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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Berührung zu spüren. Alle vier drehten sich gleichzeitig um und musterten den Gleiter.
    BoShek konnte kaum noch atmen. Euer Bewußtsein ist getrübt, dachte er in ihre Richtung. Vergeßt, daß ich hier bin.
    »Wie lange sind diese Droiden schon in Ihrem Besitz?« fragte der Sturmtruppencaptain.
    »Was?« BoShek fragte sich, wie er die Droiden hatte übersehen können, und warf einen Blick auf den Beifahrersitz, aber bis auf ihn war der Gleiter leer.
    »Ich…«, begann er, aber der Sturmtruppler fiel ihm ins Wort.
    »Zeigen Sie mir Ihren Ausweis.«
    Das war’s dann wohl, dachte BoShek. Er griff langsam nach seinem Gürtel und fragte sich, ob er seinen Blaster schnell genug ziehen und alle vier Sturmtruppler ausschalten konnte, aber die nächsten Worte des Captains bewahrten ihn vor der Verzweiflungstat.
    »Wir brauchen seinen Ausweis nicht«, sagte er zu den anderen. »Das sind nicht die Droiden, nach denen wir suchen.«
    BoShek war so verwirrt, daß er nur stammeln konnte: »Das ist… äh, das ist schön.«
    »Sie können weiterfahren«, erklärte der Sturmtruppler. Er winkte ihn weiter. »Los, verschwinden Sie.«
    BoShek war so erleichtert, daß ihm fast die Tränen kamen. Er mußte tief Luft holen, um sich einigermaßen zu beruhigen, aber es gelang ihm, sich zu beherrschen, bis er mit dem Bodengleiter hinter der nächsten Ecke war, wo er anhielt und in sich zusammensank.
    Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was gerade passiert war, aber er wußte eins genau: Die Macht war real, und er hatte es irgendwie geschafft, die Sturmtruppler mit ihr zu manipulieren.
    Aber er mußte dafür einen Preis bezahlen. Er stellte sich den alten Mann vor, der inzwischen wahrscheinlich ein halbes Lichtjahr entfernt war, ihn aber irgendwie weiter beobachtete, um zu sehen, ob er sich an sein Versprechen hielt.
    Würde er sich daran halten? Gewiß. BoShek war ein Blick auf etwas Großes vergönnt worden, etwas, das wundervoll und gleichzeitig furchteinflößend war. Hüten Sie sich vor der dunklen Seite, hatte der alte Mann gemahnt, und BoShek wußte, daß die Warnung ernst gemeint war. Er konnte seine neuerworbenen Kräfte für das Gute oder das Böse einsetzen, aber hatte er erst einmal seine Wahl getroffen, gab es kein Zurück mehr. Er stand am Kreuzweg, und wie auch immer seine Entscheidung aussah, sie würde den Rest seines Lebens bestimmen.
    Er lächelte zum erstenmal seit Stunden, wie ihm schien, ließ den Motor des Bodengleiters an und machte sich auf den Rückweg zu seinem rechtmäßigen Besitzer.

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    Das seltsame kratzende Geräusch war selbst über das ferne Donnergrollen hinweg hörbar. Eine der beiden Gestalten, die am Eßtisch saßen, drehte sich um und neigte lauschend den Kopf.
    »Was ist das?« fragte eine barsche Stimme. »Rover, sieh nach!«
    In einer dunklen Ecke bewegte sich etwas. Eine Masse glitt mit einem feuchten, saugenden Laut ins Licht. Es war eine gallertartige Form, eine schleimige, ölig schimmernde, gallengrüne Masse, die sich träge über den Boden wälzte, während an der Oberseite der runden Masse ein Ring aus dünnen, knollengekrönten Stielen hin und her schwankte. Sie floß durch das langgestreckte Eßzimmer zu einem der Rundbogenfenster an der Rückwand.
    »Ich hätte nie für möglich gehalten, daß man einen Meduza abrichten kann«, bemerkte die zweite Gestalt am Tisch leicht überrascht.
    Der erste Mann drehte sich wieder zu seinem Gast auf der anderen Seite des Eßtisches um. »Ganz im Gegenteil, Senator. Sie lassen sich mühelos abrichten. Um genau zu sein, sie sind eine der formbarsten Spezies, die ich je kennengelernt habe. Ich wünschte, es gäbe mehr davon.«
    Die rechte Gesichtshälfte des Mannes wurde von einer riesigen Narbe entstellt. Das rechte Auge war ein Schlitz im schlaffen Fleisch, die Nase nur noch ein Stummel, was ihm ein schweineähnliches Aussehen verlieh.
    »Unglücklicherweise kann ich mir vorstellen, warum Sie sich das wünschen, Dr. Evazan«, erwiderte der aqualishanische Senator und schauderte vor Abscheu. Er war humanoid, hatte ein walroßartiges Gesicht mit großen, feuchten schwarzen Augen und mächtigen, nach innen gebogenen Stoßzähnen. Kurze, borstige Schnurrbarthaare zierten die platte Schnauze mit dem breiten, dünnen Mund.
    Der Senator griff nach dem Glas, das vor ihm auf dem Tisch stand. Die Hand war fingerlos, mehr eine Flosse, besaß aber einen Daumen. Sie verriet, daß es sich

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