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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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weiten Bogen um die Andockbucht 94 herum. Gut. In dem Gewirr der Sackgassen, die an der Bucht endeten, konnten die Polizisten lange nach ihm suchen, falls sie die Verfolgung inzwischen nicht aufgegeben hatten.
    Er hatte sich gerade entschlossen, den Bodengleiter stehenzulassen und zum Kloster zurückzukehren, als er um eine weitere Ecke bog und vor sich eine vierköpfige Sturmtruppenpatrouille sah, die die Straße blockierte. Einer der Sturmtruppler hob gebieterisch eine Hand und wies BoShek an, am Straßenrand zu halten.
    Sie hatten ihre Gewehre geschultert, was wahrscheinlich bedeutete, daß sie jedes Fahrzeug anhielten, das die Straße benutzte. Dennoch gab es für BoShek keine Möglichkeit, die Sperre zu durchbrechen oder umzukehren und zu fliehen, bevor sie ihre Blaster von den Schultern reißen und ihn erledigen konnten. Er zwang sich, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und vor den Sturmtrupplern zu halten, während er fieberhaft nach einem Ausweg aus diesem neuerlichen Dilemma suchte.
    »Was machen Sie hier?« fragte der Anführer der Patrouille. Seine Stimme wurde von seinem geschlossenen Panzerhelm verzerrt, und das verspiegelte Visier verbarg sein Gesicht.
    »Ich, äh, bin auf dem Weg zur Bar«, erklärte BoShek.
    »Ich verstehe. Ist das Ihr Gleiter?«
    »Ich mache nur eine Probefahrt«, sagte BoShek.
    »Eine sehr überzeugende Geschichte. Zeigen Sie mal Ihre…« Die weiteren Worte des Sturmtrupplers wurden vom Triebwerksdröhnen eines Schiffes verschluckt, das in einem Gewaltstart von der Andockbucht abhob. BoShek zuckte unwillkürlich zusammen, als das Schiff über den Dächern sichtbar wurde – es war der Millennium Falke.
    Sieht aus, als hätte der alte Mann es geschafft, dachte er. In gewisser Hinsicht war es schade, er hätte im Moment etwas von seinem Glück gebrauchen können.
    Aber eigentlich war es gar kein Glück, oder? Der Bursche wußte alles über die Macht, und so, wie er geredet und sein Lichtschwert geschwungen hatte, mußte er ein Meister sein. Er hatte wahrscheinlich seine Kräfte eingesetzt, um an allen Hindernissen vorbeizukommen. Eine kleine Straßensperre wie diese hier würde ihn vermutlich nicht einmal zum Schwitzen bringen.
    Nun, dafür schwitzte BoShek um so mehr. Die Sturmtruppler hatten sich alle umgedreht, um die Flucht des Schiffes zu beobachten, aber sie würden sich bald wieder um ihn kümmern.
    Geht zur Andockbucht hinüber, dachte BoShek konzentriert. Belästigt jemand anderen. Macht, was ihr wollt, aber laßt mich in Ruhe.
    Was hatte ihm der alte Mann über die Macht erzählt? »Hüten Sie sich vor der dunklen Seite«, hatte er gesagt. »Nur wer reinen Herzens ist, kann hoffen, die Energien der Macht erfolgreich zu kontrollieren.« Und er hatte BoShek ermahnt, seine Rolle hier am Rand der Gesellschaft zu klären, bevor er seine Reise fortsetzte.
    Großartig. Der Diebstahl des Gleiters hatte wahrscheinlich seine letzte Chance verdorben, je die Macht beherrschen zu können.
    Aber er hatte ihn eigentlich nicht direkt gestohlen, oder? Er hatte dem Arconaner, der ihn gekauft hatte, mindestens fünfzig Kredits zugeworfen, und obwohl die Hoffnung gering war, daß der Gleiterhändler noch nicht die Polizei verständigt hatte, konnte er ihn immer noch zurückbringen.
    Okay, dachte er und konzentrierte sich auf den unendlichen Weltraum, wo sich seiner Überzeugung nach die Macht sammelte. Wenn du mich aus diesem Schlamassel herausholst, bringe ich den Gleiter so bald es geht zurück, und dann höre ich auf, für die Schmuggler heiße Schiffe zu überführen. Ich werde in Zukunft ein anständiges Leben führen, okay?
    Er rechnete nicht wirklich damit, daß es funktionierte. Die Macht war kein gerechter Gott, der über das Schicksal einer Person entschied; wie der alte Mann angedeutet hatte, war die Macht nur. Sie kümmerte sich nicht um BoSheks Versprechen. Die Kraft, sie zu manipulieren, kam aus dem Inneren, und BoShek war nicht so naiv anzunehmen, daß er in den letzten Sekunden zur inneren Harmonie gefunden hatte. Aber vielleicht, nur vielleicht, hatte er sich genug geändert, daß sie ihm half.
    Er konzentrierte sich auf die Sturmtruppler, um sie mit seinem Willen zu zwingen, ihn laufenzulassen, und fast war er sicher, etwas zu spüren, eine Art Brücke zwischen seinem und ihrem Bewußtsein. Er war überzeugt, daß sie reagierten, als würden auch sie über rudimentäre Kräfte in der Macht verfügen oder als wären sie ihr früher einmal ausgesetzt gewesen. Sie schienen seine

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