlich fand Mrs. Jenson es befremdlich, dass ein frisch verheiratetes Paar nicht nur in getrennten Betten, sondern auch in getrennten Zimmern schlief.
    Faith schnitt ein Gesicht, als sie sich erinnerte, was sie Nash am Tag ihrer Hochzeit an den Kopf geworfen hatte.
    “Ich muss vielleicht mein Leben von jetzt an mit dir teilen, Nash, aber ich werde auf keinen Fall auch ein Bett mit dir teilen.”
    “Dann ist es ja gut, dass ich nicht vorhatte, dich in mein Bett einzuladen, nicht?”, erwiderte er nach einer kurzen Pause.
    “Nein. Du hast bereits
getan
, was du tun wolltest, oder?”, rief sie, beherrscht von einem Gefühl der Verzweiflung und des Schmerzes, das sie nicht unterdrücken konnte.
    “Falls du damit andeuten willst, dass ich von deiner Jungfräulichkeit gewusst habe und absichtlich …”, begann er trügerisch ruhig. Dann verstummte er und schüttelte den Kopf. “Wir sind jetzt verheiratet, Faith”, fuhr er ausdruckslos fort. “Und das bedeutet, dass es keinen Sinn hat, wenn du versuchst, mich von meiner Meinung abzubringen.”
    “Aber wir werden in getrennten Zimmern schlafen, oder?”, beharrte sie und hielt den Atem an, während sie darauf wartete, dass er ihr widersprach.
    Nash hatte es allerdings nicht getan, sondern lediglich die Schultern gezuckt und geantwortet: “Wenn du es willst.”
    Natürlich wollte sie es. Sie hatte es zu dem Zeitpunkt gewollt und wollte es immer noch – oder etwa nicht? Wahrscheinlich war es nur ihr Stolz, der bewirkte, dass sie sich wegen Mrs. Jensons süffisanter Bemerkung nicht wie eine vollwertige Frau fühlte. Jedenfalls hatte sie viel wichtigere Probleme, als dass sie sich den Kopf darüber zerbrechen sollte, was die Haushälterin über ihre Ehe dachte. Viel wichtigere Probleme.
    Es war ein heißer, schwüler Tag, und Faith hätte am liebsten das Wetter dafür verantwortlich gemacht, dass sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. In spätestens einer Woche würde sie wissen, ob ihre leidenschaftliche Nacht mit Nash eine Schwangerschaft zur Folge gehabt hatte. Instinktiv blickte sie auf ihre linke Hand. Ihre Ringe saßen ein wenig locker, und sie drehte geistesabwesend ihren “Verlobungsring” – den mit dem Solitär – hin und her.
    “Warum hast du mir den gegeben?”, hatte sie sich auf dem Rückweg von der Kirche herausfordernd erkundigt.
    “Die gab es nur paarweise”, hatte er mit einem lässigen Schulterzucken erwidert.
    In den Augen der anderen und vor dem Gesetz waren Nash und sie nun auch ein Paar.
    Sie hatte Robert am Anfang der Woche angerufen, um ihm von ihrer Hochzeit zu erzählen. Von seiner Sekretärin hatte sie jedoch erfahren, dass er nach Schottland gefahren war, um einen älteren Cousin zu besuchen, der überraschend erkrankt war.
    “Er hat mich gebeten, nur dringende Nachrichten an ihn weiterzuleiten”, hatte die Sekretärin erklärt.
    Hilflos betrachtete Faith die Pläne, an denen sie saß. Sosehr sie es versuchte, ihr fehlte einfach die Motivation. Immer wenn sie zu notieren anfing, welche Umbaumaßnahmen erforderlich waren, sah sie Philip vor sich, wie er ihr mit einem stolzen Ausdruck in den Augen das Haus zeigte.
    Schließlich gab sie auf. Sie ging nach oben, zog ihr T-Shirt aus und schlüpfte in ein knappes Top, bevor sie in den Garten ging. Da Nash beruflich unterwegs war, hatte sie das Haus für sich. Geistesabwesend bückte sie sich, um ein Büschel Unkraut herauszurupfen.
    Eine halbe Stunde später lag ein ganzer Haufen neben ihr auf dem Kiesweg, und sie war fleißig dabei, Unkraut zu jäten. Der Himmel hatte sich inzwischen bezogen, und es war noch schwüler geworden. Laut Wettervorhersage sollte es bald regnen.
    Er runzelte die Stirn, als er das Arbeitszimmer betrat und Faith dort nicht antraf. Ihr Wagen stand draußen, doch sie war nirgends zu sehen. Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich, als Nash die Pläne betrachtete, an denen sie arbeitete. Sie waren für das Erdgeschoss, und ihren Notizen zufolge machte Faith sich Gedanken darüber, dass die Ausstattung der Küche den Bedürfnissen der Stiftung womöglich nicht entsprach.
    Sie hatte einen kleinen, aber detaillierten Plan gemacht, aus dem hervorging, wie man

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