Sturm über Tatooine
seltsam kalten Unterton. »Und warum wollten Sie das verhindern, Rekrut?«
Davin zuckte die Schultern. Veers’ Frage verwirrte ihn. Wieso? Er hatte doch gegen die Jäger gekämpft, oder? Und gesiegt! »Nun…«
»Sie haben den Colonel mit Sir anzureden«, wies ihn sein Ausbilder zurecht.
»Danke, Sergeant«, nickte Veers. Der Colonel zog Davin zur Seite. Als sie außer Hörweite des Ausbilders und der imperialen Sturmtruppler waren, sagte der Colonel leise: »Fahren Sie fort, Rekrut. Warum war es so wichtig, die Jäger daran zu hindern, unter dem AT-AT hindurchzufliegen?«
Davin straffte sich. »Ich hätte sie dann nicht mehr sehen können. Wäre es den Jägern gelungen, sich unter den AT-AT zu setzen, hätten sie mit ihm machen können, was sie wollen.«
Veers schien allmählich die Geduld zu verlieren. »Zum Beispiel…?«
Davin spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg, während er verzweifelt nach einer Erklärung suchte, die den Colonel befriedigen würde. »Zum Beispiel… hätten sie die Beine des AT-ATs fesseln können«, stieß Davin hervor. »Mit einem ausreichend langen Kabel hätten sie den AT-AT mühelos zum Stolpern gebracht.«
Ein seltsamer Ausdruck trat in Colonel Veers’ Augen. Der dünne Mann lächelte knapp und musterte Davin erneut von Kopf bis Fuß. »Sehr gut. Vielen Dank, Rekrut. Das ist sehr aufschlußreich.« Er legte einen Finger an seine Lippen. »Behalten Sie alles für sich, bis mein Einsatzstab die Konsequenzen analysiert hat, verstanden?«
»Jawohl, Sir!«
Veers wandte sich zum Gehen. Er nickte Davins Ausbilder zu und sagte laut: »Rekrut Felth soll sich nach seiner Rückkehr bei meinem Stab melden. Ein Mann von seinem Kaliber verdient, seinen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt zu werden. Mein Stab wird ihm eine passende Aufgabe zuweisen.«
»Jawohl, Sir«, sagte der Ausbilder.
Veers fiel noch etwas ein, und er hob einen Finger. »Und beschlagnahmen Sie alle Datenwürfel dieser Simulation. Schicken Sie sie in mein Hauptquartier. Verstanden?«
»Jawohl, Colonel.«
»Und zwar schnell. Ich werde vorübergehend auf den neuen Todesstern des Imperators versetzt, um dort als Berater zu dienen. Ich will diese Angelegenheit vor meinem Abflug erledigt haben. Verstanden?«
Als das Scoutschiff am Himmel verschwunden war, klopfte der Ausbilder Davin auf die Schulter. »Ich weiß nicht, wie Sie das geschafft haben, Rekrut, aber ich habe das Gefühl, daß Sie eine steile Karriere machen werden!«
Das vertraute Hintergrundbrummen des Sternenschiffes verursachte Davin Felth Unbehagen. Der stechende Geruch von Öl und Metall, die grelle Beleuchtung und die polierten Decks des riesigen Truppentransporters hätten Davin eigentlich das Gefühl geben müssen, zu Hause zu sein – aber seit er von Colonel Veers’ Kommandostab seinen Geheimbefehl bekommen hatte, war er völlig verwirrt.
Niemand stellte den versiegelten Einsatzbefehl in Frage, als er sich auf dem imperialen Truppentransporter meldete, und niemand erklärte ihm genau, was von ihm erwartet wurde. Er wußte nur, daß er jetzt, zweihundert Lichtjahre von Carida entfernt, einer Abteilung Sturmtruppen zugeteilt war, die auf irgendeinem gottverlassenen Planeten eingesetzt werden sollte.
Sturmtruppen!
Er atmete tief ein und versuchte zum dritten Mal, sein Problem dem Mann zu erklären, der auf die Papiere auf seinem Schreibtisch starrte und ihn ignorierte. »Captain Terrik, Sie verstehen einfach nicht. Ich habe den letzten Tag damit verbracht, herauszufinden, was los ist, aber niemand scheint ermächtigt, mir zu helfen. Colonel Veers hat mir persönlich gesagt, daß ich bei einer Mission eingesetzt werden soll, die meinen Fähigkeiten entspricht. Ich bin ein AT-AT-Operator, kein… kein Fußsoldat!«
Der Offizier hob ruckartig den kahlrasierten Kopf, so daß Davin die Augen des Mannes sehen konnte. Dunkel, durchdringend und ohne jede Furcht. Captain Terrik durchbohrte Davin mit seinen Blicken, als wären sie Lichtschwerter.
»Sturmtruppen sind keine Fuß soldaten!« Er legte seine Hände auf den Schreibtisch und stand zornbebend auf. »Wenn es nach mir ginge, Sie Jawaschleimer, hätte ich Sie sofort nach dem Start in den Weltraum geworfen. Ich kenne Colonel Veers’ Befehle, und wir werden seine Anweisungen Punkt für Punkt befolgen.«
»Gut«, nickte Davin ein wenig erleichtert. Er straffte sich und sah sich in der Kabine um. Captain Terriks Kabine, gleichzeitig das Hauptquartier des kleinen, zwanzig Sturmtruppler
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