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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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kann. Er schätzt es, daß ich ihn mit Leckerbissen vollstopfe.«
    »Ich habe wirklich keinen Hunger mehr«, meinte der Aqualishaner. Er setzte sich und trank einen großen Schluck Bier. »Kommen wir zum eigentlichen Anlaß meines Besuches, einverstanden? Ich möchte nicht… ich meine, ich kann nicht lange bleiben.«
    »Schön«, sagte der Arzt und nahm ebenfalls Platz. »Was ist Ihr Problem?«
    »Kredits«, antwortete der Senator ohne Umschweife. »Dieses ganze Projekt ist außer Kontrolle geraten. Es war schon teuer genug, Ihnen diese Burg und die Laboreinrichtung zu besorgen. Und dann ist da noch die Sicherheitsfrage. Dieser Zwischenfall unterstreicht nur noch das Problem. Sie kosten unsere Regierung ein Vermögen!«
    »Aber es lohnt sich«, konterte Evazan. Er beugte sich über den Tisch und fügte mit eindringlicher Stimme hinzu: »Seit Jahrzehnten sind Sie bloße Sklaven des Imperiums gewesen und haben jeden Befehl des Imperators ausführen müssen. Sie haben Ihren Stolz, Ihre Identität und Ihren Überlebenswillen verloren. Wieviel sind Sie bereit zu zahlen, um von Ihren Ketten befreit zu werden?«
    Rover hatte die erste Leiche inzwischen verdaut. Er hinterließ nur einen nassen Fleck mit menschlichen Umrissen auf dem Stein und quoll zum nächsten Leichnam.
    »Keine Summe wäre zu hoch, wenn wir uns die Freiheit vom Imperium erkaufen könnten«, gab der Senator zu, während er versuchte, nicht auf das schauerliche Treiben der Kreatur zu achten. »Dennoch, der Finanzunterausschuß braucht Garantien, um Sie weiter finanzieren zu können. Unsere aktuellen Haushaltsprobleme…«
    »Zur Hölle mit Ihrem Haushalt!« brüllte Evazan. »Wenn ich mit meinen Forschungen fertig bin, besitzen Sie ein Geheimnis, das so wertvoll ist, daß Ihnen das Imperium die Freiheit und auch sonst alles geben wird, was Sie verlangen.«
    »Ja, ja, das haben Sie uns versichert«, entgegnete der Senator. »Aber in der letzten Zeit haben wir wenig Beweise gesehen, die Ihre Behauptung bestätigen, daß Sie kurz vor einem bedeutenden medizinischen Durchbruch stehen. Vielleicht könnten Sie mir irgendeinen Beweis für Ihre Fortschritte geben, irgend etwas Handfestes, das ich mitnehmen und dem Unterausschuß präsentieren kann, um Ihre weitere Finanzierung zu sichern.«
    »Ein fairer Vorschlag«, lenkte der Arzt ein. »Ich werde Ihnen zeigen, wie dicht ich vor dem totalen Erfolg stehe. Ich habe bereits eine Reihe verschiedener Tests durchgeführt, die die Ergebnisse bestätigen. Um genau zu sein, ich brauche nur noch eine Kleinigkeit, um zu beweisen, daß ich bahnbrechende Arbeit geleistet habe. Ich muß einen menschlichen Mann finden – ein junges, kräftiges, gesundes, perfekt gebautes Exemplar.«
    Der Senator kniff neugierig die großen Augen zusammen. »Warum?«
    »Sie werden es gleich sehen.« Evazan stand auf. »Lassen Sie uns hinunter ins Labor gehen.«
    Der Senator blickte zu ihm auf. »In Ihr… Labor?« fragte er wenig begeistert. »Ist das wirklich notwendig, Doktor? Ich wäre auch mit anderen Beweisen zufrieden. Geben Sie mir doch einfach Ihre Forschungsdaten oder…«
    »Ich bestehe darauf«, unterbrach Evazan. »Sie müssen mit eigenen Augen sehen, was ich vollbracht habe!«
    Der Aqualishaner seufzte und erhob sich mit sichtlichem Widerwillen.
    »Hier entlang, Senator«, sagte der Arzt und führte ihn aus dem Raum.
    Hinter ihnen beendete der Meduza lautstark seine zweite Mahlzeit und wandte sich dem letzten Gang zu. Der dritte tote Mann lag verkrümmt auf der Seite. An seinem Gürtel war ein kleines Kom zu erkennen. Die winzige grüne Betriebsdiode leuchtete…
    Draußen, dicht über den Fenstern der Burg, klammerte sich eine einsame Gestalt an die senkrecht abfallende Steinwand – ein schlanker Mann mit dunkler Haut, habichtähnlichen Gesichtszügen, dunkelbraunen Augen und einem schwarzen Schnauzbart. Er war wie die drei toten Männer gekleidet.
    Er hatte die Füße und eine Hand in schmale Risse gezwängt, um sich in der luftigen Höhe festzuhalten, und preßte sich an die Wand, während der heftige Wind an ihm zerrte. Mit der freien Hand drückte er sein eigenes Kom ans Ohr.
    Er hatte das Gespräch zwischen Evazan und dem Senator mitgehört. Er hatte gehört, wie sie hinausgegangen waren. Jetzt hörte er das groteske Schlürfen und Schmatzen, mit dem die Kreatur seinen letzten Kameraden verschlang.
    Dann drang das Knistern eines Kurzschlusses aus dem Empfänger, und der Kanal war tot. Der Mann verzog grimmig das

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