Sturm über Tatooine
rechte Hand und der Unterarm waren künstlich, ein recht primitives mechanisches Modell ohne Biofleischverkleidung, mit freiliegendem Metallskelett.
»Sie haben Glück gehabt«, erwiderte Ponda grollend und schob seinen Blaster ins Holster. »Ich habe sie Ihnen fast alle überlassen. «
Nach diesen Worten wandte er sich ab und stapfte aus dem Raum.
Der andoanische Senator kam im gleichen Moment unter der Tischplatte hervor. Evazan holsterte seine eigene Waffe und sah seinen Gast entschuldigend an.
»Tut mir leid. In der guten alten Zeit wäre Ponda wie der Blitz hereingeschossen. Damals waren wir ein perfektes Team.«
»Er… ah… arbeitet für Sie?« fragte der Senator, der immer noch unter Schock stand.
»Wir waren Partner«, erklärte der Arzt knapp.
Dem Senator schien die Vorstellung nicht zu gefallen. »Sie wissen, daß er zur niedrigsten Kaste hier auf Ando gehört. Sein Volksstamm ist von zweifelhafter Moral und als überaus gewalttätig bekannt. Sie werden so verachtet, daß nur wenige von ihnen auf unserem Planeten bleiben. Sie wandern aus und werden galaktische Verbrecher.«
»Nun, für mich war Ponda immer der beste Freund, den man sich wünschen kann«, meinte Evazan und füllte ihre Gläser. »Das heißt, bis zu diesem einen Tag auf Tatooine. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung in der Mos Eisley Bar. Ein alter Mann mit einem Jedi-Lichtschwert trennte Pondas rechten Arm ab, weil er mir helfen wollte. Das hat unsere Freundschaft abrupt beendet.«
»Aber er ist hier«, erinnerte der Senator. »Und wie es scheint, hat er Ihnen gerade das Leben gerettet.«
»Nun, ich schulde ihm immer noch einen Arm«, erklärte der Arzt. »Er hatte Probleme, das Geld für eine gute bionische Prothese aufzutreiben. Also haben wir uns auf einen Waffenstillstand geeinigt, bis ich ihm aushelfen kann. Er arbeitet als Leibwächter für mich und bekommt dafür einen neuen Arm… so ist wenigstens die Vereinbarung.« Er trank einen großen Schluck Bier.
»Was sind das für Leute?« fragte der Senator mit Blick auf die toten Angreifer.
»Die da?« sagte Evazan und zuckte sorglos die Schultern. »Nur ein paar Kopfgeldjäger. Sie müssen heraufgeklettert sein.«
Er stellte sein Glas ab und trat zu einer der Leichen. Der Kopfgeldjäger trug wie die beiden anderen einen grauen Overall und Helm und einen Werkzeuggürtel. Evazan drehte ihn mit dem Fuß auf den Rücken und blickte in das leblose Gesicht eines menschlichen Mannes mit dunkler Haut und schmalem, scharfgeschnittenem Gesicht.
An seinem Werkzeuggürtel entdeckte Evazan ein kleines Gerät.
»Sie haben die Schirme mit tragbaren Felddisruptoren durchdrungen«, sagte er nachdenklich. »Scheint sich um ein neues Modell zu handeln. Ich werde die Schilde verstärken müssen.« Er drehte sich zu dem Aqualishaner um und fügte vorwurfsvoll hinzu: »Senator, Sie haben mir versprochen, daß ich mir um derartige Dinge keine Sorgen machen muß. Sie wollten mich beschützen und haben mir garantiert, daß niemand mit einer derartigen Ausrüstung in meine Nähe gelangt.«
»Wir können nicht jeden durchsuchen und durchleuchten, der den Planeten besucht«, verteidigte sich der Senator. »Unsere Sicherheitsmaßnahmen sind ohnehin schon sehr aufwendig und unglaublich teuer.«
Evazan schüttelte den Kopf. »Aber sie reichen nicht aus. Das ist schon der dritte Anschlag auf mein Leben. Und jedesmal werden sie besser.«
»Wir hatten eigentlich angenommen, daß es genügen würde, Sie in dieser abgelegenen Inselfestung zu verstecken«, erwiderte der Senator indigniert. »Natürlich wußten wir nicht, daß die halbe Galaxis hinter Ihnen her ist.«
Evazan trat einen Schritt auf ihn zu. »Wollen Sie damit sagen, daß ich es nicht wert bin?« fragte er.
»Das ist genau der Punkt, über den ich mit Ihnen reden möchte«, antwortete der Senator scharf.
»In Ordnung«, nickte der Arzt. »Reden wir darüber.« Er deutete auf den Eßtisch. »Wollen Sie nicht zunächst Ihre Mahlzeit beenden?«
Der Senator starrte ihre vollen Teller an. »Essen?« sagte er und warf dann einen Blick zu den Leichen. »Was ist damit?«
»Oh, Rover wird sich schon um sie kümmern«, versicherte Evazan.
Der Schleimklumpen hatte sich bereits einem der Toten genähert, begrub ihn unter seiner viskosen Masse und begann ihn zu absorbieren. Die Kreatur bebte vor Behagen und schmatzte leise.
»Er ist für die Resteverwertung zuständig«, sagte Evazan. »Das ist mit ein Grund, warum ich ihn so leicht abrichten
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