Sturm über Tatooine
reparieren, und er war ein Meister darin, selbst stark beschädigte Maschinen wieder funktionsfähig zu machen. Er erinnerte sich, wie er und sein Clanbruder und bester Freund Jek Nkik über einen abgestürzten Jäger gestolpert waren. Der kleine Jäger war in tausend Stücke explodiert – selbst ein Jawa konnte mit den Trümmern nichts mehr anfangen. Aber als sie tiefer gruben, waren sie auf die verbrannten und verschmorten Überreste eines Droiden gestoßen – eines Attentäterdroiden Modell E-522, der hoffnungslos beschädigt zu sein schien, aber er und Jek Nkik hatten sich geschworen, ihn zu reparieren, und sich heimlich aus dem Lagerhaus im Jawa-Fort die benötigten Ersatzteile besorgt.
Ihr Clanführer Wimateeka hatte die Jungen verdächtigt, daß sie irgend etwas im Schilde führten, und sie ständig beobachtet, aber das hatte sie in ihrer Entschlossenheit nur noch bestärkt. Het Nkik und sein Freund hatten Monate in ihrem Versteck im Ödland verbracht, winzige Komponenten und Servomotoren zusammengesetzt, neue Programme installiert. Schließlich hatten sie die Reparaturen erledigt und den Attentäterdroiden von seinem mörderischen Programm, seinen Jagdwaffen und allen gewalttätigen Impulsen befreit. Der E-522 funktionierte hervorragend, aber diesmal als außerordentlich leistungsfähiger Kurierdroide.
Het und Jek Nkik hatten ihren Triumph voller Stolz Wimateeka präsentiert, doch der schimpfte die Jungen aus; niemand war so verrückt und kaufte einen umprogrammierten Attentäterdroiden, meinte er. Aber Het Nkik konnte an seinem Geruch erkennen, daß Wimateeka gleichzeitig die jungen Jawas für ihre Kühnheit bewunderte. Von diesem Moment an glaubte Het Nkik seinen Clanbrüdern nicht mehr, wenn sie behaupteten, daß die Jawas irgend etwas nicht konnten.
Ihm und Jek Nkik war es zu ihrer eigenen Überraschung gelungen, den reparierten Attentäterdroiden der hauerbewehrten Lady Valarian zu verkaufen, der Erzrivalin des Hutts auf Tatooine – ein sehr riskantes Geschäft, das ihnen noch mehr Vorwürfe von Wimateeka einbrachte. Lady Valarian war eine kritische Kundin. Wenn sie sich übervorteilt fühlte, dann endeten die unglücklichen Jawa-Händler in der Großen Grube von Carkoon, wo der gefräßige Sarlacc darauf wartete, alles zu verschlingen, was sich in seine Nähe wagte, und von den Jawas blieben nur ihre zerfetzten braunen Mäntel übrig. Het Nkik wußte nicht, was aus ihrem umprogrammierten Attentäterdroiden geworden war, aber da sich Lady Valarian nicht mehr gemeldet hatte, nahm er an, daß die riesige whiphidische Schmugglerkönigin zufrieden war.
Vor zwei Jahren waren Het und Jek Nkik in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen und getrennt worden, um die Jawa-Forts zu verlassen und auf Schrottsuche zu gehen. In ein paar Jahren würden die Sandkrabbler-Besatzungen ihre Mitglieder untereinander austauschen und Ehen arrangieren, aber zur Zeit sah Het Nkik seinen Freund nur bei der jährlichen Tauschbörse.
Jetzt klimperten Kreditchips in seinem Geldbeutel, sein Warenlager war gefüllt – und er freute sich auf sein Wiedersehen mit Jek Nkik.
Der Sandkrabbler kam auf einer gekennzeichneten, für ihre Clan-Untereinheit reservierten Fläche knirschend zum Halt. Als die Frachttüren aufsprangen, waren schon die Jawa-Teams zur Stelle, um die reparierten Droiden, Bruchstücke von polierten Hüllenplatten, Geräte und primitiven Waffen auszuladen, die sie in der Wüste gefunden hatten. Wenn die Jawas auf Schrott stießen, fragten sie sich nicht, wozu er sich gebrauchen ließ, sondern ob es jemanden gab, der ihn vielleicht gebrauchen konnte.
Die Jawas huschten umher und bauten Verkaufstische, Markisen und elektronische Preisschilder auf. Andere brachten die Exoskelette klirrender mechanischer Diener auf Hochglanz. Ein paar versteckten unauffällig Werkzeuge unter ihren Mänteln für den Fall, daß ihre Waren überraschend versagten, bevor jemand sie kaufen konnte.
Energiedroiden staksten eine Rampe herunter, kaum mehr als kastenförmige Batterien auf Akkordeonbeinen. Erntedroiden und Bewässerungskomponenten wurden ausgestellt; Jawa-Verkäufer priesen die Qualität ihrer Waren an. Einige Glückliche huschten davon, um als erster das Verkaufs- und Tauschangebot der anderen Clans zu begutachten.
Rund um den Versammlungsplatz waren Jawa-Wächter mit Bildverstärkern und Makroferngläsern postiert und suchten die Umgebung nach möglichen Bedrohungen ab. Beim ersten Anzeichen einer Gefahr würden die
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