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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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mit zitternder Stimme, von der er hoffte, daß sie alt und kraftlos klang: »Brüder, Schwestern, Freunde und Nichtmenschen, hütet euch vor der dunklen Seite der Macht!«
     
    Ein paar der unten stehenden Leute blickten im grellen Sonnenlicht blinzelnd zu ihm hoch, und BoShek begriff, warum dieses eine Fenster frei gewesen war. Wenn man von unten zu ihm heraufschaute, war Tatooines Doppelsonne direkt hinter ihm; kein guter Platz für einen Prediger auf der Suche nach Anhängern. Aber für BoShek war er perfekt geeignet. Er zog die Kapuze über den Kopf, damit ihn niemand von der Seite erkennen konnte, räusperte sich und begann mit seiner Predigt.
    Obwohl er in einem Kloster lebte, wußte er so gut wie nichts von der Religion, der die Mönche anhingen. Er verbrachte seine Zeit in dem unterirdischen Werftkomplex, nicht in der Kathedrale, die die Mönche zur Tarnung darüber erbaut hatten. Er wußte, daß ihre Lehre auf der Göttlichkeit der Banthas oder ähnlichem Unsinn beruhte, und daß sie von einer Gruppe wahrer Gläubigen stammte, die draußen in der Wildnis hausten, aber von den Einzelheiten hatte er nicht die leiseste Ahnung. Es war viel besser, dachte er, etwas zu predigen, von dem er zumindest etwas verstand, obwohl er annahm, daß es vermutlich keine große Rolle spielte. Wer hörte schon auf Straßenprediger?
    Ihm fiel ein, was der alte Mann in der Bar zu ihm gesagt hatte, und er rief: »Nur die, die reinen Herzens sind, können hoffen, wahre Meister der Macht zu werden.« Ein paar weitere Gesichter drehten sich ihm zu, wandten sich aber gleich wieder ab. »Ihr müßt euch der Erlösung öffnen. Ihr müßt euch läutern, Frieden mit eurem inneren Selbst schließen und euch der Führung der Macht anvertrauen.«
    Der Prediger rechts von ihm hatte seinen eigenen Sermon unterbrochen und hörte ihm zu. BoShek lächelte ihn nervös an und fuhr dann fort: »Wenn ihr euch der Macht hingebt, vertraut ihr euer Leben der größten Macht des Universums an. Mit ihr könnt ihr Berge versetzen, in die Zukunft blicken und das ewige Leben gewinnen.« Ha, dachte er, Predigen war ganz einfach. Man mußte nur einen Haufen Allgemeinplätze aneinanderreihen.
    Ein weiterer Prediger verstummte. BoShek wußte nicht, ob ihm die Aufmerksamkeit gefiel, aber die Polizisten hatten inzwischen das Schiff umstellt, und er hörte den Tumult im Frachtraum, als sie mit der Durchsuchung begannen. Und jetzt, wie Motten, die vom Licht angezogen wurden, näherte sich auch noch eine Sturmtruppenpatrouille dem Schiff.
     
    BoShek zog seine Robe enger um sich, beugte sich weiter aus dem Fenster und donnerte: »Bereut! Seht tief in eure Herzen, denn dort werdet ihr die Wahrheit finden!«
    »Sei still!« zischte der Prediger zu seiner Rechten. BoShek bemerkte, daß die Robe des Mannes wesentlich sauberer war als seine, und an seinen Fingern und Handgelenken funkelten goldene Ringe und Armreifen. Predigen war offenbar ein einträgliches Geschäft.
    »Sei du still«, wies ihn BoShek zurecht. Er konnte jetzt hören, wie die Polizisten die Rampe heraufkamen. »Nein, mach ruhig weiter. Predige, oder wir beide werden unsere Gebete im Gefängnis aufsagen müssen.« Er wandte sich wieder dem Fenster zu und rief: »Es sind Ungläubige unter euch, Leute, die die Existenz der Macht leugnen oder behaupten, daß sie im Lauf der Zeit schwach geworden und in unserer modernen Zeit nicht mehr von Nutzen ist, aber ich sage euch, jedes Lebewesen, das geboren wird, stärkt die Kraft der Macht.«
    Der Prediger, der ihn zum Schweigen bringen wollte, sah beunruhigt zur Rampe hinüber, beugte sich dann wieder aus dem Fenster und donnerte mit so lauter Stimme, daß er BoSheks Worte völlig übertönte: »Seht die Banthas auf den Dünenfeldern. Sie kennen weder Furcht noch Reue. Sie sind die heiligsten unter den Tieren…«
    Oh, Mann. Dieser Bursche hatte es wirklich drauf. BoShek war froh, daß er nicht versucht hatte, sich auf die Klosterreligion zu berufen, obwohl der Prediger nicht allzu begeistert schien, eine konkurrierende Lehre zu hören. Nun, das ließ sich nicht mehr ändern; BoShek mußte weitermachen, ob er wollte oder nicht.
    Der andere Prediger machte ebenfalls mit seinem Sermon weiter und bot allen, die ihm Geld zuwarfen, Heilung an.
    BoShek ließ ihn freudig gewähren, lenkte er doch die Aufmerksamkeit von ihm ab, und predigte weiter über die Macht, um seine Tarnung nicht zu gefährden. Er konnte die Polizisten hinter sich auf dem Panoramadeck spüren, drei

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